Medizinstudentin & Model

Nora Huber studiert in Basel Medizin und arbeitet nebenbei als Model. Wie das so ist, erzählt sie im Interview:

Du modelst – wie kann man sich das vorstellen?
Momentan arbeite ich für die Time Model Agency in Zürich. Ich werde immer mal wieder angefragt von meiner Agentur für diverse Jobs, bzw. Castings: Photoshootings, Cat-Walks oder selten grössere Events, wie die Fashion Days in Zürich oder Basel. Ich habe durchschnittlich drei bis vier Jobs pro Monat. Ich kann die Aufträge meistens sehr gut mit dem Studium vereinbaren, da ich das meiste im Selbststudium erledige und dadurch terminlich relativ flexibel bin. Die Jobs verteilen sich auf die ganze Schweiz, von St. Gallen bis Luzern. Selten auch im Ausland, zum Beispiel Italien oder Deutschland. Im Moment bin ich aber in St. Moritz als Unterassistenzärztin tätig, im Rahmen des Wahlstudienjahres.

Bild: Beny Steiner

Bild: Beny Steiner

Wie bist du überhaupt dazu gekommen?
Ich wollte die Welt und alle hungrigen Kinder retten (lacht). Nein, ernsthaft: es war eigentlich Zufall. Ein Fotograf hat mich in der Stadt angesprochen und dadurch kam ich in Kontakt mit einer Model-Agentur.

Was macht Schönheit für dich zu einem spannenden Thema, oder anders gefragt: Wieso lohnt es sich, sich mit Make-Up etc. zu beschäftigen?
Ich denke, Schönheit, Make-up, Haare etc. sind sehr wichtige Themen und waren es schon immer. Wieso? Weil das Aussehen für den ersten Eindruck sehr wichtig ist. Der Mensch ist fasziniert von Schönheit und Symmetrie. Eine hübsche Person sieht gesünder aus und ist auch aus biologischer Sicht ein guter Partner. Heutzutage ist Make-up eine Art, sich selbst auszudrücken, eine Art Kunst, ähnlich wie Mode.

Wie reagieren die Leute, wenn du ihnen erzählst, dass du als Model arbeitest?
Die meisten Leute sind nicht extrem überrascht, eher beeindruckt von der Kombination: (zukünftige) Ärztin und Model. Ich denke, das sieht man nicht jeden Tag.

Und wenn jemand behauptet, Modeln sei ein oberflächlicher Beruf?
Das macht mir nicht so viel aus. Für mich ist es mehr ein Hobby, das einfach Spass macht. Generell bin ich der Meinung, dass viele Leute die schlecht über etwas reden, einfach eifersüchtig sind.

Und Modeln verlangt ja bestimmt auch nach Fähigkeiten…
Abgesehen vom guten Aussehen braucht es viel Geduld und eine grosse Portion Selbstbewusstsein. Man sollte nicht zu naiv sein und auch nicht alles mit sich machen lassen. Viele Leute wollen vor allem junge und unerfahrene Models ausnützen. Man darf sich aber auf keinen Fall alles gefallen lassen. Lieber einmal nein sagen zu einem Job. Dann braucht man eine gute Balance, damit man mit den High-Heels laufen kann. Ausserdem ein gutes Körpergefühl; man muss wissen, wie man sich vor der Kamera bewegt.

Hat der Job auch Schattenseiten?
Was mir missfällt, ist der fehlende Respekt gegenüber den Models. Zum Beispiel wenn man fünf Stunden warten muss für ein Zwei-Minuten Casting. Oder wenn man erst sehr kurzfristig informiert wird, was läuft. Deswegen würde ich es auch nicht Vollzeit machen wollen.

Bild: Laura Ruesch

Bild: Laura Ruesch

 

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