Auf der Suche nach dem passenden Lernraum

Es ist anfangs Juni und wieder einmal heisst es: Augen auf, Kopfhörer rein, früh raus und ab zum Lernen. Bei manchen ist die Prüfungsphase schon durch, bei mir fängt sie jetzt erst so richtig an. Also mache ich mich auf die Suche nach einem passenden Lernraum.

Die Universität Basel hat in den letzten Jahren viel getan, um der grossen Nachfrage nach Lernmöglichkeiten nachzukommen. Im Rahmen der Digitalisierung wurde zunächst davon ausgegangen, dass sich das Lernverhalten ändert und jeder nur noch für sich lernt. Doch der Drang, eben Gelerntes in einem persönlichen Austausch zu vertiefen und zu hinterfragen, ist nicht verschwunden.

Das Ziel der Universität ist es daher, für ein grösseres Angebot zu sorgen. Diesem Anspruch genügen Einzellernräume mit einer Schweigepflicht nicht, sondern es werden auch Gruppenarbeitsräume benötigt. Besser noch, wenn diese interaktiv vernetzt (z.B. Beamer etc.) sind!

Eine Bemerkung vorweg: Wirklich niedrig frequentierte Lernräume gibt es in der Lernphase nicht. Doch ihr findet bestimmt einen Lernraum, der für euch passt. Die verschiedenen Optionen im Überblick:

UB Hauptbibliothek
Übereifrige Leser meiner Beiträge (also eigentlich niemand) erinnern sich vielleicht an den alten Artikel: «Warum ich in der UB lebe». Dort greife ich auf, was die UB besonders besuchenswert macht. Mit knapp 550 Arbeitsplätzen und der Cafeteria im 4. Stock ist die UB stets rege besucht und in der Prüfungszeit ziemlich voll. Ein Besuch in der UB lohnt aber trotzdem: Gegen späten Nachmittag leert sich das Gebäude zunehmend und es sollte kein Problem geben, eine stille Ecke zum Lernen zu finden.

Lernoullianum am Petersgraben 45
Als neue Ergänzung der Lernräume bietet das Lernoullianum knapp 100 Arbeitsplätze, die von Einzellernräumen bis hin zu Gruppenarbeitsräumen reichen. Seit dem Frühjahrssemester 2019 hat das Lernoullianum in der Prüfungszeit auch Öffnungszeiten am Wochenende. Die generelle Faustregel für das Lernoullianum ist: Hat das Kollegiengebäude geöffnet, so hat das Lernoullianum auch geöffnet. Durch die gute Austattung und Lage ist das Lernoullianum zu Prüfungszeiten jedoch meistens weitgehend überfüllt und auch hier ist es wahrscheinlich besser, entweder sehr früh oder eher spät einen Platz zu suchen

Kollegienhaus
Als zentrales Gebäude der Universität bietet das Kollegiengebäude auch ein Angebot zum Lernen. In der Cafeteria, im Innenhof, in den Computerarbeitsräumen im Untergeschoss und neuerdings auch in den Seminarräumen 210/211 gibt es genug Platz, um sich auszutoben. Da die Seminarräume eine neue Ergänzung der Familie sind, sollte es kein Problem darstellen, da einen Platz zu finden. Auch gibt es gerade bei der Cafeteria immer ein turbulentes Treiben und der geduldige Studierende sollte defintiv einen Platz finden können.

Mensa der Universität
Ausserhalb der Essenszeiten gibt es 240 Arbeitsplätze im Obergeschoss. Auch die Mensa der Physik ist ausserhalb der Mittagszeit ziemlich leer, jedoch muss man da aufpassen, wann die Räume geschlossen werden, falls man auf die Idee kommt dort zu lernen.

Sonstige Räume
Für die meisten Fakultäten gibt es eigene Bibliotheken mit eigenen Lernmöglichkeiten. Alle sind verschieden gross und bringen unterschiedliche Ausstattungen mit. So gibt es beim Bahnhof SBB die sehr grosse (aber immer sehr volle) Bibilothek der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, die sehr kleine (aber auch immer sehr volle) Bibliothek der Mathematik/Informatik oder die sehr schöne, gemütliche aber kleine Bibliothek der Altertumswissenschaften. Als einzelner Studierender sollte man den üblichen Ablauf nicht stören, jedoch sollte man es meiden in grossen Gruppen aufzutauchen. Die Bibliotheken der einzelnen Fächer sind meist recht voll, aber es lohnt sich sicherlich mal reinzuschauen. Nach einem Barhopping am Anfang des Semsters gönnt man sich einfach ein Bibliothekshopping gegen Ende des Semsters.

Ein Blick über den Tellerrand der Universität kann auch hilfreich auf der Suche nach dem perfekten Lernort sein: Am Rhein, in einem kleinen gemütlichen Café oder vielleicht doch beim Unternehmen Mitte – mehr als einen Tisch braucht es eigentlich ja auch nicht, um eine Prüfung zu bestehen. Und genau das mache ich auch gerade. Ich sitze in einem Café in der Nähe des Kollegiengebäudes und schreibe diesen Text. Zum Glück habe ich bisher noch keine Steckdose gebraucht, sonst müsste ich mir wieder einen neuen Platz suchen.

Wer noch nach einer ausfürlichen Liste des Uniangebots sucht, kann sich hier schlau machen.

Danial Chughtai

Der Versuch, absolute Erkenntnis zu erlangen, führte Danial Chughtai zum Physikstudium. Dass dieses Vorhaben zum Scheitern verurteilt ist, merkt er besonders abends um sieben - bei der vierten Tasse Kaffee. Wenn er nicht gerade ein neues Album hört, sich in fremde Vorlesungen verirrt oder überlegt auf Tee umzusteigen, ist er damit beschäftigt, seine Klamottenauswahl auf Vordermann zu bringen. Gerne vergnügt er sich mit den einfachen Dingen des Lebens; wenn's sein muss bei einem Roadtrip quer durch Europa.

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Herzlichen Dank für deinen Kommentar. Bevor dieser veröffentlicht wird, wirft noch jemand aus der Redaktion einen Blick darauf. Das kann ein bis zwei Arbeitstage dauern.
Ups. Ein Fehler ist aufgetreten. Bitte versuche es noch einmal.