Jedes Semester stellen wir uns aufs Neue die immer selbe Frage: Wie schreibe ich dieses Semester mit? Das Notieren ins Skript ist sicher der Klassiker. Was aber sind die Vor- und Nachteile der anderen, mediatisierten Varianten? Fakt ist: eine gute Mitschrift erleichtert die Klausurvorbereitung ungemein. Doch welche Methode ist die Richtige für mich?
Laptop/Tablet: Die elektronischen Begleiter
Der grösste Vorteil von Laptops und Tablets ist die permanente Zugänglichkeit der Materialien. Völlig unabhängig von Zeit und Ort sind die Vorlesungsunterlagen nur einen Klick bzw. einen Wisch weg. MONA und Co. sei Dank! Das spart im Vergleich zum Ausdrucken der Skripte Zeit und Papier. Heute gibt es ausserdem viele Bücher als pdf-Download. So hat man alle Materialien an einem Ort gesammelt. Gerade für Pendler ist das optimal. Je nach Handschrift ist das elektronische Mitschreiben auch schneller.
Notiert der Dozent aber viele Formeln und Schaubilder, gerät jeder mit Laptop schnell an seine Grenzen. Hier eignen sich Tablets dank des Touchscreens schon eher. Mit einem Stift lassen sich Formeln und Grafiken einfacher ergänzen. Eine Tastatur erleichtert das Mitschreiben noch weiter. Es gibt viele Apps, die hilfreich sind: „Good Notes“ ist z.B. eine davon.
Trotz der Handlichkeit haben unsere Hightech-Begleiter aber auch ihre Nachteile. Was tun, wenn der Akku leer und keine Steckdose in Sicht ist; man vergisst, Geschriebenes zu speichern oder gar das Gerät kaputt geht? Also gilt: Lieber alles doppelt speichern und vielleicht eben dann doch ausdrucken.
Neben den Problemen elektronischer Natur können die Geräte auf dem Tisch vor uns auch eine Ablenkung vom eigentlichen Geschehen sein. Die Gefahr ist gross, in die Tiefen des World Wide Web einzutauchen und den Dozenten, über die neusten Beiträge auf Facebook hinweg, zu vergessen. Viele Studien zeigen, dass Studierende, die am Laptop/Tablet mitschreiben, dazu tendieren, Gehörtes eins zu eins zu notieren. Wie bei einem Diktat also. Macht man die Notizen handschriftlich, wird Wesentliches herausgefiltert und man reproduziert, mit einer grösseren Wahrscheinlichkeit, in eigenen Worten. Das ist für den Lernprozess sehr förderlich.
Stift und Papier/Skript: Der Klassiker
Studien, die das Lernverhalten analysieren, zeigen: Wer von Hand mitschreibt, lernt besser. Das bereits angesprochene Verfassen in eigenen Worten ist dafür aber nur ein Grund. Notiert man Dinge selbst, sieht nicht jede Seite gleich aus. Das erhöht ebenfalls die Lerneffizienz: Visuelles Lernen ist ein wichtiger Punkt, der von Vielen vernachlässigt wird.
Wird das Skript schon vor der Vorlesung hochgeladen, bietet es ein gutes Gerüst. Man hat das Wichtigste bereits vor sich und kann anschliessend Stichwörter, Beispiele und Grafiken einfach ergänzen. Verschiedene Farben bieten sich an, um Inhalte hervorzuheben. Hier ist weniger bekanntlich mehr. Ist die gesamte Seite später bunt, hätte man sie genauso gut weiss lassen können.
Eines ist aber sicher: Zuhören und Mitschreiben geht nicht uneingeschränkt gleichzeitig. Oft ist es besser, einmal mehr zuzuhören und dann eine Sprechpause der/s Dozierenden zu nutzen, das Wichtigste in eigenen Stichworten zu notieren. So geht man sicher, dass man alles Wesentliche mitbekommt und schreibt Gehörtes nochmal in eigenen Worten auf. Das führt uns zur nächsten Möglichkeit:
Viel Schlaf: Der aufmerksame Zuhörer
Dem aufmerksamen Zuhörer widerstrebt das zweistündige Dauerdiktat. Er schafft es tatsächlich, über die gesamte Dauer der Vorlesung hinweg aufmerksam zuzuhören und, noch viel wichtiger, zu verstehen. Wenn wir ehrlich sind, ist das aber eine Variante, für die man sehr ausgeschlafen sein muss. Es ist nicht einfach, auf so lange Dauer konzentriert zu bleiben. Schafft man es doch und fasst gelerntes zu Hause, mit den gegeben Materialien zusammen, ist diese Variante bestimmt auch effektiv.
Fazit: Jeder sollte für sich selbst die beste und vor allem passendste Variante finden. Für Pendler eignen sich sicherlich Laptops und Tablets. Hier sollte man aber auf das Gewicht des Laptops achten. Für den effektiveren Lernprozess spricht bei den meisten Studierenden aber die altbewährte Methode: Stift und Papier.