Cartoonmuseum Basel

Ausflugstipp für regnerische Nachmittage

Es gibt Sachen in Basel, die stehen schon lange auf meiner Möchte-ich-mal-noch-machen-Liste. Einer dieser Punkte war das Cartoonmuseum Basel. Wo sich das schweizweit einzige Museum, das sich der satirischen Kunst widmet, befindet und warum sich ein Besuch lohnt  – hier ein kleiner Erlebnisbericht.

Von der Haltestelle Kunstmuseum aus lässt sich das Cartoonmuseum trotz Regenwetter erreichen, ohne dass man dabei gross nass wird. Vor dem Museum stehend stelle ich fest, dass ich wohl schon etliche Male daran vorbeigefahren sein musste, ohne es zu bemerken. Ruhig und unauffällig liegt das spätgotische Gebäude in der St. Albans-Vorstadt unmittelbar bei der Wettsteinbrücke. Gleich im Eingangsbereich findet man einen kleinen Museumsshop, wo einem Dutzende Postkarten mit Cartoon-Motive sogleich in die Comics-Welt entführen. Was einem im Innern der Ausstellung wohl erwartet? Wird man gleich von einer Comics- und Cartoonsammlung überflutet?

Bleihaltige Comics in der Ausstellung „Going West“
Quirlige Töne erfüllen den ersten Ausstellungsraum, es tönt fast ein bisschen wie Zirkusmusik. Auf zwei kleinen Bildschirmen, kaum grösser als Postkartenformat, flimmern zwei verschiedene Kurzfilme. „Going West“ lautet der Titel der aktuellen Ausstellung – die bleihaltige Geschichte und Entwicklung der US-amerikanischen und westeuropäischen Westerncomics wird versprochen. An den Wänden hängen Originalzeichnungen und Comic-Strips, daneben befindet sich jeweils ein Abriss über deren Erschaffer in groben Zügen. Auf drei Stöcken sind die „bleihaltigen“ Originale und Drucke ab 1930 ausgestellt. Hier ein Donald in Cowboy-Ausrüstung, da ein Lucky Luke mit Strohhalm im Mundwinkel, sogar Tim und Struppi wagten sich mal in den Wild Wild West.

Im Museum zuhause
Immer wieder ist von irgendwoher ein Lacher hörbar – die Atmosphäre ist locker und heiter. Die alten Parkettböden knarzen, das Museum wirkt heimelig. Es scheint fast so, als hätte ein Western-Comic-Fan seine Wohnung leergeräumt und seine Sammlung aufgehängt. Die Befürchtung, von einer Comic-Flut erschlagen zu werden, verflüchtigt sich schnell. Die Ausstellungsexemplare scheinen sorgfältig ausgewählt worden zu sein und werden übersichtlich in mehreren eher kleineren Räumen präsentiert. Wie viele verschiedene Figuren und Zeichner es doch gibt! Angesichts meiner Erwartung, auf viel Bekanntes zu stossen, komme ich mir irgendwie etwas naiv vor.

Auf ein baldiges Wiedersehen
Nach gut einer Stunde lande ich wieder im Museumsshop und gehe nochmals die Postkarten durch. Die Lust, den restlichen Nachmittag Comics lesend auf dem Sofa zu verbringen, reisst mich schlussendlich los. Westerncomics habe ich vorerst genug gesehen – aber was werden wohl weitere Ausstellungen des Cartoonmuseums zu bieten haben? Eins ist klar: Das Cartoonmuseum Basel ist zwar nicht mehr auf meiner Möchte-ich-mal-noch-machen-Liste, aber garantiert auf meiner Werde-ich-sicher-nochmals-hingehen-Liste.

Eintritt: Studierende: 7 Fr., Erwachsene: 9 Fr., Mit Colour Key: gratis
Wo:
St. Alban-Vorstadt 28, Tram 2 bis Haltestelle Kunstmuseum

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