Kenne deinen Feind: Was beim Lernen ablenkt und wie du trotzdem fokussiert bleibst

[Warnhinweis: Dieser Text soll nicht als Ablenkung dienen!]

Wer von euch hat zur Schulzeit regelmässig die Hausaufgaben gemacht? Ich nicht. Keinen Sinn gesehen, Stunden zu investieren für einen kleinen Ertrag. Der „spannende“ Prüfungsstoff konnte auch warten. Somit habe ich oft erst angefangen zu lernen, als es eigentlich schon fast zu spät war. Umso wichtiger war und ist es, mich zu fokussieren. Nur wie?

Ablenkung Nr. 1: „Der allzu treue Begleiter“
Wer kennt es nicht? Ständig blinkt und summt das Smartphone, wobei wir uns doch eigentlich auf die nächste Prüfung vorbereiten müssten. Schade, dass Bücher keine Geräusche von sich geben, vielleicht würde ich ihnen dann mehr Aufmerksamkeit schenken. Allzu gerne gehen wir auf unsere Freunde ein, gerade wenn sie wieder ein witziges Bild in die WhatsApp-Gruppe posten. Nur: Nach jeder neuen Nachricht ist die Konzentration jedoch dahin, der Neuanfang jedes Mal ein Kampf.

Deshalb gilt beim Lernen: Handy weg oder einen Timer setzen. Erst wenn der Timer abläuft, wird eine kleine Pause eingelegt und man darf wieder am digitalen Sozialleben teilnehmen.

Ablenkung Nr. 2: „The World Wide Distraction“
Nicht nur das Telefon bietet reichlich Ablenkung, sondern auch der PC. Der Weg von der Google-Suche relevanter Themen zu Facebook, YouTube und Co ist nicht weit. Die innere Stimme besänftigt das schlechte Gewissen: „Ja, dieser Channel hat doch super Videos zum Thema!“ Aber nach zwei Stunden Surfen merkt man doch schnell, wie groß der Lernertrag wirklich war: Quasi Null.

Hier ist es schon schwieriger, sich von Ablenkungen fernzuhalten. Das Internet abschalten ist kaum möglich, da man sonst nicht weiter recherchieren kann. Also was tun? Hier hilft nur eiserne Disziplin. Hilfreich ist es, im Browser ein komplett neues Fenster zu öffnen, damit man die Tabs mit spannenderen Seiten gar nicht erst sieht oder man sucht sich erst alle notwendigen Artikel zusammen, druckt diese aus und lernt offline.

Ablenkung Nr. 3: „Die, die lauthals Töpfe spülen“
Ob Familie oder Mitbewohner, ständig wird man durch Getrampel, Geplauder oder durch sonstige, von anderen Leuten verursachte Geräusche gestört.

Um regelmässige Wutanfälle zu verhindern, sollte man sich ein ruhiges Plätzchen suchen. Die Uni bietet einige solche Orte an, wie beispielsweise die UB, die Bibliotheken der einzelnen Institute und die Lernräume. Dort wollen während der Prüfungsphase alle das Gleiche und zwar: Ruhe.

Ablenkung Nr. 4: „Die Neurose“ oder „der große Hunger“
Irgendetwas fehlt immer (neben der Zeit). Entweder man sucht einen funktionierenden Stift, einen Notizzettel, oder die bestimmte Vorlesungsmitschrift (manchmal auch das komplette Skript).

Eine gute Vorbereitung des Lernplatzes ist das A und O. Dabei sollte man genauso gut mit Snacks und Getränken versorgt sein, denn Kalorien beim Lernen nimmt der Körper nicht auf, zumindest habe ich das irgendwo mal so gehört…

Ablenkung Nr. 5: „Was macht ihr denn den ganzen Tag?!“
Immer gibt so ein paar Spezialisten (manche nennen sie auch „Freunde“), die nichts zu tun haben, während dessen man sich auf eine Prüfung vorbereiten muss. Auf die Frage: „Hey, kommst du mit?“ erwidert man schnell mit „Ja klar, ich hab noch eine ganze Woche bis zur Prüfung“.

Doch Vorsicht: nicht übertreiben! Sozial aktiv sein während der Prüfungsphase ist Gold wert. Jedoch darf man nicht aus den Augen verlieren, was Priorität haben sollte.

 

Falls ihr euch nach diesem Text doch noch für das Lernen (in der UB) entscheidet, empfehle ich wärmstens diesen Text: Warum ich in der UB lebe

Danial Chughtai

Der Versuch, absolute Erkenntnis zu erlangen, führte Danial Chughtai zum Physikstudium. Dass dieses Vorhaben zum Scheitern verurteilt ist, merkt er besonders abends um sieben - bei der vierten Tasse Kaffee. Wenn er nicht gerade ein neues Album hört, sich in fremde Vorlesungen verirrt oder überlegt auf Tee umzusteigen, ist er damit beschäftigt, seine Klamottenauswahl auf Vordermann zu bringen. Gerne vergnügt er sich mit den einfachen Dingen des Lebens; wenn's sein muss bei einem Roadtrip quer durch Europa.

2 Kommentare

  1. Kurt
    Mi, 11. Januar 2017 / 13:26 Uhr

    Guter Text! Als Ergänzung zum Zeitmanagement: Früh genug beginnen. Sonst kommt der „obligatorische“ Gedanke: „Jetzt bräuchte ich noch genau einen Tag, dann wäre ich perfekt vorbereitet.“ :-)

  2. Laissez-faire
    Mi, 22. Februar 2017 / 12:18 Uhr

    Schön, wenn man Lehrer hat die einen die Hausaufgaben nicht machen lassen, weil man keinen Sinn darin sieht. Bei uns hagelte es Strafaufgaben und Nachsitzen.

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