Wer sucht, der findet: Der richtige Umgang mit Datenbanken zur Literaturrecherche

Bild: Fabrizio Russo | CC BY 2.0

Früher oder später kommen Studierende nicht darum herum, eine wissenschaftliche Arbeit zu verfassen. Wikipedia und Co sind da als Quellen natürlich tabu. Wie die wissenschaftliche Literaturrecherche auch schon bei der ersten Arbeit gelingt, lest ihr hier.
Am besten beginnst du die Recherche mit dem Lesen von Lehrbüchern und Monografien zur Thematik. Diese geben einen guten Überblick über grundlegende Theorien und liefern Hinweise auf mögliche Suchbegriffe zur vertiefenden Recherche nach wissenschaftlichen Artikeln in Datenbanken.

Für die zielführende Suche ist es wichtig, den Überblick zu behalten. Setz dir schon vor Beginn der Recherche ein zeitliches Limit, damit das eigentliche Verfassen der Arbeit nicht zu kurz kommt.

Notiere dir ausserdem, welche Suchbegriffe und Kombinationen du bereits verwendet hast. So vermeidest du doppelte Suchen. Damit du relevante Literatur auch wiederfindest, ist es wichtig, diese systematisch zu speichern. So kann es hilfreich sein, Ordner anzulegen, die den Titel der jeweiligen Suchbegriffe tragen. So schlägt man die bekannten zwei Fliegen mit einer Klappe.

Während der Onlinerecherche auf Datenbanken ist es schlau, über den VPN-Client in das Netzwerk der Universität eingeloggt zu sein. So kannst du ganz bequem von Zuhause aus auf lizenzierte Ressourcen der Universitätsbibliothek zugreifen. Für die Recherche in Datenbanken bedeutet das, auch die Volltexte der wissenschaftlichen Artikel herunterladen zu können.

So suchst du richtig
Den richtigen Suchbegriff zu formulieren ist manchmal gar nicht so einfach. Wenn du dich an folgende Tipps hältst, sollte es aber klappen:

Verwende keine Füllwörter. Artikel, Präpositionen und Co benötigen Suchkapazität, die sonst verloren geht.

Trunkierungen, also *, dienen als Platzhalter für eine beliebige Anzahl an Zeichen. Sie sind hilfreich, wenn mehrere Versionen eines Wortes berücksichtigt werden sollen. Sucht man beispielsweise nach Erdöl*, werden entsprechend Suchergebnisse zu Erdöl selbst, aber eben auch zu Erdölpreisen und Erdölvorkommen angezeigt.

Das ? fungiert als Platzhalter für genau ein Zeichen. Bei diesen Platzhaltern spielt es keine Rolle, ob sie am Anfang eines Wortes, in der Mitte oder am Ende verwendet werden.

Für eine zielführende Suche kann es hilfreich sein, Suchbegriffe zu kombinieren. Beim Verwenden von AND wird nach allen Wörtern, die dadurch verbunden sind, gesucht. Bei OR begrenzt sich die Suche auf jeweils einen der Begriffe. Durch () werden Wörter markiert, die bei der Suche zusammengehören. Umschliesst du Suchbegriffe mit Anführungszeichen, werden nur Treffer angezeigt, die diese Wörter in entsprechender Reihenfolge verwenden. NOT schliesst nachfolgende Wörter von der Suche aus.

Welche Quellen kann ich verwenden?
Das Abschätzen der Validität einer Quelle ist zwingend notwendig, um ihre Relevanz für die eigene Arbeit einordnen zu können. Für Allgemeingültiges ist in der Regel das Verwenden alter Quellen in Ordnung. Dies gilt besonders für Theorien, die bis heute Bestand haben. Hinweise auf solche Lehrmeinungen findet man vor allem in Literatur, die für die Vorlesung verwendet wurden. In diesem Fall lohnt sich die Recherche nach dem ursprünglichen Text des Begründers einer Theorie.

Anderenfalls solltest du auf neuere Quellen zurückgegriffen werden, damit Erkenntnisse nicht durch neuere Texte widerlegt oder ausgeweitet wurden. Ein Hinweis auf die Relevanz einer Quelle kann die Anzahl an Zitationen sein. Schliesslich sind Zitationen gewissermassen die Währung der Wissenschaft und Texte, auf die häufig von anderen Wissenschaftlern verwiesen wurde, weisen in der Regel eine grössere Relevanz auf. Ausserdem können Autor und veröffentlichende Fachzeitschrift Anhaltspunkte für die Qualität der Quelle sein.

Google Scholar
Google Scholar ist eine Suchmaschine, die sich vor allem für Einsteiger eignet. Die Benutzung ist sehr intuitiv, da die Suchoberfläche denen regulärer Suchmaschinen stark ähnelt. Der wesentliche Unterschied ist aber, dass hier nur wissenschaftliche Literatur durchsucht wird. Google Scholar ist also ein gutes Instrument zur Beschaffung erster Informationen, vor allem für junge Studierende, die sich beim Verfassen erster Seminararbeiten mit den Vorgängen der Literaturrecherche vertraut machen.

Wie’s funktioniert
Im Suchfeld einfach Autoren, Titel und/oder Stichwörter eingeben und schon wird eine Vielzahl an Literatur angezeigt. Wer die Flut an Artikeln etwas eingrenzen möchte, kann in der erweiterten Suche beispielsweise die Sprache oder den Veröffentlichungszeitpunkt bestimmen. Google Scholar zeigt schon in den Ergebnissen an, wie oft eine Quelle bereits zitiert wurde.

Das ermöglicht eine erste grobe Einschätzung der Qualität. Ausserdem werden andere Versionen der Quelle angezeigt. Das ist vorteilhaft, wenn man über das Uninetzwerk einmal nicht Zugriff auf den Text haben sollte. Der grösste Vorteil gegenüber fachspezifischen Datenbanken ist vermutlich, dass hier die interdisziplinäre Suche möglich ist.

Fachdatenbanken
Die Benutzung von Fachdatenbanken ist oftmals nicht ganz so intuitiv wie die von Google Scholar, dafür aber meist präziser und zielführender. Einen guten Einstieg in die Arbeit mit solchen Plattformen ermöglichen Seminare der Universitätsbibliothek. Hier findet ihr Informationen zu den für die einzelnen Fachbereiche relevanten Plattformen und Schulungen, bei denen diese genauer erläutert werden.

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