Das Coronavirus und seine Nebenwirkungen – Wie man seinen Alltag trotzdem meistert

Homeoffice, Social Distancing, Hygiene, Tom Hanks, Toilettenpapier, Hamster, Masken: Ein Auszug aus den häufigsten Begriffen meines aktuellen Vokabulars. Auch für mich gilt: Zuhause bleiben. Wie man diese schwierige Zeit aber effizient nutzen, Bedürftige unterstützen, seinen inneren Sternekoch wecken und damit den Appetit aufs Leben aufrecht erhalten kann, liest du hier: (Du siehst, es gibt viel zu tun!!)

Das Coronavirus bringt viele Unsicherheiten mit sich. Es ist für viele unklar, wie es wirtschaftlich oder privat weitergehen soll und man macht sich Sorgen um seine Mitmenschen, vor allem wenn sie zu den Risikogruppen gehören. All jenen wünsche ich ganz viel Kraft, Mut und Geduld.

Bedenke dabei, dass du dabei nicht alleine bist. Wir stecken alle im selben Boot. Wenn wir zusammenarbeiten und uns gegenseitig unterstützen, werden wir weder auf einen Eisberg auflaufen noch auf irgendeine andere Weise untergehen. Das sagt mir auf jeden Fall mein unbändiger Optimismus.

Nun gilt es diese Zeit möglichst atraumatisch zu überstehen: Aktiv bleiben, sich auf Prüfungen vorbereiten und sich nicht zu einem Dekorstück seiner eigenen vier Wänden zu verwandeln. Eine Herkulesaufgabe. Lass uns also diesen nemeischen Löwen erlegen:

Corona regiert die Welt und ich strukturiere meinen Tag!
Geh zu deinen üblichen Zeiten ins Bett und stell dir einen Wecker für den Morgen. Wenn dein Tag zur Nacht und deine Nacht zum Tag wird und die Augenringe unter den Knien hängen, dann könnte selbst Herakles keine Semesterarbeit hervorzaubern. Regelmässige Mahlzeiten und Sport einplanen. Wieso sich nicht mit Freunden zu festen Zeiten zum Skypen oder Telefonieren verabreden? Sobald man etwas geplant hat, fällt es einem leichter am Morgen aufzustehen.

Ausserdem: Die Bibliotheken sind geschlossen, was nun? Suche dir einen bequemen Ort, am besten in der Sonne, denn Licht lässt unser Gehirn Melatonin ausschütten. Man könnte sagen, das ist unser körpereigener Koffeinschub.

Auf jeden Fall sollte dein neues Büro sich nicht auf deinem Bett befinden; das Sandmännchen lässt grüssen. Die Optimalversion deines neuen Arbeitsplatzes wäre in einem Zimmer, worin du nicht schläfst oder sowieso nicht schon zu viel Zeit darin verbringst. Lege dein Handy für die gewollten Stunden weg und tadaa: Konzentration!

Andere Menschen um sich zu haben, die auch arbeiten wollen, sollen oder müssen, kann sich durchaus produktiv auf deine Arbeitseffizienz auswirken, zumindest auf die Gesprächsthemen in der Kaffepause. Fangen sie an zu niesen oder husten, dann bevorzuge doch lieber dein Bett.

Beschäftigungstherapie
Weil du so unheimlich effizient gelernt hast, bleibt dir natürlich viel mehr Zeit für anderes und noch immer befindest du dich im selben Gebäude. Deshalb gebe ich dir hier ein paar Ideen mit auf den Weg:

👉 Ich wette mit dir, dass irgendwo in deinem Zimmer sich ein Buch versteckt, das du zwar gekauft, geschenkt bekommen, geliehen oder geklaut, aber nie gelesen hast. Wieso nicht jetzt?

👉 Stell dich in die Mitte deines Zimmers, drehe dich um 360 Grad und überlege dir, ob es dir so noch immer gefällt. Die eigenen vier Wände umgestalten ist zwar als Post-Trennungsaktion stigmatisiert, aber wieso nicht für das Coronavirus missbrauchen? Oder wolltest du nicht schon immer eine Fotowand basteln oder ein Möbelstück reparieren, Risse in den Kleidern zunähen, du hattest einfach nie Zeit dafür ? Naja, auch wenn du die Ausrüstung nicht vorort haben solltest, genug Zeit hast du auf jeden Fall… Verbringe sie einfach nicht gänzlich auf Pinterest!

👉 Mal frische Luft schnappen: Fenster putzen!

👉 «Du bist nicht du, wenn du hungrig bist!» Essen, ein wichtiges Thema. Frisches Gemüse geht langsam zu Ende und dann wird es interessant. Was kann man denn alles aus Dosennahrung kochen? Versteckt sich vielleicht noch etwas Bulgur hinter der beliebten Pasta? Kann man Nutella mit Pommes kombinieren? Lass deiner Fantasie freien Lauf, niemand wird je etwas davon erfahren… Falls du jedoch ein unwiderstehlich leckeres Rezept erfindest, habe den Grossmut, es in den Kommentaren zu teilen. Auf jeden Fall noch einen Grund mehr auf Hamsterkäufe zu verzichten; es fördert die Kreativität.

👉 Quizduell

👉 Übt deine Mitbewohnerin bzw. dein Mitbewohner irgendeine Freizeitbeschäftigung aus, welche du schon immer ausprobieren wolltest? Wieso nicht einmal im Wohnzimmer zusammen Crossfit ausprobieren und danach Yoga? Ein Dosenwerfen organisieren mit den vielen Dosen, deren Inhalt du ja bereits für leckere Mahlzeiten genutzt hast? Oder zusammen einen Sport neu erfinden wie Klopapiertischtennis oder wer am längsten nicht husten muss? Ok. Der war makaber. Aber noch ein wichtiger Punkt: Den Humor nicht verlieren, liebe Leute!

👉 Mal die Augen schliessen und Hörbücher oder Podcasts hören. Wärmstens zu empfehlen ist das Coronavirus-Update mit Christian Dorsten, leitender Virologe am Robert Koch Institut. Wenn du die Grenzen nicht überschreiten willst; wir haben ja unseren persönlichen Dr. med. Koch in der Schweiz.

👉 30-Tage-Fitness-Challenge? What doesn’t kill you, makes you stronger!

👉 Wieso nicht einmal ein Gedicht schreiben? Poesie muss nicht langweilig sein und muss erst recht nicht reimen, zur Inspiration; hier ein Gedicht von Omar Holmon: ‚Jesus Christ Super Toaster‘.

👉 Steht da nicht irgendwo eine Gitarre, eine Blockflöte oder gar ein Klavier in einer Ecke? Erwecke deine musikalischen Talente wieder zum Leben, die Nachbaren freuen sich sicher darüber zu erfahren, dass ihr am Leben und voller Tatendrang seit.

👉 Netflix-Abende gehören natürlich zum Programm. Popcorn und Rotwein in einer Kissenlandschaft konsumieren. Vielleicht ein alter Klassiker wie Casablanca, Monty Python, eine Lieblingsserie oder wieso nicht einmal einen Dokumentarfilm anschauen? Da kommt mir The True Cost, Charité, Ikarus, Snowden, ‚Prepper – bereit für den Weltuntergang‘ oder eine Apokalypsen-Filmnacht in den Sinn. Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter – vorausgesetzt das Popcorn reicht aus.

👉 Wieso nicht über Skype einen Spieleabend organisieren? Zum Beispiel kann man Kniffel oder Schach gut auch auf Distanz spielen! Ausserdem habe ich gehört, dass man UNO, Jass und viele weitere Spiele auch auf Apps miteinander spielen kann. Brettspiele entstauben und in der WG einen Spiele-Marathon hinlegen? Wer am Ende des Notstands am meisten Spiele gewonnen hat, ist dann der/die Corona-Spiele-KönigIn und muss ein Jahr lang mit einer Krone herumlaufen. Dann haben Gewinner und Verlierer etwas davon.

👉 Trinkspiele. Ja, muss doch auch mal sein, ich zitiere eine Freundin: «In solchen Zeiten muss man öfters mal zum Glas greifen.» Einen Shot für jedes ausgesprochene «Corona»?

👉 Eine Erzählnacht veranstalten, so wie früher in der Primarschule. Jeder liest dem anderen eine Passage aus seinem Lieblingsbuch vor. Wie ihr merkt, ich werde unheimlich romantisch unter Quarantäne.

👉 Hast du deine Oma oder deinen Opa schon angerufen? Kannst du ihnen per Telefon vielleicht helfen Skype zu installieren? Für sie wäre es bestimmt viel wert, jemanden, und sei es auch virtuell, wieder einmal zu Gesicht zu bekommen.

Solidarität!
Wenn man sich fit fühlt, nicht unter Quarantäne steht und gerne helfen würde, gibt es zahlreiche Möglichkeiten zu helfen! Man kann auf Facebook verschiedenen Gruppen beitreten, wie Gärn gschee – Basel hilft. Da werden Aktionen gestartet, um vor allem Risikogruppen zu unterstützen oder auf Kinder aufzupassen, deren Eltern noch zur Arbeit gehen müssen. Man kann auch angeben, wo man wohnt und was man denn bereit ist zu tun, wie zum Beispiel: 4051 Basel, Gassi gehen mit dem Hund, etc. Schau mal rein! Solche Aktionen wurden schweizweit gestartet, falls du also nach Hause zu deinen Eltern bist, informiere dich da.

Ausserdem suchen die Spitäler Medizinstudierende, welche die praktizierenden Ärzte unterstützen können. Bei Interesse kannst du dich hier melden.

Blutspenden ist auch ein wertvoller Einsatz, den du leisten kannst. Dafür musst du nur einen kurzen online Corona-Check machen, wonach du dich direkt für einen Termin anmelden kannst.

Die Zukunft
Eine solche Auszeit ist auch immer eine Gelegenheit, sich selbst zu hinterfragen: Bin ich da, wo ich gerade sein möchte? Was möchte ich verändern? Wie soll es nach dem Coronavirus weitergehen oder bereits während dieser Zeit? Wie kann man diese neu entflammte Solidarität möglicherweise nutzen, um andere Krisen zu bewältigen, zum Beispiel die Klimaerwärmung?

Ich persönlich habe meine Aquarell-Farben ausgepackt und versuche Magnolienblüten darzustellen, während ich mir diese Fragen stelle.

Falls du noch einen Tipp hast, wie man sich gut beschäftigen oder mithelfen kann, hinterlasse einen Kommentar. Vor allem: Pass auf dich auf und bleib gesund!

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