Meditieren – der Weg zum besseren Leben?

Sport für den Körper, Meditieren für den Geist. Die positiven Effekte des Meditierens werden vielerorts gelobt. Im Artikel erfährst du, ob diese Effekte wissenschaftlich bestätigt sind und wie du dich selbst in der Meditation versuchen kannst.

Meditation wird in der östlichen Welt und vor allem im Buddhismus und Hinduismus seit Jahrhunderten ausgeübt und es scheint fast, als habe sich diese Praxis all die Jahre darauf vorbereitet, die westliche Welt im Sturm zu erobern. Initiator dieser Eroberung war Jon Kabat-Zinn, der die Meditation auch in der westlichen Welt salonfähig machte.

Hinter dem Siegeszug verbirgt sich die Hoffnung auf ein glücklicheres und weniger stressiges Leben. Diese Hoffnung stammt wohl nicht zuletzt von Büchern über Meditation, welche im Titel Glück und positives Denken versprechen. Jon Kabat-Zinns bekanntes Buch heisst “Gesund durch Meditation”. Doch dass diese Titel tatsächlich mehr sind als nur leere Versprechen und die Hoffnung auf ein glücklicheres Leben zur Realität werden könnte, zeigt eine wachsende Anzahl Studien.

Meditation im Faktencheck
Eine Suche nach dem Stichwort «Meditation» ergibt in Google Scholar knapp eine Million Treffer. Wenn in einem Bereich schon viel geforscht wurde, bieten sogenannte Metaanalysen einen guten Überblick. Sie aggregieren die Ergebnisse mehrerer Studien und liefern deshalb aussagekräftigere Evidenz als einzelne Studien. Zum Thema Meditation und Achtsamkeit gibt es schon so viele Studien, dass es bereits mehrere dieser Metaanalysen gibt.

Eine im Jahr 2014 publizierte Metaanalyse hat die Ergebnisse von 47 Studien untersucht und kam zum Schluss, dass Achtsamkeitsmeditation einen mittleren Effekt auf die Reduktion von Angst, Depression und Schmerzen hatte. Diese Studie bezog sich auf eine klinische Population, das sind Personen welche aufgrund eines psychologischen Problems therapeutische Hilfe suchen. Eine andere Metaanalyse aus dem Jahr 2018 untersuchte die Resultate von Studien mit gesunden Probanden. Am stärksten war hier der Effekt auf Beziehungsprobleme, gefolgt vom positiven Einfluss auf das Selbstkonzept und Stress.

Diese Ergebnisse scheinen die Effektivität von Meditation und Achtsamkeitstraining zu bestätigen. Wichtig ist jedoch anzumerken, dass die Probanden dieser Studien meist Teil eines professionellen Kurses waren, welcher sich häufig über mehrere Wochen erstreckte. Und es scheint: Übung macht den Meister. Je länger die Probanden die Meditationspraxis verfolgten, desto stärker waren die positiven Effekte.

Für alle, die nun neugierig sind und herausfinden möchten, wie sich Meditation und Achtsamkeitstraining auf dein Leben auswirkt, habe ich im nächsten Abschnitt ein paar Ressourcen zusammengetragen.

Der Weg zur Erleuchtung
Als Einstieg kann ich das bereits erwähnte Buch von Jon Kabat-Zinn «Gesund durch Meditation» empfehlen. Zinn führt Schritt für Schritt mit gut umsetzbaren Inhalten an das Thema heran. Wer keine Lust auf Bücher hat, kann sich auch mit Apps auf die Achtsamkeitsreise begeben. Zu Beginn hat mir Headspace auf Grund seiner Anschaulichkeit und seiner Vielfältigkeit besonders gut gefallen. Leider ist der Grossteil der Inhalte kostenpflichtig.

Inzwischen nutze ich die App Insight Timer. Sie bietet sehr viele von der Nutzungscommunity zur Verfügung gestellte, geführte Meditationen an. Es ist (laut Angaben des Herstellers) die grösste Sammlung an gratis zu Verfügung gestellter Meditationen. Darüber hinaus schätze ich an der App vor allem den einfachen Timer. Diesen nutze ich nach stressigen Tagen, um zur Ruhe zu kommen.

Schlussendlich sollte jeder selbst ausprobieren, wie er oder sie meditieren will und ob er oder sie davon profitiert. Bei mir scheinen sich die Effekte des Meditierens in einer besseren Konzentrationsfähigkeit und grösserer innerer Ruhe zu manifestieren. Leider scheitere ich  häufig daran, regelmässig zu meditieren. Und genau das ist laut Studien besonders wichtig.

Meditieren scheint inzwischen auf jeden Fall sehr beliebt zu sein: Alleine mit der App «Insight Timer» haben an dem Tag, an dem ich diesen Artikel schreibe, knapp 500’000 Personen meditiert. Vielleicht bist du ja bald eine davon.

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