Erstes Semester im Deutsch- und Mathematikstudium, erster Tag Uni überhaupt und gleich der erste Beitrag für den Beast-Blog. Bei unserer neuen Bloggerin Andji häufen sich in diesen Tagen die Premieren. Wir heissen sie herzlich willkommen und freuen uns auf viele weitere spannende Texte:
Das gecoverte Lied von Jason Mraz klingt mir immer noch in den Ohren, als ich mich mit Ellbogen aus der Aula kämpfe. Nach dem Mix aus Basler Unigeschichte und Musikeinlage an der Begrüssungsfeier für Erstsemester muss ich mich zunächst mit Kaffee und Gipfeli stärken. Halb so wild, der erste Tag als Studentin, denke ich. Doch der „Spass“ wird bei der folgenden Infoflut erst richtig losgehen.
Die Universität Basel, älteste Uni der Schweiz. Eine wunderbare Wahl, die wir getroffen haben, meinte die Rektorin zuvor. Immerhin hätten Friedrich Nietzsche, Jakob Bernoulli, Paracelsus und weitere nennenswerte Persönlichkeiten Jahre zuvor die gleiche Entscheidung gefällt. Wir seien die nächste Generation der Elite und würden jetzt zu „den ganz Grossen gehören“.
Ich für meinen Teil fühle mich zunächst aber noch ganz klein, als ich an den Infoständen vorbeischlendere, oder dies zumindest versuche. Denn nicht nur Flyer werden mir wie Parcourshindernisse entgegengestreckt, auch Red Bulls, Stifte, Leckereien und Broschüren. Die Vereine rund um die Universität tun ganz schön viel, um uns Neuankömmlinge zu beeindrucken. Eine breite Palette an Freizeitangeboten und Engagementmöglichkeiten ist vertreten: Vom Akademischen Alpenclub bis hin zum Marxistischen Verein der Universität scheint für jeden Typ Student etwas dabei zu sein. Mich persönlich hat „frei denken Uni Basel“ angesprochen, oder auch die skuba…
Nachdem ich mich in der Mensa etwas lächerlich gemacht habe, selbstverständlich nur, weil das zu jedem ersten Tag gehört („Entschuldigen Sie, hier gibt’s ja nur die Salate?“ „Ja, die Menüs sind im UG.“ „Wie soll man da drauf kommen dass die da unten sind?!“ „Sehen Sie dort links die Monitore?“ „Ja?“ „Mit den Menüs?“ „…Ja?“ „Und was steht da oben?“ „…UG.“), mache ich mich gesättigt auf den Weg zum Physikinstitut. Dort findet eine Einführung für alle Mathematik-, Informatik-, Computational Science- und Physikstudenten statt. Ich hoffe auf nützliche Informationen zu den Vorlesungen oder Prüfungen und bekomme es stattdessen mit der Angst zu tun, als der Mathematikprofessor das Mikrophon zurechtrückt und die Präsentation startet. Seine Tipps an uns Studierende: Dran bleiben, nicht zurückfallen, aufarbeiten, wann immer es geht. Ich schlucke schwer. Hört sich sehr nach „daneben lebst du nicht mehr“ an.
Unsinn, meint später eine Doktorandin der Mathematik, mit der ich mich unterhalte. Natürlich seien die Punkte wichtig, welche beim Vortrag genannt worden sind. Und am Anfang sei es normal, sich vor dieser neuen Struktur ein wenig zu fürchten. An erster Stelle steht nicht mehr die Anwesenheitspflicht, wie es zuvor noch an der Kanti der Fall war, sondern Eigenverantwortung und Selbstdisziplin. Aber all das sei keine Unmöglichkeit, sondern Gewohnheitssache. Das Studium würde trotzdem, oder gerade deswegen eine der schönsten Zeiten des Lebens werden. Uni Basel, I’m Yours, denke ich.
Am Ende des Tages fühle ich mich trotz zwischenzeitlichen Ängsten ganz gut. Ab morgen fangen die ersten Vorlesungen an, und ich denke, ich bin bereit. Schlussendlich heisst es „Kommt Zeit, kommt Rat“, und abschrecken lassen sollten wir uns nicht.
Liebe Miterstsemester, freuen wir uns auf eine anstrengende, aber tolle Zeit, die heute angefangen hat! Und vielleicht bis Donnerstag zum ersten Mal in der SkuBar oder im Balz?
1 Kommentar
Di, 15. September 2015 / 12:26 Uhr
See you @Skuba! ;)