Green City Guide: dein nachhaltiger Stadtführer für Basel

Porträt Nathalie Martin.
Zeigt Basel von seiner grünen Seite: Nathalie Martin (Bild: Andrina Schmitz).

Du willst biologisch angebautes Gemüse kaufen, einen Schlagbohrer fürs Wochenende ausleihen, veganes Essen geniessen oder unverpackt einkaufen? Nathalie Martin, Gründerin des Green City Guide Basel, gibt im Interview einen Einblick in die vielfältigen nachhaltigen Angebote der Stadt Basel.

Nach ihrem Studium im Bereich nachhaltiger Entwicklung und diversen Entdeckungstouren durch die Nachhaltigkeitswelt Basels gründete Nathalie Martin ihren eigenen Stadtführer der etwas anderen Art. Der «Green City Guide» ist ihr Herzensprojekt und die Ideen gehen ihr noch lange nicht aus.

Beast Blog: Was kann ich mir unter einem nachhaltigen Stadtführer vorstellen?

Nathalie Martin: Der «Green City Guide» ist für alle, die nach Basel kommen und die Stadt kennenlernen möchten, ohne sich ausschliesslich mit den klassischen Sehenswürdigkeiten zu beschäftigen. Natürlich ist der nachhaltige Stadtführer auch etwas für diejenigen, die schon länger in der Region leben und ihren Horizont erweitern möchten. Auf meiner Website habe ich mehrere Kategorien erstellt zum Thema Nachhaltigkeit in Basel. Die Beiträge reichen von Lebensmittelläden und Restaurants bis hin zu Pärken und Übernachtungsmöglichkeiten. Diese werden laufend ergänzt.

Einen nachhaltigen Lebensstil zu führen, begeistert immer mehr Menschen und es gibt mittlerweile auch sehr viele nachhaltige Angebote in Basel. Dazu zählen beispielsweise Secondhandshops, Unverpacktläden, (Bücher-)Brokkis und vegane Restaurants. Es muss aber auch nicht immer Konsum sein. Das Leihlager bietet die Möglichkeit, einen Gegenstand auszuleihen, anstatt kaufen zu müssen. Vom Handbohrer über Küchengeräte und Spielsachen findet man dort fast alles.

Schaufenster von Tarzan, davor Menschen.

Für nachhaltige Kleidung geht Nathalie Martin mit ihren Stadtrundgänger*innen an den Spalenberg zu «Tarzan» (Bild: zvg).

Wie ist der «Green City Guide» entstanden?

Da ich ein neugieriger Mensch bin, dem ein nachhaltiger Lebensstil sehr wichtig ist, bin ich immer wieder auf der Suche nach neuen Secondhandshops, Unverpacktläden und anderen nachhaltigen Angeboten. Als ich auf einer Reise in Prag einen nachhaltigen Reiseführer in die Hände bekam, war ich sofort begeistert. Ich dachte: Das braucht es überall! So kam ich auf die Idee, eine Website zu gestalten, auf der nachhaltige Angebote in Basel zu finden sind.

Welche Empfehlungen hast du für Studierende?

Nachhaltigkeit soll nicht gleich teuer sein. Das ist mir sehr wichtig. Für einen Snack zwischen den Vorlesungen kann ich die «Ässbar» oder das «Backwarenoutlet» empfehlen. In Bezug auf nachhaltig angefertigte Kleidung mag ich «Tarzan». Dort gibt es zeitlose Mode inklusive Studierendenrabatt. Für einen veganen Koffeinkick empfehle ich das «Café Finkmüller», das immer frische Cashewmilch hinter dem Tresen hat oder das «Castelrosso» mit den besten veganen Zimtschnecken. Sehr lecker!

Nathalie Martin vor der «Ässbar».

Nahe, nachhaltig und günstig: Die «Ässbar» ist gerade für Studierende ein guter Tipp für Essen (Bild: zvg).

Du bietest nachhaltige Stadtführungen an. Wie kann ich da teilnehmen?

Bei den Stadtführungen geht es darum, einen Einblick zu erhalten in die nachhaltigen Angebote eines Quartiers. So biete ich Touren in Kleinbasel, der Altstadt oder rund um den Bahnhof SBB an. Zudem organisiere ich auch Fahrradtouren durch die Pärke Basels. Auf der Website gibt es noch mehr Infos zu den Touren, wo du dich auch anmelden kannst.

Den «Green City Guide» gibt es auch als Podcast.

Das ist richtig. Bis jetzt sind es zehn Episoden, in dem ich Personen interviewe, die Basel zu einer grünen Stadt machen. Der Podcast soll zeigen, wer hinter dem Unverpackt-Laden, dem Secondhandshop oder dem Biohotel steckt. Zurzeit arbeite ich an Ideen für weitere Folgen. Den Podcast «Green City Basel» kann man auf Spotify, Apple und weiteren Streamingplattformen anhören.

Welches ist zurzeit dein Lieblingsshop/ Lieblingsort?

Ich bin erst gerade umgezogen und möchte nun meine Küche auf 100% unverpackt umstellen. Deshalb verbringe ich viel Zeit in Unverpacktläden. Zudem habe ich eine Neuentdeckung gemacht. Im Gundeldingerfeld gibt es die WERT!Stätte. Ein tolles Projekt, das sich dem Thema Foodwaste widmet. Sie retten Lebensmittel, die weggeworfen werden würden und stellen damit ihre eigenen Produkte her. Ihr Angebot ist dadurch ständig im Wandel.

Bei ihren Stadtrundgängen fokussiert sich Nathalie Martin auf ein Quartier, zum Beispiel rund um den Bahnhof SBB (Bild: zvg).

Was sind deine nächsten Projekte für den «Green City Guide»?

Es gibt mega viele nachhaltige Angebote in Basel und es kommen laufend mehr dazu. Selbstverständlich möchte ich diese ausprobieren und auf der Website und auch auf Instagram davon berichten. Mir ist der direkte Kontakt mit den Leuten hinter den spannenden Angeboten sehr wichtig. «Green City Basel» soll auch eine Plattform für Austausch und Diskussion sein.

Andrina Schmitz

Während ihres Auslandaufenthalts in Kolumbien wurde Andrina klar, dass Politik gar nicht so langweilig ist, wie sie dachte. Seither gehören Diskussionen über aktuelle Themen genauso zu ihrem Alltag wie dunkle Schokolade und Grapefruitsaft. Wenn sie nicht gerade Sport treibt, kalte Pasta isst oder neue Pflanzen kauft, hat sie wahrscheinlich gerade genug vom Stadtleben und verzieht sich in die Berge, um ihr Gleichgewicht zwischen Alpenrosen und Steinböcken wiederzufinden.

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