Erasmus: Tipps, wie deine Beziehung das Auslandssemester übersteht

Erasmus: Austausch, Abenteuer, aber auch Distanz. Viele Kilometer trennen dich von deinem brummenden Honigbärchen, süssen Schwarzwäldertörtchen oder wie auch immer du deine bessere Hälfte zu nennen pflegst. Mancherlei Beziehung verirrt sich auf dem langen Weg zueinander. Doch man soll die Hoffnung nicht gleich aufgeben! Ich kenne einige Paare, die es trotz der Entfernung geschafft haben, sich nicht auseinander zu leben und bei einer guten Freundin habe ich exklusiv für diesen Artikel noch ein paar Tipps eingeholt:

Beziehungen sind kompliziert. Kenneth Branagh hat treffend formuliert: «Eine Beziehung wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.» Eine Fernbeziehung zu führen, stellt die Partnerschaft auf eine harte Probe. Doch lass uns doch diese heikle Thematik von Anfang an aufrollen:

Entschluss Erasmus!
Gründe, die für ein Austauschsemester sprechen, gibt es viele! Man lernt eine neue Kultur kennen, trifft auf spannende Menschen, spricht vielleicht eine fremde Sprache, entdeckt neue Städte, Wälder, Gewässer. Versteht die Probleme, die in anderen Ländern aktuell sind. Lernt die Schweiz zu schätzen und/oder zu kritisieren. Kurzum: Man sammelt den ganzen Aufenthalt lang viele kleine Erfahrungen für den Picknickkorb des Lebens.

Doch wie kann man dies mit einer Beziehung kombinieren? Den Partner bzw. die Partnerin vor vollendete Tatsachen zu stellen, ist sicherlich keine optimale Lösung. Eine gute Kommunikation ist hier entscheidend. Deine bessere Hälfte muss die Gründe, welche dich an einem Austausch reizen, nachvollziehen können. Denn an einem Strang zu ziehen ist essenziell.

Man muss offen bleiben für eine Diskussion und auch die Gegenargumente hören. Doch liebe ‚Zurückgelassenen‘: Klar, es ist hart, lange voneinander getrennt zu sein. Ausserdem ist es immer schwieriger für den, der bleibt, als für den, der geht. Stellt euch aber auch vor, wie sehr euer Butterherzchen von dem Aufenthalt profitieren kann und welchen Mut es braucht, diesen Schritt zu wagen. Darauf dürft ihr durchaus stolz sein.

Aufeinander achten
Während der Zeit des Austauschs ist es unglaublich wichtig – ich weiss, ich wiederhole mich – gut zu kommunizieren! Meldet euch oft bei euren Partnern und erzählt, wie es euch geht. Denn man hat nicht nur noch eine halbe Beziehung, sobald man das Land verlässt. Oft ist es einfach unmöglich zu wissen, wann dein Engelchen sich die Flügel gestossen hat, und es einander über mehrere tausend Kilometer aus der Nase zu ziehen, ist nicht machbar. Also bitte: Frisch von der Leber weg sprechen!

Die Vorstellung, wie die unendlich Verliebten sich früher Liebesbriefe geschrieben haben und über Wochen und Monate auf Antworten warten mussten, ist überaus romantisch. Aber glücklicherweise gibt es heute Skype. Meine gute Freundin, die es trotz einem Austauschjahr wunderbar meistert ,mit ihrem Freund zusammen zu bleiben, empfiehlt es jedem Paar, mindestens einmal in der Woche einen fixen Skype-Termin zu vereinbaren. Nehmt euch also Zeit, um euch alles zu erzählen, was euch auf dem Herzen liegt. Das Tolle an Skype sei, dass man nicht immer sprechen muss, einander auch einfach anschauen und zulächeln kann.

Allgemein ist eine Fernbeziehung laut meiner Freundin nicht viel anders als eine gewöhnliche Partnerschaft. Man muss sich umeinander kümmern, sich für den anderen interessieren. Schmerzhaft werde es in jenen Momenten, wenn es dem Partner oder der Partnerin nicht gut geht und man ihn oder sie nicht einfach in den Arm nehmen kann, um die ganzen Sorgen wegzudrücken.

Elende Eifersucht
Das Phänomen Eifersucht. Einige haben es, andere nicht. Solche Ängste rufen bereits bei ‚regionalen‘ Beziehungen hohe Konfliktpotenziale hervor. Wenn man einander dann nicht täglich, wöchentlich sieht, wird es kritisch. Doch habt Vertrauen! Honoré de Balzac fand dazu die treffenden Worte: «Eifersüchtig sein heisst: Nicht an seiner Frau (Mann), sondern an sich selbst zweifeln.» In diesem Falle ist ein Austauschsemester vielleicht gar keine dumme Idee, um das Vertrauen auf die Probe zu stellen. Die Fernbeziehung ist gewissermassen ein Testspiel für den Ernstfall. Wer diese Zeit gemeinsam übersteht, wird garantiert noch vieles mehr zusammen durchstehen.

Wie man einander das Herz bricht
Gut, ich habe dir bisher erzählt, wie toll eine Fernbeziehung ist und wie man es tatsächlich schaffen kann, die Beziehung zu pflegen. Um ganz ehrlich zu sein: Bei mir hat es nicht geklappt und zwar nicht nur, weil ich vor Romantik triefende Briefe toll finde. Wir sprachen zu wenig darüber, wie die Zukunft möglicherweise aussehen könnte, hatten zwangsläufig verschiedene Vorstellung davon, wie es weiter gehen soll, kümmerten uns zu wenig umeinander und lebten uns schlussendlich auseinander. Entweder ganz oder gar nicht. Also macht mir einen Gefallen und kommuniziert, habt Vertrauen und hört nicht auf euch zu lieben. Zum Glück funktioniert die Liebe nicht wie das physikalische Abstandsgesetz, welches besagt, dass die Kraft mit der Entfernung abnimmt.

Bleibt euch nahe, vor allem im Herzen.

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