«Es ist ein super Einstieg, um ins Berufsleben hineinzuschnuppern» – Als Werkstudentin bei Sympany

Wirtschaftsstudentin Isabella | Bild: zVg

Werkstudierenden-Jobs sind in der Schweiz noch nicht so verbreitet wie in unseren benachbarten Ländern, führen aber zu wertvollen Erfahrungen. Wirtschaftsstudentin Isabella berichtet im Interview davon.

Die meisten von uns studieren, um danach in der Berufswelt ihr Wissen einbringen zu können. Doch reicht es in der heutigen Zeit noch aus, «nur» zu studieren? Oft verlangen die ausgeschriebenen Stellen bereits Arbeitserfahrung. Eine Möglichkeit, um diese während des Studiums zu sammeln, stellen sogenannte Werkstudierenden-Jobs dar.

Die frischgebackene Wirtschaftsabsolventin Isabella hat während ihres Studiums als Werkstudentin bei der Versicherungsgesellschaft Sympany gearbeitet. Im Interview berichtet sie von ihren Erfahrungen.

Was hat dich dazu bewogen als Werkstudentin zu arbeiten und wie bist du zu deiner Stelle gekommen?

Vor einem Jahr habe ich mich mit anderen Studierenden ausgetauscht, die ihren Bachelor schon abgeschlossen hatten. Dadurch habe ich von vielen gehört, dass sie Probleme hatten, nach dem Bachelor eine Stelle zu finden, da sie nur die Theorie kannten und keine Praxiserfahrung hatten. Das hat mir zu denken gegeben. Da ich noch nicht genau wusste, ob ich den Master direkt im Anschluss machen möchte oder den Einstieg in die Berufswelt wagen sollte, habe ich angefangen in den Bereichen Marketing und Human Resources nach einem Job zu suchen und bin auf die Stelle als Werkstudentin bei Sympany aufmerksam geworden.

Was sind deine Aufgaben als Werkstudentin?

Ich arbeite im Talent-Sourcing und unterstütze die bestehenden Recruiter*innen von A-Z. Das fängt mit dem Lesen von Dossiers an und geht weiter mit den Interviews der jeweiligen Kandidat*innen bis zur finalen Zusage und der Zustellung des Vertrags. Zudem stehe ich im regelmässigen Austausch mit externen Bewerber*innen, Personaldienstleistenden und internen Mitarbeitenden. Auch arbeite ich in verschiedenen Projekten mit und arbeite mit anderen Abteilungen zusammen, wie zum Beispiel Marketing und Kommunikation.

Ich arbeite in einem grossartigen Teamund erfahre sehr viel Wertschätzung und Lob. So macht es natürlich noch mehr Spass. Ich habe mich schnell in der Firma gut positionieren können und habe gemerkt, dass meine Meinung sehr gefragt und geschätzt wird. Ich werde oft miteinbezogen, obwohl ich «nur» als Werkstudentin arbeite.

Kannst du dein Studium mit der Arbeit als Werkstudentin inhaltlich verknüpfen?

Jein. Die Wirtschaftsgrundlagen mit dem Fokus auf die unternehmerischen Erfolge einer Firma haben mir eine Grundlage für das Verständnis gegeben. Gewisse Denkweisen und Ideen in Bezug auf die Sympany-Wachstumsstrategie und wichtige Stellenbesetzungen in Bezug auf die strategische Ausrichtung haben mir dabei weitergeholfen. Aber nicht nur die Wirtschaftsfächer, sondern auch Psychologie-Vorlesungen, die ich im Wahlbereich belegt hatte, haben mir geholfen, zum Beispiel bei der Akquise von neuen Mitarbeitenden.

Was sind die Herausforderungen, denen man sich als Werkstudentin stellen muss?

Die wohl grösste Herausforderung ist das Zeitmanagement. Es ist nicht mehr ganz so einfach wie wenn man nur studiert und sich vollkommen auf die Prüfungsphase und die Kurse konzentrieren kann. In meinem Job bin ich mit einem 60-Prozent-Pensum gestartet und habe in der Hochsaison 100 Prozent gearbeitet. Während der Lernphase konnte ich dann zwar herunterschrauben und mir Platz schaffen fürs Lernen, trotzdem musste ich schauen, wie ich alles unter einen Hut bekomme. Schliesslich möchte man ja auch noch seine Freizeit geniessen. Als weitere Herausforderung empfand ich generell den Wechsel von der Theorie zur Praxis, weil ich davor die ganzen Anwendungen und Vorgehensweisen nur theoretisch kannte. Es war schon nochmals etwas anderes, das in der Praxis umzusetzen

Was gefällt dir besonders gut an dieser Kombination?

Ich sammle sehr viele Erfahrungen und denke insbesondere, dass die Tätigkeit als Werkstudentin einen guten Einstieg in die Arbeitswelt darstellt. Zudem gefiel mir die Abwechslung sehr: Ich hatte immer einen guten Ausgleich zwischen Arbeiten und Studieren.

Wirst du später in dem Bereich auch arbeiten wollen?

Im Bereich Recruiting sehe ich mich nicht langfristig. Es macht zwar viel Spass und ist eine sehr gute Erfahrung, aber für die nächsten 30 Jahre kann ich mir das nicht vorstellen. Eher im Bereich Human Resources.

Was empfiehlst du all jenen, die auch als Werkstudierende anfangen möchten?

Go for it! Man soll es auf jeden Fall machen. Ich habe nur davon profitiert. Es ist ein super Einstieg, um ins Berufsleben hineinzuschnuppern und auch einen tieferen Einblick zu bekommen. Es hat mir nicht nur die Frage beantwortet, ob ich als Recruiterin langfristig arbeiten möchte, sondern ich habe auch sehr viel über meine Stärken und Schwächen gelernt: welche Arbeiten mir eher liegen, welche Tätigkeiten mir Spass machen, aber auch was mir Mühe bereitet.

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