Dir ist klar, dass es sich bei MOnA und Adam nicht um Personen handelt? Du weisst, welcher Unisportkurs sich wirklich lohnt? Du findest spielend den Weg vom Kollegienhaus zum Pharmazentrum? Dann verfügst du über Wissen, das für neue Studierende an der Universität Basel hilfreich sein kann, obwohl es dir selbstverständlich erscheint. Mit Hilfe von Buddy-Programmen versuchen verschiedene Initiativen, Studierende aus dem Ausland zu unterstützen und gleichzeitig den interkulturellen Austausch zu fördern.
Be my Erasmus-Buddy!
Jedes Semester begrüsst die Universität Basel mehrere Studierende aus ganz Europa, die im Rahmen von Erasmus ein oder zwei Auslandssemester in Basel absolvieren. Um die Gäste zu unterstützen, hat das Erasmus Student Network (ESN) ein Buddy-Programm auf die Beine gestellt. Immer zu Beginn des Semesters werden Buddy-Paare zwischen Basler Studierenden und Austauschstudierenden zusammengestellt. So bildeten sich letztes Semester 17 internationale Buddy-Paare. Wie es auf der Homepage heisst, ist das Ziel des Programms, „den ankommenden Austauschstudenten während dem Semester jemanden zur Seite zu stellen, der sich im universitären, wie auch im täglichen Schweizer Leben auskennt und mit Rat und Tat helfen kann.“ Doch natürlich profitieren nicht nur Austauschstudierende vom Kontakt mit „echten“ Basler Studierenden. Denn als Basler Buddy erhält man die Möglichkeit, Informationen über das Studium im Ausland aus erster Hand zu bekommen oder eingerostete Sprachkenntnisse aufzupolieren.
Du hast Lust, nächstes Semester einem Studierenden aus dem Ausland zur Seite zu stehen? Dann findest du hier mehr Infos und kannst dich anmelden.
Letztes Semester entschloss ich mich auch dazu Erasmus-Buddy zu werden und bekam einen deutschen Austauschstudenten unter meine Fittiche gestellt. Dieser fand sich sehr schnell ziemlich gut zurecht und hat inzwischen ein eigenes Buddy-Programm für Flüchtlinge mit auf die Beine gestellt.
Basler Studierende unterstützen Flüchtlinge an der Uni
Das Projekt Offener Hörsaal, das den BOOST-Wettbewerb 2015 gewonnen hat, hat es sich zum Ziel gemacht, die Uni für Flüchtlinge zu öffnen. Denn laut Mitinitiator Darius sind „unter den Leuten, die auf der Flucht sind und in der Schweiz Schutz suchen, einige, die gerne studieren würden.“ Manche kamen vor der Flucht nicht mehr dazu, ihr Studium zu beginnen, andere mussten es abbrechen.
Im Frühlingssemester 2016 wird nun in einer Pilotphase das Hörerprogramm für 20 Flüchtlinge mit akademischem Hintergrund geöffnet. So können sie aus etwa 500 Veranstaltungen der Universität Basel wählen, jedoch ohne Prüfungen ablegen zu dürfen. Um die Teilnehmenden zu unterstützen, werden Buddy-Paare mit Basler Studierenden gebildet. Die Aufgaben der Buddies werden vielfältig sein. „Es geht darum, den Leuten zu helfen, sich an der Uni zurechtzufinden.“, erklärt mir Darius. „Fragen können hier sein: Wo bekomme ich im Internet meine Materialien her? Wie ist es mit dem Bibliothekszugang? Da ist es hilfreich, wenn man jemanden persönlich an die Hand bekommt.“ Schon über 130 Basler Studierende haben sich gemeldet, um Flüchtlingsbuddy zu werden, so dass die Buddy-Paare idealerweise auch fachlich zugeteilt werden können. Ziel des Programms ist es, dass beide Seiten voneinander lernen können.
Da der Zulauf so gross ist, ist es nicht mehr möglich sich für nächstes Semester als Buddy zu melden. Falls das Projekt jedoch langfristig an der Uni etabliert wird, gibt es im Herbst wieder die Gelegenheit dazu.
Für Flüchtlinge gibt es noch die Möglichkeit, am Programm Offener Hörsaal teilzunehmen. Interessenten können sich am 26.1. an einem Infoanlass um 15 Uhr im Raum 035 des Kollegienhauses über das Programm Offener Hörsaal informieren.
Auch wenn du nächstes Semester kein Buddy wirst: Wenn du mit offenen Augen über das Unigelände läufst, erspähst du bestimmt so manchen verzweifelten Neustudi auf Raumsuche. Da kann man auch ganz ohne Buddystatus mal Hilfe anbieten. Schliesslich war jeder mal Neuling, oder?