Wer ist dieser Adam und warum hat er meine Lernunterlagen?! Tipps und Tricks fürs erste Semester

Die Vorfreude aufs erste Semester ist gross? Die Nervosität auch? Der neue Lebensabschnitt bereitet dir schlaflose Nächte? Keine Sorge, es kommt ohnehin anders als du denkst.

Das Wichtigste zuerst: In der ersten Woche an der Universität kommen dir sechs Semester Bachelorstudium vor wie eine Ewigkeit. Prüfungsphasen scheinen endlos und der Weg zum ersehnten Abschluss steinig. Aus dem Rückspiegel betrachtet verging das Bachelorstudium jedoch wie im Flug!

Echte Freundschaften statt Zweckbündnisse
Als Kind ist das noch ganz einfach: Irgendwie schafft man es überall sofort, Freunde zu finden. Im Studium ist mir das dann deutlich schwerer gefallen. Einige meiner Kommilitonen kennen sich schon aus Schulzeiten, andere wohnen in der gleichen WG… Da lohnt der Blick über den Tellerrand.

Zu Beginn des Studiums hätte ich nämlich nie geglaubt, Freunde in anderen Studienfächern zu finden. Wenn du dich an der Uni engagierst oder einen Kurs beim Unisport belegst, kommst Du kinderleicht mit anderen Studierenden in Kontakt. So findest Du Bekanntschaften, die nicht nur fachinterne Zweckbündnisse sind und bekommst ganz nebenbei noch tolle Tipps für Vorlesungen, die Du im Wahlbereich belegen kannst. Ausserdem ist es doch schön, wenn es auch mal um andere Themen als den Inhalt der letzten Vorlesung geht.

Lieblingsfach statt schlimmster Albtraum
Wie in so vielen Bereichen des Lebens ist der erste Eindruck entscheidend. In der ersten Woche lernst du Dozierende und die Fächer des Semesters kennen. Obwohl sich alle in der ersten Woche noch besonders viel Mühe gegeben haben, ihr Fach besonders interessant darzustellen, hielt sich meine Begeisterung für einzelne Fächer in Grenzen.

Kein Grund, den Kopf gleich in den Sand zu stecken: Im Grundstudium gibt es vermutlich einige Vorlesungen, die auch dich thematisch nicht so sehr ansprechen wie andere. Ich habe gelernt, dass es wichtig ist, Wege zu finden, die vermeintlich uninteressanten Fächer für mich selbst spannend zu gestalten, damit auch sie zu Lieblingsfächern werden können. Vielleicht hilft es Dir, mit Lehrbüchern im Selbststudium Themen zu erarbeiten oder spannende Sekundärliteratur zu lesen, die sich mit der Thematik auseinandersetzt.

Zeitmanagement funktioniert
Jedes Semester habe ich mir vorgenommen, rechtzeitig mit Lernen anzufangen, den Vorlesungsstoff von Anfang an nachzubereiten, mindestens einmal die Woche in den Unisport zu gehen… Die Liste war immer lang und je länger sie wurde, desto unwahrscheinlicher war es, dass ich die Punkte der Liste umgesetzt habe. In den letzten Semestern habe ich es dann aber doch geschafft, etwas zu entwickeln, was man fast schon funktionierendes Zeitmanagement nennen könnte. Was zu Beginn des Studiums unvorstellbar scheint, funktioniert dank jahrelanger Konditionierung auf einmal spielend leicht. Wenn Du schon vorher Stress vermeidest, laufen die Prüfungen hinterher umso besser.

Fragen stellen tut nicht weh
Am Anfang des Studiums gibt es zwei Gruppen von Studierenden. Die eine steht vor jeder Vorlesung beim Professor und diskutiert den nachbereiteten Stoff der letzten Woche, klärt nach der Vorlesung erste Fragen und bombardiert den Dozierenden mit Emails. Die andere sitzt in der Vorlesung, bereitet den Stoff nach und versteht nicht alles.

Erst im Laufe des Studiums habe ich realisiert, dass es in Ordnung ist, Fragen zu stellen und sich dem Mysterium Dozierende auf zwei Meter zu näheren, ohne gleich als strebsam abgestempelt zu werden. Wenn du dich nicht traust, persönlich zu fragen, kannst du mit einer Email beginnen. Mit einer konkreten Frage verdeutlichst du, dass du dich schon selbst um eine Lösung bemüht hast. So bekommst du mit Sicherheit die erwünschte Lösung.

Adam ist mehr als ein biblischer Stammvater
Zu Beginn des Studiums habe ich nichts mit diesen Namen anfangen können. Wer ist dieser Adam und warum hat er meine Lernunterlagen?! Heute weiss ich, dass Adam für Advanced Distribution and More steht und uns Studierenden, neben anderen Plattformen mit tollem Namen (z.B. Olat), Lehrmaterialien online zugänglich macht. Du kannst dich mit deinen Uni Basel-Zugangsdaten einloggen und zum Beispiel schon vor der Vorlesung die Folien durcharbeiten. So bist du schon von Anfang an bestens vorbereitet.

Nicht nur die Anzahl an Onlineplattformen hat mich am Anfang verwirrt, auch die Flut an Informationen und Lehrmaterialien hat mich beeindruckt. Den Wald sieht man vor lauter Bäumen nicht mehr und wer alles ausdruckt, sieht ihn ohnehin bald nicht mehr. Nur schwer behält man nach drei Wochen noch den Überblick. Was zu Beginn des Studiums unmöglich scheint, gelingt aber mit jedem Semester besser. Es wird nicht erwartet, dass Du seitenweise aus Lehrbüchern zitieren kannst oder weisst, was auf Folie 231 steht.

Auch wenn es etwas Zeit gekostet hat: Zu lernen, wie ich richtig lerne, ist vermutlich mein grösster Erfolg des Bachelorstudiums. Deshalb keine Sorge, wenn es nicht gleich im ersten Semester so läuft, wie du es dir wünschst!

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