Sehnen sich deine Füsse nach dem Gefühl von weichem Sand zwischen den Zehen, deine Augen nach einer Palme am Horizont und dein Rücken auf die entspannte Position eines Liegestuhls? Das alles gibt es in Basel, nur eine kleine Fahrradfahrt entfernt. Lies hier, wie du ans Lido deiner Träume gelangst:
Ich habe schon immer davon phantasiert, in einer exklusiven Bar oder einem literarischen Café zu sitzen und einen Beast-Blog Artikel zu schreiben. Heute sitze ich sozusagen an einem Strandcafé und meine Euphorie ist grenzenlos. Neben mir ein kalter Latte Macchiato, anscheinend: «Der Beste der Stadt!», meine Ohren werden von gemütlicher Elektromusik bezirzt, Boule Kugeln rollen am Boden und ja – ich bin ziemlich abgelenkt. Nun ist mir bewusst, wieso ich sonst nie in einem Café meine Beiträge schreibe. Ich werde versuchen, mich zusammenzureissen:
Zwischennutzung Volta Basel
Basel befindet sich im stetigen Wandel und so auch das Areal Volta Nord. Im Jahr 2023 wird hier gebaut. Bis dahin wird dieses Gebiet unter «Lysa Büchels Garten» rege (zwischen-)genutzt! Zum Beispiel hat die «Radschaft» sich hier installiert, die sich für Recycling- und Abholservice von Bioabfällen einsetzt. Bei «LIVO» kann man etwas über autarke Kleinbauhäuser lernen und im «Lido» mit D (statt v) kann man sich fühlen wie am Meer: Cocktails trinken, Beachvolleyball, Boule und Padel spielen. Stop schnell – Whatthepadel?
Padel – das Spiel für Unentschlossene
Padel ist eine Mischung aus Tennis und Squash. Man muss sich also nie wieder für eine der beiden Sportarten entscheiden. Die Schläger bestehen aus Schaumstoff und für mich gibt es keinen ersichtlichen Unterschied zwischen Tennis- und Padelbällen. Das Spielfeld sieht aus wie ein Tennisfeld in Kinderschuhen mit den am Spielrand aufgebauten Squashwänden, sie wirken wie Stützräder für das erste Fahrrad. Man kann es zu zweit oder zu viert spielen und es macht, wie das bei jedem Spiel mit Bällen, Wänden und einem Netz zu erwarten ist, unheimlich Spass!
Zusammen mit einer Freundin habe ich das Padel-Spiel getestet. Nach den ersten zehn Ballkontakten schaute ich bereits das erste Mal auf die Uhr und war nahe am Verzweifeln; erst zwei Minuten der gebuchten sechzig waren verstrichen. Es verblieben also noch 290 unkontrollierte Schläge über das Netz.
Anfangs erschien uns das Wort Ballgefühl fremd, die Wände bedrohlich und die Spielregeln ein unlösbares Rätsel. Nach zwanzig Minuten hatten wir aber den Dreh raus und es gab kein Halten mehr: Wir rannten über den Court, krachten in die Wände, jubelten, rutschten aus. Schlussendlich blieben wir drei Stunden und gingen vor Erschöpfung danach gleich ins Bett.
Damit dir nicht das Gleiche passiert wie uns, hier ein Video zu allem, was du über Padel wissen musst:
Jetzt muss ich dir noch etwas beichten: Am Lido kann man noch nicht Padel spielen. Die Felder sind fast fertig aufgebaut, mit Betonung auf fast, sollten aber anfangs August für deine ersten Padel Schritte unter freiem Himmel bereit stehen! Wenn du bis dahin nicht warten kannst, gibt es hier noch einen weiteren, vor Regen geschützten Ort, wo du in den Genuss dieser Hybriden-Sportart kommen kannst: Die Padelhalle im Klybeck und bald auch im Dreispitz!
Ein Lido zwischen Fabriken – eine einzigartige Atmosphäre
Auf dem Weg zum Lido wurde die Strassenbeschilderung immer karger, die Gebäude immer grösser und grauer, die Stimmung ungemütlicher. Kaum schwenkt man hingegen bei der Beschilderung «Lido» ein, sieht man schon von Weitem eine ungewöhnliche Erscheinung: Eine grüne Palme. Und noch eine.
Das Lido mit seinem Beachfeld, gemütlichen Liegestühlen, schön arrangierten Tischen und Stühlen, dem DJ Pult und Minidiskokugel kommen mir Mitten im Industriegebiet vor wie eine unverhoffte, kleine Fata Morgana. Doch der «Beste» Macchiato von Basel oder der «sehr beliebte» Traubensaft kneifen meine Geschmacksknospen zurück in die Wirklichkeit.
Das Lido ist eine wunderbare Alternative für alle jene, die das Fernweh plagt. Sich schnell auf das Fahrrad schwingen, die Fata Morgana suchen und sich der exotischen Illusion eines Strandes hingeben. Den feinen Sand unter den Füssen spüren, die warme Sonne auf der Haut. Für mich, hört sich das fatamorgastisch an!
Probier’s einmal aus, schnapp die ein paar Freunde und besuche das Lido von Basel. Du wirst überrascht davon sein, dass Basel doch tatsächlich am Meer liegt.