Du hattest Kontakt mit jemanden, der positiv aufs neue Coronavirus getestet wurde, oder du gehst freiwillig ein paar Tage in Quarantäne, um deine Grosseltern treffen zu können? Quarantäne bedeutet immer dasselbe: Einsam, ohne physischen Kontakt zur Aussenwelt in den eigenen vier Wänden festzustecken. Hört sich unheimlich öde an, aber hier gibt es einige Tipps, basierend auf selbst gemachten und im Freundeskreis gesammelten Erfahrungen, wie man die vermeintlich trostlosen Tage gut übersteht:
Fun Facts
Surfen im Internet, dafür hat man während der Quarantäne mehr als genug Zeit. Immer ist man auf der Suche nach dem nächsten Kick eines interessanten, überhaupt nicht praktisch anwendbaren Wissenszuwachses. Der Begriff ‚Quarantäne‘ selbst ist bereits ein Fun Fact:
Das Wort kommt aus dem Französischen: ‚Quarantaine‘ stammt von ‚quarante‘ und ‚quarrante‘ ab. Der Ursprung des Begriffes kommt aus dem 14. Jahrhundert, wo man in den grossen Häfen Oberitaliens versuchte, die Ausbreitung von Seuchen einzuschränken. Damals musste jedes Schiff, das aus einem Seuchengebiet angereist kam, vierzig Tage vor dem Hafen anlegen und die Mannschaft mitsamt der beladenen Fracht auf dem Schiff verbleiben. So wollte man die Bevölkerung vor einer möglichen Ansteckung schützen. Die Anzahl Tage wurde nicht aufgrund medizinischen Fakten festgelegt, sondern hatte mehr eine biblische Bedeutung, da Jesus angeblich vierzig Tage in der Wüste mit Beten und Fasten verbracht haben soll.
Bin ich froh, dass das BAG ihre Vorschriften nicht auf biblische Erzählungen stützt und man nur ein Viertel der tatsächlichen Quarantäne (eben jene vierzig Tage) effektiv in Quarantäne verbringen muss.
Wenn du noch auf der Suche nach interessanten Fun Facts bist: Hast du dir schon einmal überlegt, wie ein Hackspecht 12’000 Mal am Tag auf das Holz einhämmert, aber keine Hirnschäden davon trägt? Oder wieso die Fäkalien von Wombats viereckig sind?
Überlebenstipps von meinen Freunden:
- Jeden Tag mit einer warmen, kuscheligen Decke und einem heissen Getränk auf die Terrasse sitzen und sich dabei von den Känguru-Chroniken-Hörbüchern lauthals zum Lachen bringen lassen. Was Nachbarn denken, ist überbewertet. Wer seit der Pandemie die Welt ein wenig pessimistischer sieht als sonst und den Glauben in die Menschheit wieder herstellen muss, dem empfehle ich auch ‚Im Grunde gut‘ von Rutger Bregman. Für mich persönlich hat sich damit viel verändert, es gibt wirklich eine Zeit vor und nach Rutger Bregman.
- Den Kleiderschrank ausmisten. Diese Aktion prokrastinieren wir alle schon seit Wochen, gar Monaten hinaus. Versuchen wir es einmal anders: Wir brauchen einfach eine genügend grosse Motivation Kleidungsstücke auszusortieren, sie sogar richtig zu suchen. Zum Beispiel, indem man ihnen einen ganz neuen Verwendungszweck verpasst? Alte, seit Jahren nicht getragene Kleider umfunktionieren, um sie dann wirklich wieder zu gebrauchen, das wäre doch etwas! Vielleicht wird aus einer langen Hose eine kurze und aus einem Pullover ein Jupe. Vor allem die einzelnen, partnerlosen Socken können Spass machen, hier findest du 15 Wege diese auf eine ganz andere Art zu nutzen!
- Holzmöbel einölen und wieder zum Glänzen bringen. Suchen wir auch hier die nötige Motivation dazu: Ein Vor- und Nachher-Foto zur Belohnung beispielsweise, dann läuft alles wie geschmiert! Das kriegt man sogar mit Hausmitteln gebacken.
- Wein degustieren.
- Das ist der optimale Zeitpunkt, um das Meditieren auszuprobieren. Sonst ist man eher dazu verleitet, sich körperlich zu betätigen statt sich hinzusetzen und Ruhe zu finden. Youtube und zahlreiche Apps können dir da weiterhelfen, hier findest du ein Beispiel.
- Kekse. Man kann den ganzen Tag lang Kekse backen, Teig probieren und die Wohnung in ein duftendes Schlaraffenland verwandeln. Das Beste daran ist, dass man die vielen Kekse in Tüten verpackt einfrieren und zu gegebener Zeit, bei überraschenden Gästen oder vergessenen Geburtstagen einfach wieder auftauen und geniessen kann!
- Sport Challenge für zu Hause! Man kann die Online-Kurse vom Unisport nutzen, sich auf eine kostenfreie dreissig Tage Yoga-Programm mit Adriene einlassen oder sich sonstige, schweisstreibende Herausforderungen ausdenken!
- Die zehn Tage nutzen, um eine Haarkur zu machen. Hört sich toll an, aber was ich meine ist: weniger duschen. Die Haare gewöhnen sich super schnell daran und auch der Haut tut es gut! (Dermatologisch getestet, versprochen.)
- Wieder einmal Briefe schreiben! Daran erfreuen sich die auserwählten Empfänger bestimmt und auch du schwebst in einer Hülle der Romantik. Wer es praktischer mag, kann auch einfach einmal die ganze Verwandtschaft durchskypen.
- Puzzles haben viele meiner Freunde durch die Quarantäne-Zeit geholfen. Mit einem spannenden Hörbuch oder guter Musik ist dies ein Highlight der Quarantäne. Schöne Puzzles findest du unter anderem auch hier.
- Noch mehr Wein degustieren.
- Wenn du noch auf weitere gute Ideen gestossen bist, lass es uns wissen und schreibe deine Tipps in die Kommentare!
Der Schlachtplan
Am besten überlege dir gleich zu Anfang der Quarantäne, was du die folgenden zehn Tage unternehmen möchtest. Denn es bedarf ein wenig Planung! Das Puzzle muss bestellt, Mehl, Zucker, Zimt, Schokolade und andere Leckereien für die Kekse müssen von deinem kleinen Schutzengel eingekauft, Briefpapier sorgfältig ausgewählt werden.
Wichtig ist einfach, dass du dich in deinen eigenen vier Wänden wohlfühlen kannst. Ist dies nicht der Fall, müssen notfallmässig die Wände gestrichen, das Wohnzimmer umgestellt, das Bett in eine andere Ecke verfrachtet, Pflanzen bestellt oder einfach einmal gegossen werden. Verliere auch nicht den Draht zur Aussenwelt, denn du bist nicht für immer alleine. Die zehn Tage, wie lange sie dir auch vorkommen mögen, werden vorübergehen und du wieder frei sein. Versuche es zu geniessen, denn: Wann hattest du zuletzt einfach 10 Tage Zeit für dich selbst?