Arbeiten schreiben leicht gemacht – Dieses Tool macht’s möglich

Das Schreiben einer wissenschaftlichen Arbeit glich bei mir lange Zeit dem Zusammensetzen eines Puzzles. Nach dem Durchforsten der Literatur verstreuten sich die wichtigen Textstellen über mehrere Papers und ich musste sie mühselig zusammensuchen, bevor ich sie zu Papier bringen konnte. Dank einer genialen Software sind diese Zeiten nun endlich vorbei und meine Arbeiten schreiben sich beinahe von selbst.

Literaturverwaltungsprogramme sollen Studierenden das Leben vereinfachen. Trotzdem habe ich lange kein solches Programm benutzt. Arbeit um Arbeit habe ich meine Literatur- und Quellenverzeichnisse selbst geschrieben und verwaltet. Der Vorteil solcher Programme war mir nicht ersichtlich. Zitationen und Quellenverzeichnisse werden zwar automatisch erstellt, trotzdem muss man fehlende Angaben ergänzen oder falsche Formatierungen korrigieren.

Da mache ich es doch lieber selbst, dafür gerade richtig. Ich bin immer noch dieser Meinung, trotzdem verwende ich inzwischen ein solches Programm. Denn dieses Programm kann viel mehr als nur Literatur verwalten – Es organisiert mein Wissen.

Zumindest das Wissen, welches ich durch das Lesen von Papern aufnehme und dann in Form einer Arbeit mehr oder weniger elegant wiedergeben soll. Eleganz im Kontext einer Seminararbeit ist vielleicht ein bisschen hoch gegriffen, doch zumindest gut strukturiert sollte jede Arbeit sein. Und genau da kommt das Wissensmanagement-Tool, welches ganz nebenbei auch noch die Literatur verwaltet, ins Spiel.

Ein bisschen Struktur muss sein
«Mit der Struktur steht oder fällt jeder Aufsatz.» Diese weisen Worte hat mir Frau Arnold, meine Deutschlehrerin im Gymnasium, eingeflösst. Seither erstelle ich mir vor dem Schreiben einer Arbeit immer eine Struktur, anhand der ich den Text gliedern will. Steht die Struktur, schreibt sich der Text fast von selbst. Es bleibt nur noch die Lücken zu füllen.

Bei Texten wie diesem funktioniert das super, da fülle ich das Skelett, indem ich meine Gedanken zu Papier bringe. Bei wissenschaftlichen Texten läuft das jedoch ein wenig anders. Da sollte man schliesslich nicht einfach frei Schnauze schreiben, was man von Thema xy hält. Vielmehr sollte man seine Argumente und Erörterungen mit Quellen untermauern. Erschwerend kommt hinzu, dass das Erarbeiten einer Struktur für einen wissenschaftlichen Text häufig ein iterativer Prozess ist. Mit hinzukommenden Quellen kann sich die Struktur ändern oder bereits markierte Textstellen müssen vielleicht anderen Strukturpunkten zugeordnet werden.

Wie soll man da die Übersicht behalten? Texte mit verschiedenen Farben markieren, sich am Rande des Textes Notizen machen, die Textstellen gar in ein Word-Dokument kopieren und den entsprechenden Strukturpunkten zuordnen? Ich habe vieles versucht und eine Methode schien umständlicher als die andere. Bis ich auf Citavi stiess.

Citavi – Retter in Not
Citavi ist das Schweizer Taschenmesser unter den Literaturverwaltungsprogrammen: für jedes Problem auf deinem Weg zu einer guten Arbeit hat Citavi eine elegante Lösung am Start. Recherchieren, Texte analysieren, Ideen strukturieren und Schreiben, Citavi unterstützt dich während jeder Etappe.

Zu Beginn dieses Weges steht die Literaturrecherche. Heruntergeladene Papers können ganz einfach per Drag & Drop in das Citavi-Projekt eingefügt werden. In 95% der Fälle erkennt Citavi die Titelangaben selbst, sonst kann man diese über das Einfügen der DOI-Nummer synchronisieren. Hat man genügend Literatur gefunden, gilt es die Texte zu lesen. Und hier setzt sich Citavi von der Konkurrenz ab: dank des integrierten PDF Readers kann man die Texte direkt in Citavi lesen. Dieser erlaubt es, wichtige Textstellen als Zitat zu speichern, mit einem aussagekräftigen Titel zu versehen und einem Strukturelement (in Citavi Kategorie genannt) zuzuordnen. Wie ihr im folgenden GIF seht, kann man Textstellen auch als indirektes Zitat, Zusammenfassung oder Kommentar speichern oder gar einer Aufgabe zuweisen. Besonders gefallen mir die Tastenkürzel: bei markiertem Textabschnitt “D” drücken und schon wird die Stelle als wörtliches Zitat gespeichert (auch im GIF zu sehen).

 

Die Strukturelemente, anhand welcher man sein Wissen bzw. seine Zitate gliedert, kann man noch mit Untertiteln versehen, um Kapitel mit vielen Zitationen besser zu organisieren. Besonders cool: man kann die Struktur jederzeit verändern und Zitate bei Bedarf mehreren oder neuen Strukturelementen (Kategorien) zuordnen. So sieht das dann am Beispiel meiner Bachelorarbeit aus:

Nach oder bereits während dem Lesen geht es ans Schreiben. Wieder hat Citavi ein Ass im Ärmel: durch das Word-Plugin siehst du all deine Zitate bzw. Wissenselemente und kannst diese direkt in den Text einfügen. Hätte das nur Karl-Theodor zu Guttenberg gewusst, denn Plagiate werden damit im Keim erstickt.

Zu guter Letzt, wie jedes andere Literaturverwaltungsprogramm, erstellt Citavi natürlich automatisch dein Literaturverzeichnis.

Die kostenlose Version von Citavi ist pro Projekt auf 100 Titel beschränkt. Wem dies nicht ausreicht, kann über den Asknet Shop der Universität Basel die Pro-Version kostenlos erwerben (sofern man immatrikuliert ist oder an der Uni arbeitet). Da Citavi so viele Funktionen hat, konnte ich hier nur einige davon vorstellen. Diese Videos bieten einen super Einstieg. Hoffentlich wird Citavi auch deine Arbeitsweise revolutionieren!

3 Kommentare

  1. Cornelia Eitel / UB
    Mi, 20. Februar 2019 / 12:35 Uhr

    Die Universitätsbibliothek Basel bietet mehrmals pro Semester Kurse für Citavi und andere Literaturverwaltungsprogramme (Zotero, EndNote, Mendeley) an. Kurstermine und weitere Informationen unter:
    https://www.ub.unibas.ch/ub-hauptbibliothek/dienstleistungen/schulungen-fuehrungen/fuer-die-universitaet-basel/literaturverwaltung/

    Nächster Citavi-Kurs: 9.4.2019

  2. Vincent
    Mi, 20. Februar 2019 / 14:21 Uhr

    Lieber Dominik

    Super Eintrag, hätte gerne lieber früher von Citavi gewusst. Ich arbeite nun schon an meiner Masterarbeit und werde sie bald abgeben. Nichtsdestotrotz, werde ich citavi für das Literaturverzeichnis mal testen. :)

    FYI: Auf dem Asknet von der UniBas kostet die Pro Lizenz für „Citavi 6 for windows“ je nach Staffel um 400.-. Oder habe ich die kostenlose pro-version nicht gefunden?

    Beste Grüsse
    Vincent

  3. Dominik Meier
    Fr, 22. Februar 2019 / 19:35 Uhr

    Lieber Vincent

    Vielen Dank! Bei mir verweist der Asknet Shop direkt auf Citavi: https://asknet.unibas.ch/cgi-bin/pages/junction_citavi . Auch hier (https://www.urz.unibas.ch/content.cfm?nav=426&content=604) steht (wenn ich das richtig interpretiere), dass die Pro-Version für Studierende gratis verfügbar sein sollte. Ich hoffe das klappt, ansonsten können dir die MitarbeiterInnen der UB sicherlichlich weiterhelfen :)

    Beste Grüsse
    Dominik

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