So haben alle etwas davon: nachhaltige Weihnachtsgeschenke

Wer kennt’s nicht: Jedes Jahr vor Weihnachten überlegt man wochenlang, was man Freunden und Familie schenken könnte. Hat man keine zündende Idee, kauft man halt etwas Schönes, Cooles, Lustiges beim Shopping-Trip. Doch wie nachhaltig für Mensch und Umwelt sind solche Geschenke, wenn man sie nur kauft, um nicht mit leeren Händen dazustehen? Und welche anderen Optionen gibt es?

Wir schenken, um anderen Menschen eine Freude zu bereiten. Eine möglichst langfristige Freude, wenn’s geht! Das ist aber nicht immer ganz einfach. Und oft ist des einen Freud auch des anderen Leid. Plastikspielzeug für die Neffen und Nichten, das T-Shirt aus dem günstigen Modegeschäft für den/die Freund:in – solche Geschenke fallen zu Lasten unserer Mitmenschen und unserer Umwelt. Es gibt aber einige Optionen, wie alle etwas von deinen Weihnachtsgeschenken haben.

Ausflüge und Aktivitäten schenken

Bei mangelnden Ideen für ein Geschenk greift man oft zu Gutscheinen. Ich schenke dabei immer gerne Gutscheine für einen Ausflug oder eine Aktivität. Damit der Gutschein dann aber nicht in der Schublade landet und dort verfällt, ist er bestenfalls an ein fixes Datum gebunden: das Krimidinner im Januar, die Theatervorführung im Februar – so kann man sich das Datum im Kalender vormerken und vergisst den Gutschein nicht.

Eine Alternative ist das Schenken von gemeinsamen Ausflügen. Dadurch kann man den beschenkten Personen direkt in der dazugehörigen Weihnachtskarte einige Daten vorschlagen und noch am Weihnachtsabend einen passenden Termin für den Ausflug finden. Auf diese Weise hat man erstens eine lange Zeit der Vorfreude, zweitens einen tollen Tag voll gemeinsamer Erlebnisse und drittens schöne Erinnerungen. Win-win-win sozusagen.

Materiell, aber nachhaltig

Bei materiellen Gegenständen sollte man auf Fairness-Labels achten. Die Produktion sollte unter verbesserten Arbeits- und Handelsbedingungen und nachhaltigen Arbeitsschritten erfolgen und faire Preise für die Produzent:innen beinhalten. Je nach Produkt kann auch nach Regional- oder Bio-Labels gesucht werden. Auf swissfairtrade.ch findet sich eine Übersicht über die Labels und Unterstützer:innen von Fair Trade in der Schweiz.

Eine Basler Unternehmung, die seit rund 20 Jahren auf nachhaltige Produkte setzt, ist Tarzan, bekannt für seine verschiedenen Stores, die mittlerweile nicht mehr nur in Basel, sondern auch in Zürich und St. Gallen zu finden sind. Neben der eigenen Streetfashion-Kollektion und Mode von anderen nachhaltigen Marken, finden sich in den Stores beispielsweise auch Deko-, Lifestyle- oder Küchen-Artikel. Studierende haben übrigens 25% Rabatt auf alle Artikel der Tarzan-Kollektion.

Spenden statt schenken

Statt das gesamte Weihnachtsbudget für Geschenke auszugeben, könnte man beispielsweise auch einen Teil davon spenden und den Spendennachweis verschenken. Spenden macht bekanntlich glücklich – nicht nur uns selber, sondern auch die bespendeten Personen. Zu Zeiten von Corona ist es wichtiger denn je zu, da aufgrund der Pandemie global die Zahl extrem armer Menschen zu ersten Mal seit Jahrzehnten wieder ansteigt.

Wie findet man nun aber die richtige Organisation? Die Fachgruppe Nachhaltigkeit der Universität Basel hat dazu am 2. Dezember einen Vortrag organisiert und gemeinsam mit der Ökonomin Noémie Zurlinden wertvolle Informationen zum Thema Spendenorganisationen weitergegeben. Der wichtigste Faktor bei der Wahl einer Organisation ist deren Effektivität.

Wie viel kann die Organisation also bewirken? Dabei ist nicht ausschlaggebend, wie viel des gespendeten Geldes tatsächlich am Zielort ankommt. Denn viele Organisationen leisten relevante Aufklärungsarbeit oder müssen gute Mitarbeitende beschäftigen, die auch entsprechend entlöhnt werden wollen. Auf der Webseite givewell.org bzw. dem deutschen Pendant effektiv-spenden.org werden die Organisationen aufgelistet, die den grössten Effekt per Spendenbetrag haben. Die Seite givingmultiplier.org erhöht deine Spende sogar noch um 9% bis 90%.

Weihnachten muss also nicht unter dem Motto «Hauptsache irgendetwas schenken» stehen, sondern sollte eher in die Richtung «Denken vor dem Schenken» gehen. Mit diesen Tipps wünsche ich also eine schöne und nachhaltige Advents- und Weihnachtszeit und viel Spass beim Schenken!

Anja Iseli

«Nicht Worte sollen wir lesen, sondern den Menschen, den wir hinter den Worten fühlen» – das soll einst Samuel Butler gesagt haben. Ob das tatsächlich stimmt, kann Anja zwar nicht beurteilen, den Inhalt würde sie aber genau so bestätigen. Neben ihrer Begeisterung für alles, was mit Sprachen und Kommunikation, ihrem Studienfach, zu tun hat, bruncht sie leidenschaftlich gerne, liebt gemütliche Cafés und fürchtet sich davor, mit dem Velo in den Tramschienen stecken zu bleiben.

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Herzlichen Dank für deinen Kommentar. Bevor dieser veröffentlicht wird, wirft noch jemand aus der Redaktion einen Blick darauf. Das kann ein bis zwei Arbeitstage dauern.
Ups. Ein Fehler ist aufgetreten. Bitte versuche es noch einmal.