Es ist endlich – endlich! – soweit. Du verlässt das sichere, kuschelige Elternnest und willst im Eigenheim ab sofort immer selber für dich kochen, selber staubsaugen und selber Miete zahlen. Auf eigenen Füssen stehen. Davor drückt dir aber noch Papa einen dicken Ordner mit der Aufschrift „Krankenkasse“ und drei leere Ordner in die Hand, die du „zu Anfang sicher gut brauchen kannst, bei all den neuen Versicherungsverträgen“. Oh-oh, Versicherungen… Keine Sorge, der Versicherungskram ist aber gar nicht so schlimm. Hier erfährst du auf einen Blick, was du bei deinem Auszug alles benötigst.
Die Krankenkasse
Viele verstehen nicht viel von Franchisen und Prämien. Kurz zur Erklärung: Eine Franchise ist dein jährlicher Selbstbehalt von Arztrechnungen und mit Prämie sind die Gebühren gemeint, die du monatlich an die Krankenkasse zahlst. Je höher die Franchise, desto billiger die Prämie. Abzuschätzen, ob eine höhere Franchise Sinn macht oder nicht, ist leider nicht immer einfach. Falls du regelmässig einen Arzt konsultieren musst, dann solltest du dir eher eine tiefere Franchise setzen. 500 Franken sind normalerweise kein schlechter Anfangswert. Schau dir ausserdem deine Zusatzversicherung einmal genau durch, falls du bereits eine hast, um abzuchecken, ob du diese Dienstleistungen in den nächsten Jahren wirklich beanspruchst oder ob sich nicht ein Wechsel oder Kündigung der Zusatzversicherung lohnen könnte.
Die Unfallversicherung
Gerade für Studierende ist es wichtig, eine Unfallversicherung zu haben. Wieso? Ab achtzehn Jahren ist diese nicht mehr in deiner Grundversicherung enthalten. Falls du eine Arbeit hast, bei der du mindestens acht Stunden in der Woche arbeitest, bist du von deinem Arbeitgeber aber auch bei Nichtberufsunfall versichert. Falls du weniger oder gar nicht arbeitest, solltest du ab deinem achtzehnten Lebensjahr bei deiner Krankenkasse eine Unfallversicherung abschliessen.
Die Privathaftpflichtversicherung
Baut man unabsichtlich Mist, ist so eine Privathaftpflicht ganz gut. Resultieren aus diesen Missgeschicken Sach-, Personen oder Vermögensschäden, deckt die Privathaftpflicht nämlich die Kosten. Einen Selbstbehalt von 100 bis 200 Franken müsst ihr dennoch übernehmen. Bei manchen Versicherungsanbieter ist man als Wochenaufenthalter immer noch mitversichert bei den Eltern, zumindest ein oder zwei Jahre lang. Hier sollte man sich unbedingt gut informieren. Zudem sollte abgeklärt werden, ob bei der vorhandenen oder abzuschliessenden Privathaftpflicht auch eine Fremdlenkerversicherung dabei ist. Das bewahrt dich auch vor grösseren Rechnungen, falls ein Unfall passiert,während du ein fremdes Auto fährst.
Hausratsversicherung
Die neue Wohnung ist schnell eingerichtet und mit deinen Habseligkeiten gespickt. Ein Computer hier, ein Tablet da. Eines Tages dann aber – Alles weg! Ausgeraubt! Der Horror für alle Studierenden. Die Hausratsversicherung übernimmt unter anderem bei Schaden und Diebstahl aller deiner sogenannten beweglichen Sachen die Kosten. Meistens wird der Neuwert der Sachen erstattet. Auch Schäden von Elementarereignissen – Schnee, Hagel, Hochwasser, Sturm – versichert der Hausrat, sowie Feuer. Sie erstatten wie die Privathaftpflicht ab einem gewissen Selbstbehalt und je nach Ereignis den Schaden oder Verlust. Auch hier bist du als Wochenaufenthalter eventuell noch bei deinen Eltern mitversichert.