Am 23. September, um genau 03:54 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit, läutete der Herbst dieses Jahr seine Vorherrschaft auf der Nordhalbkugel ein. Für Hobbygärtner bedeutet dies vor allem zusätzlichen Aufwand. Denn egal ob einsamer Kräutertopf oder prachtvolle Blütenträger, das kostbare Grün will auf die kälteren Jahreszeiten vorbereitet werden. Ich habe für dich die wichtigsten Schritte ins winterliche Pflanzenglück zusammengefasst:
Nutzpflanzen
Im Oktober solltest du fruchttragende Heimgewächse abernten. Nicht umsonst ist der Ursprung des Wortes Herbst in „Ernte“ beheimatet. Wenn du das Risiko nicht scheust, kannst du deine Tomaten- und Paprikapflanzen noch weiter im Freien gedeihen lassen. Spätestens wenn die Temperaturen unter 5 Grad fallen, müssen aber auch diese Pflanzen ins Warme, da sie sonst Frostschaden nehmen. Unreife, grüne Früchte können dann in abgeernteter Form auf der sonnigen Fensterbank nachreifen. Da die meisten Nutzpflanzen einjährig sind, erübrigt sich hier die Überwinterung und auch die theoretisch mehrjährige Tomatenpflanze geht in unseren Breitengraden nur zu schnell an trockener Heizungsluft, Kälte und Dunkelheit zu Grunde. Deshalb ist es einfacher, sie im Frühjahr erneut zu kultivieren.
Der Kräuterbalkon
Falls du deine eigenen Küchenkräuter stadttypisch auf dem Balkon kultivierst, musst du im Blick haben, dass die exponierte Lage und die spärliche Schutzhülle aus Erde Balkonpflanzen anfällig für kalte Wurzeln machen. Kalte Wurzeln machen die Pflanze wiederum anfälliger für ein vorzeitiges Absterben und ein vorzeitiges Absterben macht die heimischen Gerichte anfälliger für einen faden Geschmack. Also sorge für warme Wurzeln bei deinen Kräuterkameraden und das bedeutet im Idealfall: Standortwechsel mit dem ersten Frost.
Kräuter können bei Minusgraden gut im Keller oder Treppenhaus eingelagert werden. Vor allem Lorbeer und Lavendel profitieren von einem frostfreien Winterquartier. Draussen bleiben können frostresistente Salbei- und Rosmarinzüchtungen, Liebstöckel, Estragon, Petersilie, Schnittlauch, Oregano, Thymian und Pfefferminze. Wenn du dich für die Outdoorvariante entscheidest, bist du gut beraten, die Töpfe mit Stoff zu umwickeln oder sie in eine Kiste mit Laub oder Mulch zu stellen. Ausserdem sollten sie an einem windgeschützten Ort untergebracht werden. Mit Tannenästen kannst du die Töpfe zusätzlich von oben etwas isolieren.
Zimmerpflanzen
Nicht nur deine Nasenschleimhaut hat im Winter mit trockener Heizungsluft zu kämpfen, auch die Zimmerpflanzen brauchen in der kalten Jahreszeit eine vorsichtige Fürsorge. Grundsätzlich freuen sich deine Zimmerpflanzen in der dunklen Jahreszeit über möglichst viel Tageslicht und wöchentliches Giessen.
Allerdings schadet übermässiges Giessen der Pflanze und kann eine fatale Wurzelfäule mit sich bringen. Deshalb solltest du die Beschaffenheit der Erde vor dem Giessen genau prüfen. Auch das Gewicht kann einen Hinweis auf den Nässegrad liefern. Ist die Erde trocken und fühlt sich der Topf ungewöhnlich leicht an, dann darf unbesorgt nachgegossen werden. Die besondere Extrapflege geniessen deine Pflanzen, wenn du sie regelmässig von Staub befreist und mit zimmerwarmem Wasser oberflächlich besprühst.
Mit diesen Tipps bist du bereits im Herbst rechtzeitig für das Überwintern deiner Pflanzen gerüstet. Unbedingt beachten solltest du trotz dieser allgemeinen Hinweise den individuellen Pflegebedarf einzelner Arten. Einen Elefantenfuss oder auch Kakteen solltest du beispielsweise nicht wöchentlich giessen und auch bei den Erntezeitpunkten von Gemüse und Obst solltest dich zusätzlich schlau machen. Oft können sogenannte Erntekalender dabei helfen, den richtigen Erntezeitpunkt grob auszumachen. Falls du bei der Gartengründung erst in den Startlöchern stehst, dann hilft dir dieser Artikel bei der Gründung eines botanischen Balkons auf die Sprünge.
1 Kommentar
Mi, 17. Oktober 2018 / 13:41 Uhr
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