Die Mischung macht’s

Ausserfakultäre Fächerkombis und ihre Vor- und Nachteile

Ramona, Songül und ich haben eines gemeinsam. Unsere Fächerkombinationen sind auf den ersten Blick nicht gerade naheliegend.  Wieso studiert man völlig gegensätzliche Fächer? Was spricht dagegen? Aber vor allem was spricht dafür, seinen Horizont ausserfakultär zu erweitern?

Ramona (21) meint, sie hätte einfach keine Lust gehabt, nur Biologie zu studieren, obwohl es immer das Fach in der Schule gewesen ist, welches sie am meisten interessiert hat. «Nur analytisch denken zu müssen hätte mich aber in den Wahnsinn getrieben.» Deswegen hat sie sich für Deutsch als zweites Hauptfach entschieden.

Auch Songül (19) braucht die Abwechslung. Wenn sie gerade genug von mathematischen Formeln hat, könne sie sich der Geschichte widmen und umgekehrt. Im Kindergarten hatte sie bereits eine Vorliebe für Gedankenspiele und Zahlen und wusste daher schon lange, dass sie Mathematik studieren wird. Das Interesse für Geschichte kam dann im Gymnasium. Dort hatte sie einen tollen Geschichtslehrer. «Und deshalb will ich auch Lehrerin werden, um Jugendliche genauso begeistern zu können, wie ich begeistert wurde.» Eines müsse man aber im Vorhinein wissen: Das ausserfakultäre Fach, gerade, wenn es eines der Naturwissenschaftlichen-Philosophischen Fakultät ist, wird mehr Zeit in Anspruch nehmen als die Geisteswissenschaft, meint Songül.

Auch Ramona sieht einen Nachteil: Eine Möglichkeit, eine Verbindung zwischen den beiden Fächern herzustellen, hat sie nicht. «Studierende, die nicht ausserfakultär studieren, proftieren von solchen Verbindungen, zum Beispiel bei zwei Sprachen. Sie können Schlüsse aus dem einen für das andere Fach ziehen, das geht bei Bio und Deutsch nicht.»

Beachtet man einige Tipps, gelingt das Kreativ-Kombi-Studium aber ganz sicher und wird zudem auch viel Spass machen. Ramonas Tipp: Studiert man die Wegleitungen der beiden Fächer ausführlich und aufmerksam, wird es meistens möglich sein, einen vernünftigen Stundenplan zusammenzustellen. Dazu sollte man sich im Komplementärbereich nicht zusätzlich mit Fremdsprachen oder sonstigen schweren Kursen und Vorlesungen belasten. Je nach Fächerkombination ist man bereits zur Genüge beansprucht. Songül fügt noch an, dass mit Sicherheit jede noch so abwegige Kombination möglich ist, solange man sich wirklich für beide Fächer interessiert.

Einen besonderen Vorteil hat eine solche Kombi noch: Studiert man nämlich ein ausserfakultäres Fach und füllt auch den Komplementärbereich mit Kreditpunkten dieses Faches, ist es möglich, den zweiten Bachelor auch noch zu erwerben. Dafür wären dann etwa zwei bis drei Semester nach dem regulären Bachelor nötig. Philip hatte sich damit schon genauer auseinandergesetzt, hier könnt ihr mehr dazu lesen.

 

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