Das neue Jahr hat zwar gerade erst angefangen, aber ich freue mich trotzdem schon auf die Umsetzung einiger Projekte, die kurz davor stehen realisiert zu werden. Dank vieler engagierter Menschen erwarten uns in Basel gleich zwei neue Läden, in denen man verpackungsfrei einkaufen kann. Ausserdem ist einiges geplant, um das Mensaessen noch umweltfreundlicher zu gestalten. Doch von Anfang an.
Seit geraumer Zeit macht sich in der Schweiz das Zero-Waste-Fieber breit. In der Westschweiz öffnete ein verpackungsfreier Laden nach dem anderen. Kein Wunder also, dass dieser Trend endlich auch Basel erreicht. Und das mit viel Schwung! Gleich zwei Teams arbeiten hart daran, ihre Abfüllerei bzw. ihren Unverpackt-Laden so bald wie möglich Wirklichkeit werden zu lassen.
Doch wieso eigentlich?
«Wir möchten gerne eine Alternative zum konventionellen Einkauf bieten, bei dem auf unnötige Verpackungen verzichtet wird», erklären mir Simone und Ivo der Abfüllerei. «Diese landen nach dem Kauf oftmals ohne Umwege im ‘Bebbisagg’.» Auch Ronny und sein Unverpackt-Team möchte eine «ressourcenschonende Lebensweise verbreiten und vorleben. Wir erhoffen uns, dass wir sehr viele Leuten vom unverpackten Einkauf überzeugen und den Mehrwert aufzeigen können. Zudem sollen die Kunden wissen, woher ihr Essen kommt und dieses dadurch vermehrt wertschätzen lernen.»
Und wie funktioniert das?
Gekauft wird aufs Gramm genau. Alles wird in mitgebrachte oder vor Ort erstattete Behälter abgefüllt. Das schont Umwelt und Geldbeutel, denn man kann genau die Menge kaufen, die man braucht. Die Abfüllerei denkt sogar über einen besonderen Service nach: So müsste man nur seine Einkaufsliste abgeben und dsönnte sich die zusammengestellten Waren einfach abholen. Ronny vom Unverpackt-Laden dagegen betont, dass der soziale Austausch im Laden gefördert werden soll. Ausserhalb der Öffnungszeiten kann der Laden auch als Plattform für Workshops oder Vorträge genutzt werden.
Und wann ist es so weit?
Beide Läden wollen noch dieses Frühjahr eröffnen. Unverpackt hat sogar schon die passenden Räumlichkeiten an der Feldbergstrasse 26 gefunden. Sie suchen jetzt noch Investoren, um wirklich durchstarten zu können.
Die Abfüllerei hat ein Crowdfunding lanciert, das noch bis zum 18. Januar läuft. Über Unterstützung freuen sich beide Teams.
Und was tut sich in der Mensa?
Wer seine Einkaufsgewohnheiten nicht ändern möchte, wird vielleicht mit einem anderen Thema konfrontiert, wenn er im Frühjahrssemester in der Mensa essen geht. Das Projekt Vegional, das dieses Jahr von BOOST prämiert wurde, möchte die Besucher der Mensa auf die Folgen des Fleischkonsums für die Umwelt aufmerksam machen.
Hinter Vegional stehen Natalie und Mike. Ihr Ziel ist es, eine nachhaltige Veränderung in Gang zu bringen. Dies wollen sie dadurch erreichen, dass in der Mensa an einem Tag pro Woche nur vegetarische/vegane sowie regionale/saisonale Gerichte angeboten werden. Verknüpfen wollen sie dies mit einem Infostand zum Thema «Nachhaltiger Fleischkonsum».
«Wir möchten den Besuchern und Besucherinnen der Mensa auf den Weg geben, dass mit relativ wenig Aufwand eines jeden von uns gemeinsam schlussendlich Grosses bewirkt werden kann», erklären mir die beiden. Zum genaueren Ablauf und Startdatum möchten sie noch nicht zu viel verraten. Wichtig ist beiden, dass niemand zu einer Veränderung gezwungen wird. Dies betont auch Ronny des Unverpackt-Ladens: «Es geht darum, Wege und Perspektiven aufzuzeigen.»