«Das Team vom Offenen Hörsaal hat uns die Tür zur Uni geöffnet»

Erinnert ihr euch an Husein? Er war einer der ersten Teilnehmer des Offenen Hörsaals und hat im Frühjahrssemester zwei Vorlesungen der Geowissenschaften belegt. Ich war sein Buddy und wir sind auch weiterhin in Kontakt geblieben. Es ist Zeit, einmal nachzufragen, was sich so getan hat seit dem letzten Artikel.

Der Offene Hörsaal als Chance, die Uni kennenzulernen
Alles in allem war das Unisemester für Husein «eine tolle Erfahrung», wie er mir erzählt. Er konnte die Uni Basel und das Studiensystem kennenlernen. So weiss er jetzt, wie man sich für ein Studium immatrikulieren kann und wie das mit den Vorlesungen so läuft. Ausserdem freut er sich, dass er neue Leute kennengelernt hat und fand das Buddy-System eine tolle Unterstützung.

«Besonders toll war die Hilfe der Studierenden des Teams vom Offenen Hörsaal. Sie haben uns die Tür zur Uni geöffnet.» Schliesslich war es das erste Mal, dass Flüchtlinge der Region Basel die Chance hatten, die Uni und alles was dazugehört wirklich kennenzulernen. Für viele ein wahrgewordener Traum, da sie schon in ihrem Heimatland ein Studium angefangen hatten und keine Chance hatten, es weiterzuführen.

Viele Flüchtlinge nehmen sogar sehr lange Anreisewege auf sich, um Vorlesungen besuchen zu können. So auch Husein: Für den Weg an die Uni brauchte er etwa zwei Stunden – einfach. Eine weitere Hürde stellte die Sprache dar. Husein empfiehlt allen neuen Teilnehmenden, Deutsch schon zu beherrschen, bevor sie an der Uni beginnen. Mittlerweile spricht er schon so gut Deutsch, dass er immer mal wieder für Pressegespräche angefragt wurde, zum Beispiel für die NZZ und SRF. Die Sprache ist der Schlüssel zum Erfolg.

Und was bringt die Zukunft für Husein?
Er selbst ist dieses Jahr kein Teilnehmer des Offenen Hörsaals mehr. «Ich mache ab November ein Praktikum bei einer Firma im ökologischen Bereich», erklärt er.  Zur Zeit organisiert er noch mit einem Team das Event «Boost your imp!act», also genau den Workshop, der mal den Grundstein gelegt hat für das Projekt Offener Hörsaal. Einer der Initianten hatte daran teilgenommen und anschliessend mit der Amnesty International Gruppe der Uni Basel das Projekt Offener Hörsaal gestartet. Gefördert wurde das erste Semester durch das BOOST-Förderprogramm der Fachstelle für Nachhaltigkeit. So schliesst sich der Kreis.

Und was ist mit dem Studium? War ein Semester etwa genug? Nein, ganz im Gegenteil. Husein hat schon die Zulassung für das Masterstudium und beginnt im nächsten Frühlingssemester seinen Master in Geowissenschaften. Für ihn hat der Offene Hörsaal tatsächlich viele Türen geöffnet.

Dieses Semester haben sich schon wieder einige Buddy-Pärchen gefunden. Auch wenn es schon etwas spät ist, noch in diesem Semester Buddy zu werden, gibt es einige Veranstaltungen, die vom Offenen Hörsaal organisiert werden. Du kannst sie auf deren Facebook-Seite verfolgen.

Oder du möchtest gleich selber eine Idee umsetzen, ganz egal, ob flüchtlingsbezogen oder anderweitig relevant? Dann mach doch beim Workshop Boost your imp!act mit, der vom 26. – 29.10. stattfindet. Hole dir Inspiration und überlege dir mit den anderen Teilnehmenden, wie ihr selbst die Initiative ergreifen könnt. Husein und sein Team freuen sich über jeden Teilnehmer. Melde dich bei Fragen oder zur Anmeldung unter kristina@euforiaction.org.

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Herzlichen Dank für deinen Kommentar. Bevor dieser veröffentlicht wird, wirft noch jemand aus der Redaktion einen Blick darauf. Das kann ein bis zwei Arbeitstage dauern.
Ups. Ein Fehler ist aufgetreten. Bitte versuche es noch einmal.