Wenn man ein Monofachstudium wie Biologie, Ius oder Wirtschaft à 180 Kreditpunkte auf Bachelorebene studieren möchte, fürchtet man womöglich, ein etwas einseitiges oder festgefahrenes Studium zu wählen. Man studiert ja nur ein Fach, d.h. man hat keine Nebenfächer. An zukünftige Studierende, die diese Sorge hegen, ist dieser Beitrag gerichtet.
An der Universität Basel herrscht die Besonderheit vor, dass man innerhalb der philosophisch-historischen Fakultät zwei Hauptfächer studiert und dementsprechend zwei gleichwertige Fächer innerhalb eines Bachelorabschlusses absolviert. Die Fächer umfassen je 75 Kreditpunkte (KP), wobei ein KP einer durchschnittlichen Arbeitsbelastung von 25 bis 30 Stunden entspricht. Dazu gibt es einen komplementären Bereich à 30 KP, innerhalb dessen Module frei (also egal aus welcher Fachrichtung) und in beliebiger Kombination belegt werden können bzw. müssen.
Nun, was hat das mit einem sogenannten Monofachstudium (also Studium mit einem Fach) zu tun? Die meisten Monofachstudienfächer können auch als ausserfakultäres zweites Hauptfach im Rahmen eines Studiums an der philosophisch-historischen Fakultät belegt werden. Beispielsweise können jüdische Studien mit Wirtschaft, Geschlechterforschung in Kombination mit Rechtswissenschaften oder Kunstgeschichte mit Informatik studiert werden. Der Abschluss zählt allerdings nicht für das ausserfakultäre Fach in dem Sinn, dass man sich danach für einen Master darin einschreiben könnte.
Jetzt kommt allerdings der Clou. Wenn man ein ausserfakultäres Fach belegt und im komplementären Bereich nur Module aus dem entsprechenden Monofachstudium belegt, hat man bis zum Abschluss 105 Kreditpunkte im ausserfakultären Fach gesammelt. Wenn man sich nach diesem Abschluss in das Monofachstudium einschreibt, fehlen nur noch 75 KP (also zwei bis drei Semester) bis zum entsprechenden Bachelorabschluss. Somit kann man zwei Bachelorabschlüsse in verkürzter Zeit absolvieren und im ausserfakultären Fach einen Master abschliessen. Für diejenigen, die an einem Monofachstudium interessiert sind und ihren Horizont erweitern möchten, oder Geisteswissenschaftler mit gewissen Karriereambitionen, empfehle ich dieses Vorgehen unbedingt.
Folgende Studiengänge können ausserfakultär studiert werden:
- Biographie
- Chemie
- Geographie
- Informatik
- Mathematik
- Physik
- Rechtswissenschaften
- Wirtschaftswissenschaften
- Theologie