Über drei Länder in den Tag starten: Velotour zur Petite Camargue

Im Hintergrund Sonnenaufgang, im Vordergrund Halme
Ihr wollt so einen Sonnenaufgang sehen? Dann ab aufs Velo (und am Abend vorher früh ins Bett) (Bild: Saskia Durisch).

Ja, wer den Sonnenaufgang erleben möchte, muss früh aufstehen. Aber es lohnt sich, vor allem in Kombination mit einer kleinen Velotour. Beast-Autorin Saskia hat sich auf den Sattel geschwungen und ist in die Petite Camargue gefahren. Das frühe Weckerklingeln hat sich für sie gelohnt.

Bereits früh klingelt heute mein Wecker: 05.10 lese ich verschlafen auf meinem Handy und eine Nachricht meines Kollegen, der sich mit mir auf diesen Ausflug begibt. Er ist schon länger wach und auf dem Weg nach Basel.

Ich stehe daher auf, suche etwas für ein Frühstück to go zusammen und werde prompt noch von einer Wespe gestochen. Sie ist sich wohl nicht gewohnt, dass so früh bereits Leute ihren Fensterschlafplatz stören. Der kleine Zwischenfall soll jedoch niemanden vom Velofahren abhalten.

Anfahrt auf Umwegen

Mit kleiner Verspätung geht es los, bis kurz vor der französischen Grenze eine Baustelle unsere Pläne durchkreuzt. Der schöne Weg dem Rhein entlang ist gesperrt, also wechseln wir über die Dreirosenbrücke ins Hafengebiet Basels. Nach kurzer Verfolgung der Polizei in ihrem Tesla entkommen wir und überqueren die Schweizer Grenze nach Deutschland.

Dort ist der Weg wieder etwas klarer, der alten Strasse entlang bis zu einer Abzweigung zum Gasthaus am Bootssteg. Dahinter führt ein Weg weiter in Richtung Stauwehr und Kraftwerk. Nach kurzer Überfahrt erreichen wir die Rheininsel, die auch zur Petite Camargue dazugehört.

Zur rechten Zeit: der Nonplusultra-Sonnenaufgang

Genau pünktlich für die ersten Sonnenstrahlen erreichen wir die Rheininsel, die auch zum Naturschutzgebiet der Petite Camargue Alsacienne gehört.  Hinter dem Rhein in den Hügeln sehen wir erste Sonnenstrahlen den Horizont hochsteigen.

Mir wird nochmal klar, wieso der Wecker an diesem Morgen so früh klingeln musste: Sonnenaufgänge halten zumeist, was sie versprechen mit ihrem majestätischen Start in den  Tag. Ein weiterer Pluspunkt an heissen Sommertagen ist, dass Abenteuerlustige so nicht in der Mittagshitze verbrühen. Vielmehr dürfen sie die Kühle des Morgens geniessen.

Fahrradfahrer auf geteerter Strasse.

Entlang der Rheininsel geht es zur Stauwehr, um den Rhein zu überqueren (Foto: Saskia Durisch).

Frühstück in der Ruhe der Natur

Der Rheininsel entlang geht es nun an mehreren Vogelbeobachtungsplätzen vorbei, bis zum Übergang nach Frankreich. Den könnt ihr nicht verfehlt werden, da es nur einen Weg gibt.  Kurz nach der Rheinüberquerung könnt ihr euch zwischen einem etwas versteckten Radweg entlang eines kleines Bächleins oder einem Weg entlang des Canal du Huningues entscheiden. Bei Zweiterem müsst ihr noch einige Meter Rheinaufwärts fahren. Wir entscheiden uns für den Weg entlang des kleinen Bächleins und geniessen bei der nächsten Pause unser wohlverdientes Frühstück mit Sicht auf viel Natur.

Petite Camargue: ein Naturschutzgebiet sondergleichen

Die Petite Camargue könnt ihr gut mit dem Velo erreichen. Seid ihr jedoch im Naturschutzgebiet, solltet ihr das Velo abstellen und zu Fuss weiterschlendern.

Im Naturschutzgebiet gibt es vor allem tolle Observationsstellen. Von dort siehst du über eine weite Fläche mit noch wilder Natur. Mit etwas Glück und Zeit könnt ihr verschiedenste Vogelarten beobachten. Als wir den ersten Turm besteigen, sehen wir sogar für kurze Zeit noch ein Reh.

In der Mitte des Parkes findet sich die «Pisciculture», die auch Ausstellungen und eine kleine Boutique beinhaltet. Wer Zeit mitgebracht hat, entdeckt auf einem Rundgang bestimmt immer wieder neues. Viele verschiedene Tierarten tummeln sich auch am Rand der Wege.

Blick auf Auenlandschaft.

Die Aussicht von einer der Plattformen in der Petite Camargue Alsacienne (Foto: Saskia Durisch).

Rückfahrt nach Basel

Die Rückfahrt nach Basel zieht sich gemütlich hin, entlang des Rheins vorbei an der Dreiländerbrücke. Schlussendlich sind wir ziemlich schnell zurück in Basel und haben auch noch mehr als genug Zeit für ein «Rhyschwimme» am Nachmittag oder eine wohlverdiente Glacé am Ufer der Rheins.

Wer sich diese ganzen Orte gerne selber anschauen möchte, kann gerne die geplante Tour nachfahren.

Saskia Durisch

Saskia Durisch

Neugierig und Unvoreingenommen durchs Leben ziehen: Diesem Motto versucht Saskia treu zu bleiben. Neben den faszinierenden Vorlesungen in der Biologie geniesst sie auch gerne ruhige Stunden im Garten oder eine Abkühlung beim Rhyschwimmen. Den kleinen und grossen Wundern des Lebens auf den Grund zu gehen und schriftlich weiter zu teilen ist ihre Passion. Daneben erlebt sie den üblichen Alltag einer jungen Erwachsenen mit vielen Interessen. Beim Gärtnern oder kochen im Studentenwohnheim, beim Wandern in den Bündner Bergen oder dem tanzen und Feiern auf Festen: Saskia ist bei allem gerne dabei und ihr wird selten langweilig.

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