Die Absolventenmesse Basel ist bei Studierenden aber auch bei Unternehmen sehr beliebt. Am 13. November fand die sechste Ausgabe dieser Networking-Veranstaltung statt. Die Unternehmen können sich als attraktive Arbeitgeber präsentieren, während die Studierenden die Möglichkeit haben, zukünftige potenzielle Arbeitgeber kennenzulernen. Soweit die Theorie, doch gilt das auch für eine Studentin der Philosophisch-Historischen Fakultät wie mich?
Etwas nervös betrat ich die Messe und schaute mich um. Am Eingang wurde mir ein Guide abgegeben, der mir helfen sollte, mich zu orientieren. Dazu bekam man einen Schlüsselband, den man sich um den Hals hängen konnte. Auf der Karte am Schlüsselanhänger standen mein Name, was ich studiere und auf welcher Stufe. Ich hörte bereits beim Betreten des Gebäudes die rauschenden Stimmen der angeregten Gespräche aus der Halle. Um erst einmal einen Überblick über die Unternehmen zu bekommen, spazierte ich einmal quer durch.
Ich sah, dass gleich mit Beat Saurer ein Keynote-Speaker sprechen würde und setzte mich neben einen jungen Mann, welcher mir sympathisch erschien, weil er im Gegensatz zu den meisten anwesenden Herren keinen Anzug trug. Wir hörten uns den Vortrag an und plauderten anschliessend noch ein wenig. Er hatte etwas mit Medien und Wirtschaft studiert und gab mir ein paar Tipps, welche Stände und Stationen für mich interessant sein könnten.
“Choose a job you love, and you will never have to work a day in your life.” Mit diesem Zitat wollte Beat Saurer uns nahelegen, dass es sich lohnt, wenn man sich mit der richtigen Jobwahl beschäftigt. Nur wer sich auch mit der Berufswahl und seinen Möglichkeiten auseinandersetzt, kann die richtige berufliche Entscheidung treffen. Genau aus diesem Grund ist es für Studierende wichtig, mit dem Arbeitsleben in Kontakt zu treten und solche Networking-Veranstaltungen wie die Absolventenmesse zu besuchen.
CV-Check und Bewerbungsfotos
Mit Hilfe von Keynote-Speakern, Fachvorträgen und Präsentationen sollen die Studierenden viele verschiedene Möglichkeiten haben, etwas von der Absolventenmesse mitzunehmen. Die Veranstalter haben sich ausserdem viele kleine Extras überlegt, von denen die Studierenden zusätzlich profitieren können. Zum Beispiel wurden kostenlose CV-Checks angeboten oder Gutscheine für ein Bewerbungsfoto. Zu beachten bei diesen Extras ist jedoch, «de schneller isch de gschwinder». Am besten geht man schon zu Beginn zur Messe, um sich einen der beliebten Termine für das Bewerbungsfoto oder den CV-Check klar zu machen.
Dieses Jahr waren knapp 50 potenzielle Arbeitgeber vor Ort und es sind über 1’000 Studierende und AbsolventInnen gekommen. Aus den Angaben der Aussteller geht hervor, dass leider nicht alle Fachrichtungen gleich stark gesucht werden. Studierende der MINT-Fachrichtungen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) sowie die Wirtschaftswissenschaften sind stärker gesucht und finden an der Absolventenmesse somit mehr Angebote,als die Studierenden der restlichen Fachrichtungen.
Ich habe mit Thomas Wegmann, Senior University Relations Manager bei der Veranstalterin der Absolventenmesse «together ag», gesprochen. Ich fragte ihn, wieso die Sektoren Wirtschaft und Pharma stärker vertreten sind, im Gegensatz zu den Unternehmen, welche für Geisteswissenschaftler spannend sein könnten. Seine Antwort war, dass sie als Veranstalter sich ebenfalls eine breitere Palette wünschen würden, jedes Unternehmen jedoch selbst entscheidet, ob es die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stellt und an einer Veranstaltung teilnimmt oder nicht. So spielt also der Markt: Die Wirtschafts- und Pharmaunternehmen wollen präsent sein, gerade in einer dafür so prädestinierten Stadt wie Basel. Andere Firmen hoffen, dass die gewünschten Studierenden auch ohne einen Auftritt an der Absolventenmesse Basel den Weg zu ihnen finden werden.
Aufgeschlossenheit zahlt sich aus
Ich persönlich habe mich anfangs schon etwas unsicher gefühlt, ob ich hier richtig bin. Wenn man allerdings offen ist und dem Ganzen eine Chance gibt, kann man für sich persönlich durchaus einiges lernen. Es tut gut mit potenziellen Arbeitgebern zu reden, auch wenn diese nicht in meinem Wunschsektor Leute beschäftigen. Man lernt auf Menschen zuzugehen und ein geschäftliches Gespräch zu führen. Wenn man dann irgendwann tatsächlich mal mit dem Wunscharbeitgeber in Kontakt tritt, so ist man vorbereitet und steht nicht stotternd da. Was ich euch also an dieser Stelle empfehlen kann: Schaut bei solchen Veranstaltungen vorbei, vor allem wenn sie auf eure Fachrichtung spezialisiert sind.
1 Kommentar
Fr, 6. Dezember 2019 / 10:26 Uhr
Pharma bietet auch für Geisteswissenschaflter super spannende Einstiegsmöglichkeiten und Stellen. Man kommt in Kontakt mit der ganzen Welt und sehr interessanten Menschen. Give it a try!