«Malo govorim hrvatski»: Kroatisch lernen per App

Romina mit kroatischer Flagge und kroatischem Trikot
Um auch mal einen Satz Kroatisch zu verstehen, hat Romina den Selbsttest mit einer App gemacht (Bild: zvg).

Mein Freund hat kroatische Wurzeln, deshalb wollte ich seine Sprache lernen. Als Studi mit einem kleinen Nebenjobs-Lohn habe ich aber nicht viel Geld übrig. Deshalb habe ich mir die App «Nemo» runtergeladen. Lest in meinem Erfahrungsbericht, was mir die App gebracht hat.

Zu Beginn hat mein Freund versucht, mir einige Brocken Kroatisch beizubringen. Aber im Beziehungsalltag gehen solche Sachen oft unter und man unternimmt etwas anderes oder liegt faul vor dem Fernseher. Ein neues Wort lernte ich dabei maximal alle paar Wochen. Also entschied ich mich, auf eigene Faust die kroatische Sprache zu erlernen – zumindest ansatzweise.

Die App «Nemo» gibt es für die unterschiedlichsten Sprachen, so zum Beispiel für Französisch, Italienisch oder sogar Schwedisch. Ich habe mir «Nemo» heruntergeladen, weil die Bewertungen gut waren (4.6 Sterne von 5) und die App einfach in der Handhabung ist.

Ich muss zugeben, sich eine Sprache selbst beizubringen hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Ein grosser Nachteil: Man braucht viel Selbstdisziplin. Ein Pluspunkt ist aber, dass man im eigenen Tempo lernen kann.

Das Angebot der App

Nun aber zum tatsächlichen Gebrauch dieser Applikation auf dem Smartphone. Was man darauf gut lernen kann, sind Wörter. Die gratis Version enthält schon die wichtigsten Basics, die man verstehen und auch aussprechen können sollte. Ich war aber ambitioniert und habe mir die Vollversion für 12 Franken gekauft. Das scheint zwar auf den ersten Blick teuer zu sein. Hätte ich mir aber ein Sprachbuch gekauft, so wäre dies zum Teil gleich dreimal so teuer geworden.

Im Unterschied zur App hätte ich da sicher noch Grammatik gehabt, die ich mir hätte anschauen können. Aber um ehrlich zu sein, ist es mir im Moment wichtiger, einzelne Worte in einer Konversation zu verstehen und auch ein paar Sätze sprechen zu können, statt beispielsweise verschiedene Zeitformen zu beherrschen. Ein Pluspunkt für die App ist auch, dass man sich die Wörter anhören kann und so gleich weiss, wie man denn einen Begriff ausspricht.

Wie ich die App nutze

Ich habe in der Applikation angegeben, dass ich von Montag bis Donnerstag zwanzig neue Begriffe lernen will. Das heisst: An jedem dieser Tage lässt die App mich ein neues Paket mit jeweils fünf neuen Wörtern öffnen. Diesen Ansatz mag ich, weil ich neugierig bin und mir das Öffnen dieser neuen Pakete jeweils Spass macht. Mein Fehler war jedoch, dass ich mich jeweils zu wenig intensiv mit den Ausdrücken auseinandergesetzt habe. So habe ich zwar rein theoretisch schon 210 Wörter gelernt, rein praktisch kann ich aber nur etwa knapp 50 Wörter. Die anderen habe ich zwar schon einmal gesehen, kann sie aber nicht wirklich.

Screenshot der App «Nemo»

Auch bei der App gilt für das Erlernen einen Sprache: man muss dranbleiben (Screenshot «Nemo»).

Deshalb habe ich Mitte Mai entschieden, meine Strategie zu pausieren und mich stattdessen an das Üben der Wörter zu machen, die ich bereits freigeschaltet habe. Das heisst, dass ich aktuell keine neuen Pakete öffne, sondern versuche, mir die bereits freigeschalteten Begriffe zu merken. Ich probiere also mindestens zwei Mal die Woche für eine halbe Stunde, die Wörter durchzugehen. Auch das kann ich direkt auf der App machen. Ich sehe ein deutsches Wort, tippe darauf und sehe dann den kroatischen Begriff.

Was hat mir «Nemo» bisher gebracht?

Ich habe «Nemo» zwar im Januar runtergeladen, habe sie dann aber erst im März angefangen aktiv zu nutzen. Ich würde sagen, seit ich die App nutze, verstehe ich einzelne Worte während einer Konversation. Ich kann der Unterhaltung noch nicht folgen, aber teilweise kann ich mir auch denken, was gesagt wurde anhand der Mimik oder Gestik einer Person.

Für mich persönlich hat sich also das Herunterladen der App schon gelohnt, weil ich zumindest Ansätze der Konversation verstehen kann. Zudem lerne ich die Sprache auch nicht intensiv, sondern nur neben dem Uni-Alltag. Auf diese Weise nehme ich mir weniger Zeit dafür und komme auch nicht so schnell voran, wie wenn ich pro Woche einen Kurs besuchen und die Wörter auswendig lernen würde.

Neulich sassen wir beim Mittagessen und ich habe der Familie meines Freundes stolz meine neusten Wörter vorgeplappert. Das waren «Doviđenia» (was «auf Wiedersehen» heisst) oder dass ich von eins bis drei zählen kann: «jedan, dva, tri». Das Zitat im Titel heisst übrigens «Ich spreche ein wenig kroatisch». Bis ich eine komplette Konversation führen kann, wird es wohl noch eine Weile dauern. Aber es ist schliesslich noch kein Meister vom Himmel gefallen.

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