Räppli, Rhy und Theologie – ein Auslandsemester in Basel

Ella-Marie mit Freunden am Rheinbord
Ella-Marie (rechts) hat in ihrem Auslandsemester Basel lieben gelernt – und kommt spätestens zum «Morgestraich» zurück (Bild: zvg).

Für ein Semester lang eine neue Stadt kennenlernen, etwas Neues erleben und vielleicht sogar Bekanntschaften fürs Leben knüpfen. Eine Vorstellung, die sehr verlockend klingt. Genau dieses Abenteuer hat Ella-Marie Beck mit ihrem Auslandssemester in Basel gewagt. Was sie dabei alles erlebt hat und welche Erlebnisse sie prägten, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Die ganz neue Erfahrung eines Semesters in der Ferne startete für Ella-Marie letzten Winter. Im Februar zog sie von Leipzig nach Basel, dank des «Swiss-European Mobility Program» (SEMP), dem Schweizer Pendant zu Erasmus. In Leipzig studierte sie zuvor 7 Semester Theologie.

«Gleich am ersten Abend wurde ich durch eine Middle-East-Dance-Party in meinem Wohnheim, dem Theologischen Alumneum, begrüsst», erzählt Ella-Marie. Zu Beginn stand sie diesem Wohnort aufgrund des Namens etwas skeptisch gegenüber: «Ich war mir nicht sicher, ob ein solches Studierendenwohnheim nicht zu theologisch ist. In meiner Freizeit bin ich auch richtig gerne mit Menschen zusammen, die etwas anderes studieren, weil ich mich eigentlich für vieles interessiere.» Im «Alu» wohnen aber tatsächlich mehrheitlich Naturwissenschaftler*innen.

Von Oslo nach Basel

«Eigentlich wollte ich nach Oslo und vieles war bereits geplant.» erklärt sie.«Leider wurde es aber in letzter Sekunde abgesagt.» Ihre Eltern brachten sie dann auf die Idee mit Basel. Da Ella-Maries Vater selbst aus dem Schwarzwald ist, schlug er seiner Tochter etwas nahe seiner Heimat vor. «Mittlerweile bin ich sogar richtig glücklich darüber, dass ich nicht in Oslo, sondern hier in Basel gelandet bin.»

Ella-Marie wuchs in Norddeutschland auf und war der bergigen Schweiz eher skeptisch gegenüber eingestellt: «Eigentlich komme ich aus einer Gegend mit flacher Landschaft, Wind und vielen Spargelfeldern. Berge sagten mir daher wenig.» Basel und ihr Aufenthalt in der Schweiz konnten diese Vorurteile glücklicherweise aus dem Weg räumen. Heute schwärmt sie von den Orten, die sie in der Schweiz entdecken durfte.

Ella-Marie in einer Blumenwiese, Berge im Hintergrund

Auf verschiedenen Wanderungen konnte Ella-Marie die Schweiz nochmals ganz neu entdecken (Bild: zvg).

Die Basler Fasnacht als Winter-Highlight

Gleich zu Beginn ihres Aufenthalts lernte sie zusammen mit ihren Mitbewohner*innen ein richtiges Basler Highlight kennen: die Fasnacht. Zum ersten Mal seit Corona durfte diese wieder stattfinden. «Der Morgenstreich ist mit Sicherheit ein Erlebnis, das mir aus dieser Zeit eindrücklich in Erinnerung bleiben wird», so Ella-Marie. Diese Basler Tradition faszinierte  sie so sehr, dass sie sogar ein Seminar dazu belegte, um mehr über darüber zu erfahren.

Ella-Marie (links) mit ihren Mitbewohnern an der Fasnacht

Im Trubel der Fasnacht fühlten sich Ella-Marie und ihre Mitbewohner wohl (Bild: zvg).

Vielfältige Studienangebote

«Was mir hier besonders gefallen hat, waren die verschiedenen Blockseminare», sagt Ella-Marie. Sie besuchte gleich vier solche Seminare, die sie alle interessant fand. Unter anderem führte sie eine Veranstaltung nach London ins British Museum, wo sie Keilschrifttexte zur Geschichte Israels anschauen konnte.

Das Verhältnis zu den Professor*innen war aus ihrer Sicht viel familiärer als in Leipzig. Besonders eine Fakultätstagung in Mariastein steigerte den Zusammenhalt zwischen Studierenden und Lehrenden. Die Studierenden setzten sich dort aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven mit dem Thema «Gefühle» auseinander.

Bekanntschaften fürs Leben und viele Erinnerungen im Gepäck

Ella-Marie (rechts) mit drei Freund*innen, im Hintergrund der Rhein

Ella-Marie konnte in Basel verschiedene Freundschaften knüpfen (Bild: zvg).

Nicht nur über das ESN, ein Netzwerk von Erasmusstudierenden in Basel, sondern auch im Studium oder dem Alumneum konnte Ella-Marie Freundschaften schliessen: «Hier in Basel durfte ich viele inspirierende neue Leute kennen lernen und manche werden sicher auch in Zukunft mein Leben bereichern.»

Auch die offene, herzliche Art Basels begeisterte sie: «Die lockere Atmosphäre am ‹Rhy› habe ich immer sehr genossen und werde besonders das Rheinschwimmen vermissen.» Basel wird sie jedoch nicht vergessen: «Spätestens nächstes Jahr zur Fasnacht komme ich zurück, um all die Menschen wiederzusehen, die meinen Aufenthalt ausgemacht haben.»

Saskia Durisch

Saskia Durisch

Neugierig und Unvoreingenommen durchs Leben ziehen: Diesem Motto versucht Saskia treu zu bleiben. Neben den faszinierenden Vorlesungen in der Biologie geniesst sie auch gerne ruhige Stunden im Garten oder eine Abkühlung beim Rhyschwimmen. Den kleinen und grossen Wundern des Lebens auf den Grund zu gehen und schriftlich weiter zu teilen ist ihre Passion. Daneben erlebt sie den üblichen Alltag einer jungen Erwachsenen mit vielen Interessen. Beim Gärtnern oder kochen im Studentenwohnheim, beim Wandern in den Bündner Bergen oder dem tanzen und Feiern auf Festen: Saskia ist bei allem gerne dabei und ihr wird selten langweilig.

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