Bio-Quinoa aus Bolivien oder regionale Kartoffeln? Das transfakultäre Querschnittsprogramm «Nachhaltige Entwicklung»

Stell dir vor, du gehst einkaufen. Leider hat es nicht mehr sehr viel Auswahl. Es gibt nicht ökologisch angebaute Schweizer Kartoffeln oder Bio-Quinoa aus Bolivien. Was ist eigentlich nachhaltiger? Die Kartoffeln, weil sie keine stundenlange Reise hinter sich haben oder Quinoa, weil auf Pestizide verzichtet wurde? Eine schwierige Frage. Unter anderem damit beschäftigt man sich im transfakultären Querschnittsprogramm «Nachhaltige Entwicklung» (TQNE), an dem Studierende der Uni Basel teilnehmen können.

Was ist das TQNE?
Mit dem TQNE können Studierende ein sogenanntes Diploma Supplement erhalten, also eine Zusatzqualifikation zu ihrem Bachelor- oder Masterabschluss. Das Ziel des Querschnittsprogramms ist, das immer wichtiger werdende Thema Nachhaltigkeit aus verschiedenen Blickwinkeln anzugehen und die interdisziplinäre Arbeit zu fördern.

In drei Vorlesungen wird Nachhaltigkeit aus naturwissenschaftlicher, gesellschaftswissenschaftlicher und wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive erörtert. Zudem wird die Blockveranstaltung «Interdisziplinärer Zugang zur Nachhaltigkeit» mit Exkursionen angeboten.

Der Themenschwerpunkt liegt auf Ernährung und Problemen wie zum Beispiel Foodwaste oder das Kartoffel-Quinoa-Problem. Camelia Chebbi, Koordinatorin des Programms, erklärt: «Es geht um den interdisziplinären Zugang zur Nachhaltigkeit. Es werden auch kleine Projekte durchgeführt und konkrete Fallstudien vorgestellt.»

Wie funktioniert das genau?
Alle Studierende können ab dem dritten Bachelor-Semester die vier Veranstaltungen besuchen. Warum nicht bereits ab Studienbeginn? «Dies liegt daran, dass die Studierenden sich so schon eine Meinung im eigenen Fachbereich haben bilden können. Denn sie sollen die Veranstaltungen aus ihrer eigenen Perspektive anschauen können», erklärt Camelia Chebbi. «Oft merken sie dann, dass es mehr Anknüpfungsmöglichkeiten zwischen Fachbereichen gibt als gedacht.»  Bei erfolgreichem Bestehen aller vier Lehrveranstaltungen können die Studierenden dann das Diploma Supplement beantragen, was mit dem Abschlusszeugnis vergeben wird. Die zwölf Punkte können je nach Studienfach für ein Modul angerechnet oder im freien Wahlbereich erworben werden und sind integrierter Bestandteil des Abschlusses.

Warum lohnt sich das?
Man erhält sehr vielfältige Einblicke in das Thema Nachhaltigkeit und Ernährung und kann sich eine eigene fundierte Meinung bilden. «Das TQNE gibt eine gute Übersicht zur Thematik. Das wird von vielen Studierenden als sehr bereichernd empfunden», erzählt Camelia Chebbi. «Ausserdem wird oft positiv genannt, dass man ins Gespräch mit Leuten aus der Praxis sowie Wissenschaft kommt, und in facettenreichen Übungen Themen vertieft anschaut.»

Dieses Semester könnt ihr die Vorlesungen «Naturwissenschaftliche Perspektiven auf Nachhaltigkeit» (41828-01) und «Gesellschaftswissenschaftliche Perspektiven auf Nachhaltigkeit (41829-01) belegen. Im Frühjahrssemester dann die beiden anderen.

Wer mehr Infos möchte, kann sich auf der Homepage des TQNE umschauen.

 

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