WIRE – der Verein für Frauen in der Forschung

Drei Frauen in Spitalkleidung und Masken
Núria, Andrea und Tatjana (von links) gehören zum Vorstand von WIRE (Bild: zvg).

Es gibt viele Gründe für einen Verein. Bei WIRE stand die Vernetzung von Forscherinnen an der Medizinischen Fakultät im Vordergrund. Wofür sich WIRE einsetzt und was es braucht, wenn auch du einen Verein gründen möchtest, erfährst du in diesem Blogbeitrag.

Einen niederschwelligen Zugang zu Forschenden und Forschungsgruppen, die Möglichkeit an Forschungsprojekten mitzuarbeiten, Austausch mit anderen Interessierten, Kollaboration für mögliche gemeinsame Forschungsprojekte und Unterstützung bei der Kombination von forschenden und klinischen Tätigkeiten. Das alles haben vier Medizinerinnen vermisst und deshalb die Sache mit der Gründung eines Vereins selbst in die Hand genommen. WIRE steht für «Women In REsearch» und ist ein Verein für Frauen und TINA*-Personen (inter-, nicht-binäre-, trans- und agender-Personen), die an der Medizinischen Fakultät Basel studieren, forschen oder als Ärzt*innen arbeiten.

Die Vernetzung soll den Einstieg in die  Forschung von Beginn des Studiums an erleichtern und die Forschungszusammenarbeit  fördern. WIRE setzt sich ausserdem für eine bessere Vereinbarkeit von Forschung und  klinischer Tätigkeit ein und ermutigt Frauen und TINA-Personen dazu, sich im Rahmen ihrer  Karriere in beiden Bereichen zu verwirklichen.

Aller Anfang muss nicht schwer sein

Forschungstätigkeit neben der Klinik oder eine akademische Karriere benötigen viel Zeit, ein gutes Netzwerk und allem voran ein frühzeitiger Einstieg. In den Augen von WIRE geschieht gerade der Einstieg häufig zu spät. Deshalb möchte der Verein junge Mediziner*innen auf die Forschung aufmerksam machen und ihnen Hilfestellung bieten, in diesem Bereich Fuss zu fassen. Dies soll primär über eine verbesserte longitudinale Vernetzung zwischen den verschiedenen Hierarchiestufen geschehen, sodass man niederschwellig mit Forscher*innen und Professor*innen seines Interessengebietes in Kontakt treten kann. Für Forscher*innen ist diese Vernetzung ebenfalls sehr interessant; es ist eine gute Möglichkeit, Forschungsneulinge in einem Projekt einzubinden. So hat man Unterstützung, vor allem auch für kurzfristige oder temporäre Projekte und bietet gleichzeitig eine wertvolle Einstiegsmöglichkeit für den Forschungsnachwuchs.

Doch wieso ist Frauenförderung im Bereich der Forschung überhaupt notwendig?

Neben dem abgeschlossenen Studium und der absolvierten Facharztausbildung wird für den Aufstieg in höhere Positionen Forschungserfahrung gefordert. Und obwohl heute mehr als die Hälfte aller Medizinstudierenden an Schweizer Universitäten weiblich sind, sind Frauen in höheren Positionen nach wie vor stark unterrepräsentiert. Dem möchte WIRE entgegenwirken.

WIRE-Vorstandsmitglied und Beast-Autorin Núria Zellweger (Bild: zvg).

Vereinsgründung – aber wie?

Falls auch Du dich in einem Bereich speziell engagieren möchtest, so bietet die Gründung eines Vereins eine gute Möglichkeit, Dich mit Gleichdenkenden und engagierten Menschen zusammen zu schliessen. Rechtlich gesehen ist der Verein in der Schweiz eine sehr unkomplizierte Form einer offiziellen Vereinigung und es existieren schweizweit fast 100’000 Vereine. Für die Gründung braucht es mindestens zwei Mitglieder, sowie Vereinsstatuten und die Durchführung einer Gründungsversammlung mit Erstellung eines Gründungsprotokolls. Weitere wertvolle Tipps und Informationen rund um die Gründung und Führung eines Vereins bietet „vitamin B“, ein Projekt des Migros-Kulturproduzent, der ehrenamtlich Vorstandsmitglieder von Vereinen mit Information, Weiterbildung und Beratung unterstützt.

What’s next

Auch WIRE wurde erst vor wenigen Monaten gegründet und befindet sich noch in der Aufbauphase. Doch die ersten Events sind bereits geplant; gestartet wird mit einem Apéro, um die Vereinsgründung nachzufeiern, was aufgrund von Corona im Dezember leider nicht möglich war. Weiter geht’s am 22. September mit dem Launching Event. Neben Keynote-Speeches von interessanten Gästen wird es natürlich auch dort Gelegenheit zum Netzwerken geben. Falls Du denkst, dass WIRE für dich der Verein ist, nach dem Du schon lange gesucht hast, so kannst Du über die Website Kontakt aufnehmen. Oder Du kommst einfach zum Apéro und entscheidest danach. Anmelden kannst Du dich hier. WIRE freut sich auf Dich!

Núria Zellweger

Wenn sich Núria nicht gerade mit Medizin oder klinischer Forschung beschäftigt, ist sie sehr gerne unter Freund*innen, mit dem Touren- oder Rennrad unterwegs oder übt sich an neuen Arien. An freien Tagen zieht es sie in die Berge oder für einen gemütlichen Kaffee in die Stadt. Auch ausgedehnte Kochabende mit Freund*innen, Musik und ein gutes Buch vermögen ihren Serotoninspiegel zu steigern.

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