Bist du vom schlechten Gewissen geplagt, wenn du mal wieder aus dem H&M, dem C&A oder sonstigen viel zu kommerziellen Kleiderläden spazierst? Wenn du wieder Kinderspielzeug made in China für den Neffen kaufst? Oder auch wenn du wieder bei der Imbissbude speist, die das Rindfleisch aus Argentinien bezieht? Muss nicht sein. Ich habe für euch eine Basler Einkaufstour zusammengestellt, die ihr mit gutem Gewissen in Erinnerung behält.
Kleidung:
Da nun der Sommer da ist, müssen auch wieder kurze Hosen, Shirts und Badesachen her. Doch das alles kostet, und immer wieder neue Kleider zu kaufen, weil man auf die alten keine Lust mehr hat, ist doch etwas bizzar.
Secondhandläden sind daher cooler, als du denkst. Oft kommt ja aus der Mode gekommenes wieder in Trend. Der Sahara Secondhandshop greift genau diese guten Teile wieder auf. Zudem sparst du auch einen kleinen Batzen. Die Secondhand-Teile sind zwar nicht billig, aber günstiger als neue Kleidung mit gleicher Qualität zu kaufen.
Die Chemiserie+ ist ebenfalls ein wundervoller Laden, in den du unbedingt einen Blick reinwerfen solltest. Hier kannst du Kleidung kaufen, gegen deine eigenen Kleider eintauschen oder auch versuchen, einen fairen Preis für deine Sachen auszuhandeln. Die Chemiserie+ nimmt allerdings keine Billigmarken entgegen, weswegen du dir sicher sein kannst, dass du nur hochwertige Secondhand-Kleidung einkaufst.
Wer es nicht so mit Secondhand hat, sollte in der Boutique Patchouli vorbeischauen. Der liebevoll eingerichtete Laden führt ausschliesslich Fairtrade-Marken. Zudem findest du einige schöne Geschenkartikel und Kinderspielzeug und –accessoires. Die Boutique bietet zudem im Gebäude vis-à-vis auch Thaimassagen an.
Sahara Secondhand: Gerbergässlein 30
Chemiserie+: Klybeckstrasse 50
Boutique Patchouli: Güterstrasse 141
Nahrungsmittel:
Der erst seit wenigen Monaten eröffnete Unverpackt-Laden am Erasmusplatz bietet nach wenigen Monaten bereits ein breites, sich immer weiter entwickelndes Sortiment: Hier findest du jegliche Getreide-, Reis- und Mehlsorten sowie Früchte und Gemüse. Wie der Name schon sagt, musst du aber deine eigenen Abfüllbehälter mitnehmen, da das Credo „Kein Plastik“ lautet. Neben Lebensmitteln gibt es auch eine kleine Auswahl an Abwasch- und Waschmittel, sowie Seifen und Shampoo zum Abfüllen. Einen weiteren Laden gibt es im Gundeli, die Abfüllerei hat ebenfalls vor kurzem Eröffnung gefeiert.
Die Ässbar in der Nähe des Spalentors verkauft Brote, Patisserie und Sandwiches vom gestrigen Tag: Waren, die der Bäcker nicht mehr verkaufen würde, aber alle noch wunderbar schmecken. Dafür sind sie auch etwas billiger: Ein Törtchen gibt es für zwei Franken, ein Pouletschnitzel-Sandwich für 3.50. Die Ässbar gibt es bereits sieben Mal in der Schweiz, nach Basel kam sie auf Anfrage des Suter-Begg. Ausserdem: Für Bäckereien wäre es eigentlich kein Problem, Ware von gestern zu verkaufen. Sie werfen sie jedoch aus Konkurrenzgründen meistens weg. Im besten Fall geben sie die Backwaren an solche Geschäfte wie die Ässbar weiter oder an Foodwaste-Bekämpfer, die sie danach in Fairteiler legen. Einen äquivalenten Laden gibt es noch im Gundeli, das Backwaren Outlet. Dort bekommst du für 3 Franken einen Kaffee und Gipfeli à discretion.
Für allgemeine Lebensmittel gibt es noch einen tollen Bioladen in der Nähe vom Spalentor: Der Höheners hat auch eine Biofleisch-Theke und eine grosse Früchte-, Gemüse-, Getränke und Kosmetikauswahl.
Basel unverpackt: Feldbergstrasse 26
Abfüllerei: Güterstrasse 169
Ässbar: Spalenvorstadt 41
Höheners Bioladen: Schützenmattstrasse 30
Sonstiges und Gesundheit:
Der Change Maker ist einer meiner liebsten Fairtradeläden. Er verkauft modische, elegante Stücke, die du so, vor allem in ihrer Anfertigungsgeschichte, nicht so schnell wieder findest. Es gibt Schmuck, Dekor, Taschen und Kleider sowie Kinderspielzeug, Bücher und Küchenutensilien. Zu den Artikeln aus dem festen Sortiment erhältst du immer auch eine Karte mit der Geschichte des Unternehmens und der sozialen Funktion. Mein Lieblingsartikel: Das Sonnenglas!
Der Oekoladen ist ebenfalls eine gute Anlaufstelle für Geschenke und Kosmetik, aber auch für Haushaltswaren. Dort kannst du, gleich wie im unverpackt Laden, deine Wasch- und Spülmittel wieder auffüllen. Zudem findest du diverse Tees, Aufstriche und Backzutaten. Ausserdem gibt es eine grosse Abteilung an Kinder- und Babyartikel. Achtung: der Ökoladen liegt etwas versteckt in der Theaterstrasse 7, also im gleichen Gebäude wie das KultKino.
Eine Biodrogerie findest du im Gundeli: Das Reformhaus Vitalis bietet dir eine gute Beratung und hochwertige Drogerieprodukte, bietet aber auch einiges an Bioesswaren und Veganes, eine kleine Auswahl an Früchte und Gemüse an und hat eine Käsetheke. Wenn es eher in der Innenstadt sein soll: In der Gerbergasse findest du das bekannte Müller Reformhaus.
Change Maker: Marktgasse 41
Ökoladen: Theaterstrasse 7
Vitalis: Güterstrasse 203 am Tellplatz
Müller Reformhaus: Gerbergasse 35
Restaurants:
Eine Pause gefällig nach dem Einkaufbummel? Restaurants mit guten Vorsätzen wären zum Beispiel das asiatische Restaurant nooch, welches Pouletfleisch nur aus der Schweiz bezieht und sparsam Reis serviert, damit keine vollen Teller wieder im Abfall landen. Dafür kannst du gratis Reis nachschöpfen, wenn es dir doch noch etwas zu wenig ist. Auch der Fisch wird nur von Betrieben bezogen, die für ihre Nachhaltigkeit ausgezeichnet sind.
Ein weiteres, tolles Restaurant ist das Bacio direkt am Rhein. Hier werden ayuverdische Mahlzeiten zubereitet und die Zutaten aus dem Bioladen nebenan gekauft. Weitere tolle Restaurants und Bistros sind das tibits mit den ausschliesslich vegetarischen und veganen Mahlzeiten, und das „Bio Suisse“-zertifizierte Bistro Transform, das IV-Renter mit psychischen Beschwerden beschäftigt.
nooch: Gerbergasse 73
Restaurant Bacio: St. Johanns-Vorstadt 70
tibits: Stänzlergasse 4
Bio Bistro Transform: Dornacherstrasse 192
Es gibt viele weitere Secondhandshops, Biolädeli und Brockis, die hier nicht erwähnt werden (konnten, aus Platzmangel). Ausserdem findet ihr auf nachhaltigleben.ch noch mehr nachhaltige Einkaufsmöglichkeiten.
Welche kennt ihr? Schreibt uns in den Kommentaren, wo ihr am liebsten nachhaltig einkauft!