Was muss ich beachten, wenn ich eine WG gründen will?

Romina, 20, studiert Medienwissenschaften und Englisch an der Universität Basel. Aus eigener Erfahrung weiss sie, dass es gar nicht so leicht ist, eine WG zu gründen. In ihrem Gastbeitrag gibt sie euch Tipps, wie es trotzdem klappt.

Du willst endlich von zu Hause ausziehen, hast aber keine Lust auf die ewigen Vorstellungsrunden bei bestehenden WGs und Studentenwohnheim kommt auch nicht in Frage? Warum dann nicht eine eigene WG gründen?

Die erste Frage lautet: Wen nehme ich mit? Die Auswahl der Mitbewohner solltest du nicht auf die leichte Schulter nehmen. Überleg dir gut, mit wem du deine WG gründen möchtest, denn erst beim Zusammenwohnen zeigen sich all die Macken eines Menschen. Wenn sich unter deinen Bekannten niemand findet, bieten der Marktplatz der Uni und students.ch eine gute Plattform, um neue Mitbewohner anzuwerben. Oder frag einfach unter deinen Freunden und Bekannten, wen sie noch so kennen, der auch auf der Suche nach Wohnraum ist.

Die Wohnungssuche
Wenn die Mitbewohner komplett sind, geht’s an die Wohnungssuche. Erstes Gebot hier: Geduld! WGs sind bei Vermietern nicht sonderlich beliebt, aber mit guter Vorbereitung vergrössert ihr eure Chancen. Seid euch im Vorhinein einig, welche Anforderungen ihr an die Wohnung stellt, wie viel Zimmer ihr braucht, die Lage, etc. Geht alle zusammen an die Besichtigung, so bekommen alle den gleichen Eindruck der Wohnung und der Vermieter sieht, wer da einziehen möchte. Bei der Bewerbung kann es nicht schaden, einen kleinen Begleitbrief beizulegen, in dem ihr beschreibt, wer ihr seid und warum ihr die Wohnung haben wollt.

Einrichten
Besprecht, wer was von zu Hause mitbringt, was unbedingt in die Küche/Bad/Putzschrank gehört und geht gemeinsam einkaufen. Sobald ihr wisst, was neu angeschafft werden muss, schaut euch zuerst in Brockis (hier geht’s zum Brocki – Vergleich) und dem Internet um, bevor ihr gleich zu IKEA rennt. Oftmals findet man auf ricardolino.ch und Co. neuwertige Waren zu Schnäppchenpreisen. Wenn ihr den Geschmack eurer Mitbewohner kennt, könnt ihr ja auch mal was von einem Streifzug durch die Stadt oder den Flohmi mitbringen. Grosse Investitionen aber immer vorher absprechen!

Budget
Eine WG-Kasse macht vieles einfacher. Entweder ihr richtet euch ein echtes Kässeli mit Bargeld ein oder ihr eröffnet, ganz modern, ein WG-Konto mit einer EC-Karte für jeden. Besprecht, wofür ihr das gemeinsame Geld braucht (Teilt ihr euch das Essen oder sorgt jeder für sich selbst; was gehört zum Allgemeingut?) und erarbeitet ein Budget mit dem Betrag, den jeder monatlich einzahlt. Bei einer realen Kasse legt ein Kassabuch bei. Schreibt darin alle Ausgaben auf, damit ihr die Übersicht behaltet. Beim Konto könnt ihr euch die Abrechnung bequem per Mail schicken lassen und spart damit Nerven und Papier.

Putzplan und Co.
Sauber oder nicht sauber – das ist in vielen WGs eine grosse Streitfrage. Daher ist es ganz nützlich, wenn alle Mitbewohnerinnen und Mitbewohner eine ähnliche Vorstellung davon haben, wie viel Dreck in Ordnung ist. So oder so, ein Putzplan hilft, gute Vorsätze Realität werden zu lassen. Auch wenn ihr nur zu zweit seid, schafft ein solcher Plan Übersicht und Fairness. Besprecht auch, wie ihr das gemeinsame Leben strukturieren wollt. Gibt es jeden Abend gemeinsames z’Nacht? Gibt es einen fixen Spieleabend in der Woche? Am Anfang hilft es, an einen WG-Tag im Monat  zu besprechen, wie es läuft, ob sich alle wohlfühlen, ob das Budget reicht und so weiter.

Es gibt keine Garantie darauf, dass eine WG funktioniert. Wenn sich aber alle darum bemühen, auch mal einen Kompromiss eingehen und allen voran ehrlich sind, steht einer unvergesslichen Zeit nichts mehr im Weg!

2 Kommentare

  1. rob
    So, 25. September 2016 / 14:39 Uhr

    Wo und wie gündet man am besten ein WG-Konto (Bank, Post, Konto, Vollmachten, Gebühren…)?

  2. Beast-Redaktion
    Di, 27. September 2016 / 08:52 Uhr

    Hallo

    Da gibt es wohl nicht den Königsweg. Bei RonOrp ist aber ein interessanter Ansatz diskutiert worden: Verein gründen und das Vereinskonto als WG-Konto gebrauchen. Wenn ihr euch für ein Privatkonto entscheidet, haben wir hier eine Übersicht für euch: https://beast.unibas.ch/der-grosse-beast-check-das-beste-bankkonto-fuer-studierende/
    Aber Achtung: Der Artikel ist schon zwei Jahre alt, vielleicht ist das eine oder andere Angebot modifiziert worden.

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