I need a dollar, a dollar is what I need

Die Rolle der Eltern bei der Finanzierung des Studiums

Soviel vorweg: Das Studium alleine stemmen zu wollen ist waghalsig, wenn nicht sogar fahrlässig. Wenn man nicht einen sehr gut bezahlten Job und ein sehr einfaches Studium hat, wird es schwierig, jeden Monat die rund 2000 Franken zu verdienen, die man zum Leben braucht. Man kann es biegen, wie man will, am Ende wird’s entweder „choge äng“ oder das Studium geht „choge lang“. Besser ist es, Unterstützung von den Eltern zu bekommen.
Aus juristischer Perspektive sind die Eltern dazu verpflichtet, die Kinder bis zum Abschluss der Erstsausbildung finanziell zu unterstützten. Die Erstausbildung geht bis zum Masterabschluss, wenn nötig über das 25. Altersjahr hinaus. Das sagen die Artikel 276/277 des Schweizerischen Zivilgesetzbuches.

Prinzip der Zumutbarkeit
Die heikle Frage ist, wie viel Unterstützung angebracht ist. Rechtlich gesehen schaut man sich an, welche finanziellen Möglichkeiten die Eltern haben und wieviel Geld die Studentin oder der Student selber verdienen kann. Das hängt stark vom Studiengang ab. „Prinzip der Zumutbarkeit“ nennt sich das, und muss von Fall zu Fall  individuell betrachtet werden.

In den meisten Fällen kann die Frage am Küchentisch ausgehandelt werden. Wir wissen ja ungefähr, was unseren Eltern zumutbar ist und wir können auch erahnen, wie viel bzw. wenig wir selber dazuverdienen können. Ein nützlicher Tipp der Studienberatung ist: Nicht einfach einen Betrag ausmachen, sondern sich darauf einigen, wer was bezahlt. Zum Beispiel: Die Eltern bezahlen alle Fixkosten, der Student oder die Studentin bezahlt alle variablen Kosten. Das ist immer noch ordentlich viel, um die 1000 Franken, je nach Sparsamkeit. Der Vorteil ist aber, dass die Eltern nicht das Gefühl haben, für allerlei Dummheiten des Kindes aufkommen zu müssen. Im Gegenteil: sie wissen, dass sie ihr Geld in nützliche Dinge wie Miete und Krankenkasse investieren. Das macht in der Praxis keinen grossen Unterschied, emotional aber schon.

Vielleicht sind die variablen Kosten immer noch zu viel, dann könnte man die Eltern fragen, ob sie zusätzlich einen bestimmten Betrag für Essen überweisen würden. Im Musterbudget der Uni  werden 350  Franken dafür eingerechnet.

Können die Eltern ihre Kinder nicht unterstützen, stehen die Chancen gut, ein Stipendium zu erhalten. Hier hilft die Sozialberatung der Uni weiter. Wollen die Eltern die Kinder nicht unterstützen, obwohl sie’s könnten („Du studierst mir nicht dieses Kulturantropo-Dings!“), wird’s ein bisschen schwierig. Auch in dem Fall ist die Sozialberatung eine gute Anlaufstelle.
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