Die sommerlichen Temperaturen kommen Schritt für Schritt näher und es ist die Zeit der Hobbygärtner*innen, um ihre Leidenschaft entfalten zu können. Für alle, die sich noch ein bisschen unsicher sind, wie sie das Gartenprojekt angehen sollen, gibt es in diesem Beitrag Tipps und Tricks rund ums Thema Gärtnern.
Wer mit dem Begrünen starten möchte, sollte sich zuerst einmal fragen, wie es um die Lichtverhältnisse auf dem Balkon oder im Garten steht. Gewisse Pflanzen brauchen sehr viel Sonne (wie beispielsweise Oregano oder Tomaten), andere wiederum geben sich auch mit Halbschatten zufrieden (beispielsweise diverse Minzesorten oder Liebstöckel).
Was muss ich als Garten-Anfänger*in sonst noch beachten?
«Ein Gefäss mit Loch ist ein absolutes Muss. Ansonsten kann das Wasser nicht ablaufen und die Pflanzen stehen im Sumpf», sagt Diana Voyame, Gärtnerin in der LBB Gärtnerei. «Ausserdem ist die Verwendung guter Erde sehr wichtig. Da lohnt es sich zu investieren.» Insbesondere mehrjährige Pflanzen sollten auch genährt, das heisst gedüngt werden. Wer sich nicht auskennt, fragt am besten in der Gärtnerei nach, welcher Dünger verwendet werden sollte.
Eine platzsparende Anbaustrategie bietet «Sackgsund». In Säcken aus Filz angepflanzt, können regelmässig Salat, Kohlrabi, Radieschen oder Kräuter geerntet werden. Die Handhabung ist sehr einfach und man hat seinen eigenen Garten, ohne auch nur ein Stück Land zu besitzen.
Anpflanzen, was das Herz begehrt
«Einheimische Wildstauden sind momentan im Trend», weiss Voyame. Das Thema Biodiversität hat den Wildpflanzen zu ungeahnter Popularität verholfen. Daneben bleiben jedoch auch alte Klassiker bestehen.
Mit Gärtnern loslegen kann im Moment eigentlich jeder: «Grundsätzlich kann man jetzt alles anpflanzen, ausser vielleicht die sehr sensiblen Pflanzen», so Voyame. Die Saison des Sommerflors ist ebenso eröffnet.
Wer einen langsamen Garten-Einstieg möchte, kann auch damit anfangen, ein paar Kräuter anpflanzen. «Diese sind relativ pflegeleicht und vielseitig verwendbar.» Was es bei den Kräutern jedoch immer zu beachten gibt, sind die Lichtverhältnisse: Während sich Rosmarin selbst in der prallen Sonne pudelwohl fühlt, braucht die Petersilie Halbschatten, um zu gedeihen.
Winterpflege für Mehrjährige
Während gewisse Pflanzen bloss einen Sommer lang blühen, überleben es andere mehrere Jahre. Dies bedingt allerdings auch der richtigen Pflege, insbesondere über den Winter. Diana Voyame zeigte mir das «Überwinterungslager» der LBB Gärtnerei.
Es ist ein Ort voller Olivenbäume, Oleander und Zitrusfruchtbäumen in allen möglichen Grössen. «Diese Pflanzen brauchen ein bestimmtes Klima über den Winter, welches weder das Wohnzimmer noch der Balkon bieten kann. Hier können wir diesen speziellen Bedingungen gerecht werden.»
Die Eisheiligen: Mythos oder brauchbarer Richtwert?
Einer Bauernregel nach bringen die Eisheiligen Mitte Mai die letzten winterlich eisigen Tage und ziehen dann weiter, sodass es sommerlich warm werden kann. Tatsächlich gehen die Eisheiligen auch auf Erfahrungswerte und Beobachtungen der Wetterlage zurück, wonach im Mai oftmals noch Kaltluft-Vorstösse auftreten und frostige Nächte mit sich bringen.
In der Landwirtschaft haben die Eisheiligen eine wichtige Bedeutung, da man empfindliche junge Pflanzen nicht zu früh in die Erde setzen und damit den frostigen Temperaturen aussetzen sollte. Die Jungpflanzen können Schäden durch Frost erleiden, was zu Ernteausfällen führt. Die ganze Mühe wäre umsonst. Diana Voyame meint dazu: «Es handelt sich um eine alte Bauernregel. Wer lieber auf der sicheren Seite sein möchte, wartet bis nach den Eisheiligen mit dem Aussetzen von frostempfindlichen Gemüsesorten (Tomaten, Zucchini, Gurken und Bohnen).
Wer loslegen will: ab auf den Wildpflanzemärt am Andreasplatz
Noch bis am 14. Mai befindet sich auf dem Andreasplatz der Wildpflanzemärt mit diversen einheimischen Wildstauden, Küchenkräutern, Blumen- und Gemüsesamen und vielem mehr aus biologischem Anbau. Wer sich ein bisschen verloren fühlt, lässt sich vor Ort inspirieren und beraten. Das Angebot ist sehr vielfältig und reicht von Gewürzfenchel über Meerrettich und Felsenbirne bis hin zu Pfaffenhütchen und Erdbeerspinat.