Mit Hot Dogs und Waffeln wagt ein Student den Schritt in die Selbstständigkeit. Als «Leckerundso» pachtet Badhi über den Winter den «Glatscharia»-Stand in der Seitengasse zur altertumswissenschaftlichen Fakultät.
Wer schon in der SkuBar trank, an der Glatscharia ass oder ihm an einer Vorlesung der Uni Basel über den Weg lief, kennt den aussergewöhnlichen Thekenverkäufer und studierten Lebenskünstler Badhi. Sein neuester Streich lautet: «echte» Berufserfahrung im Theken-Food-Business sammeln.
Harte Arbeit, süsse Waffeln
So macht Badhi kurz Pause vom Studium und vertreibt seit gut eineinhalb Monaten passioniert selbstgemachte Waffeln und Hot Dogs mit einem gewissen Twist. Während seine «normalen» Hot Dogs (Senf, Ketchup, geröstete Zwiebeln etc) blosse fünf Franken kosten, gibt es das Kimchi-Upgrade für einen Franken mehr. Kim was? Kimchi: das scharfe Nationalgericht Koreas. Badhi ist seines Wissens der einzige, der Kimchi Hot Dogs in der Schweiz verkauft. In den USA haben sie sich dagegen schon längst durchgesetzt. Bei der Basler Kundschaft kommen die Kimchi-Dogs bisher gut an.
Der Schritt in die Selbstständigkeit schmeckt allerdings nicht nur nach Hot Dogs und Waffeln. Um den gleichen Lohn wie bei einer normalen Anstellung zu verdienen, muss Eigenpraktikant Badhi die dreifache Arbeit leisten. Damit wird es auch zur dreifachen Praktikumserfahrung: «Ich lerne und lerne. Sei es über Marketing, Gastronomie oder das Wesen des Menschens überhaupt,» erzählt Badhi.
Die Basler mögen Hotdogs, lieben aber ihren Brauchtum
Wegen der Herbstmesse befinden sich derzeit mehr Leute in der Nähe seines Standes als sonst. Paradoxerweise besuchen aber während der Herbstmesse die wenigsten Mittagsflanierer das Leckerundso. Der Tenor, den Badhi aus den vorbeigehenden Gesprächen entnimmt, lautet, dass man die Basler Herbstmesse ja auch unterstützen müsse, wenn es sie mal gibt.
Der Stand läuft gut und die Rückmeldungen sind positiv. Oft muss Badhi viel erklären, bis sich die Leute auf den orangenen Kimchi-Krautsalat einlassen. Mit seinem Charme gelingt es ihm aber immer wieder, die exotische Hot Dog-Variante den Kunden schmackhaft zu machen. Die daraus resultierenden Gespräche sorgen dafür, dass ihm an seinem Stand nie langweilig wird. Der Stand hat zwar keine Facebook-Seite, die man «liken» kann, ist jedoch von zwölf bis 18 Uhr offen.