Lange scheint sie in weiter Ferne, doch irgendwann rückt sie unglaublich schnell näher: die letzte Prüfung des Studiums. In den Geowissenschaften handelt es sich dabei im Master um eine mündliche Prüfung. Diese Prüfungsform ist für mich ziemlich neu. Im ganzen Bachelorstudium gibt es so etwas nämlich nicht. Wir müssen das dann einfach können, gerade weil es um eine für die Jobsuche relevante Note geht. Umso wichtiger ist es sich vorab Gedanken zu machen, wie man sich auf eine mündliche Prüfung richtig vorbereitet.
Das Wichtigste ist Fachwissen. Erkundige dich, welche Themen genau geprüft werden. Sonst erscheint einem der Stoff bald unmöglich zu überwältigen. Am besten ist es natürlich, wenn dies in einem Gespräch mit dem Prüfer geklärt werden kann. So entstehen keine Missverständnisse und du weisst, was dich erwartet.
Hilfreich ist es auch, sich mit Leuten zu besprechen, die die Prüfung bereits absolviert haben. Hat der Prüfer Lieblingsthemen? Bestimmte Fragetaktiken? Alles wichtige Punkte, die dir helfen können, dich gut vorzubereiten.
Gemeinsam lernt es sich besser als alleine. Wenn Mitstudierende die gleiche Prüfung ablegen, sprecht euch miteinander ab. Damit beseitigt man Unsicherheiten. Man kann sich nochmal darüber im Klaren werden, worauf man seinen Schwerpunkt setzen sollte. Und wenn man etwas nicht versteht, kann man es sich erklären lassen. Eine super Übung für den anderen!
Apropos Übung: Erzählt euren Freunden oder Verwandten, was ihr gelernt habt und übt so, klar zu formulieren und auf den Punkt zu kommen. Wenn ihr jemanden kennt, der ein bisschen Ahnung vom Thema habt, engagiert ihn als Prüfenden. So kann man direkt die Prüfungssituation üben, in der man eventuell mit Fragen konfrontiert wird, auf die man selbst nicht gekommen wäre.
Kurz vor der Prüfung zählt, was immer vor einer Prüfung zählt: Genug Schlaf und die Bücher beiseite legen. Kurzfristiges Nachschlagen macht nur nervös.
Und während der Prüfung?
Zeige, dass dich das Thema interessiert. Kein Prüfer hat Lust, einem unmotivierten Gegenüber das Wissen aus der Nase ziehen zu müssen, dem anzusehen ist, das er gerade lieber gemütlich auf der Couch liegen würde. Erkläre verständlich und ohne dich zu verstricken, denn im Gespräch kannst du nicht einfach schnell etwas durchstreichen. Dafür hat das auch Vorteile: Lenke das Gespräch auf Themen, in denen du dich gut auskennst. Wenn du mal nicht weiter weisst, ist das nicht schlimm. Auch in einer schriftlichen Prüfung brauchst du nicht 100% korrekte Antworten, um eine gute Note zu erhalten. Frag nach, ob der Prüfer die Frage anders formulieren kann. Oder sei ehrlich und sag, dass du gerade feststeckst.
Trage zu einer guten Gesprächsatmosphäre bei. Wenn du sympathisch bist, ist eine falsche Antwort kein Weltuntergang. Dies klingt vielleicht auf den ersten Blick unfair, ist aber die Chance, die du dir in der mündlichen Prüfung zunutze machen kannst.
Wenn du trotz allem schon Wochen vor der Prüfung vor Nervosität nicht schlafen kannst, lohnt sich vielleicht eine psychologische Beratung bei der Studienberatung, deren Bestandteil es ist, Studierende im Falle von Prüfungsangst zu coachen. Dabei ist es vor allem wichtig herauszufinden, was hinter der Prüfungsangst steckt, da dies individuell sehr verschieden ist.
Falls dich die Aussicht auf eine mündliche Prüfung stresst, kannst du bei der Studienberatung telefonisch (061 267 29 29/30) einen Termin abmachen oder persönlich am Steinengraben 5 vorbeischauen.