4seasons – Nachhaltiges Kochen für Studierende

Wieder war ich am Abend nach einem langen Tag in der Bibliothek zu müde, um noch den Kochlöffel zu schwingen. Und wieder gab es etwas vom Take Away. Wer das kennt, für den könnte 4seasons genau das Richtige sein. Studierende vermitteln in Kursen, wie man leckere und nachhaltige Gerichte in Kürze hinzaubert.

Die Biologiestudentin Lina (26), Psychologiestudentin Moana (23) sowie Leonore (27) und Salome (25) aus dem Master in Sustainable Developement haben sich für das Projekt 4seasons zusammengetan. Sie haben sich vorgenommen, den Studierenden das nachhaltige Kochen sowie den richtigen Umgang mit Lebensmittelnnäher zu bringen.

Das Projekt 4seasons wird dieses Semester zum zweiten Mal durchgeführt und bietet ab März viele Kurse für uns Studierende und Mitarbeiter der Universität an. Unter https://www.facebook.com/4Seasonsunibas findet ihr alle Infos zu aktuellen Angeboten. Von einem Kochkurs, in dem ihr die Grundlagen und raffinierten Zusammenstellungen vermittelt bekommt über das Dörren von Früchten bis hin zum Kurs für die Erstellung eines eigenen Kräutergärtleins oder einer Pilzexkursion, gab es schon alles. Vielseitigkeit wird bei 4seasons nämlich gross geschrieben.

Nachhaltiges Kochen spielerisch vermitteln
„Die Studierenden brauchen absolut keine Vorkenntnisse. Es geht ja genau darum, ihnen theoretisches und praktisches Know-How für das Kochen zu vermitteln“, so Lina und Moana, welche ich zum Kaffee getroffen habe. Begeistert erklären sie mir ihr Projekt, welches ihnen so sehr am Herzen liegt. „Es geht uns darum, den Studierenden die Möglichkeit zu geben, etwas zu lernen, das an der Uni nicht angeboten wird. In den Kursen wollen wir zeigen, dass ohne grossen Aufwand sehr gesunde und vor allem nachhaltige Gerichte gekocht werden können, die auch schmecken. Mit ausschliesslich lokalen und saisonalen Lebensmitteln. Wir wollen ein Bewusstsein für nachhaltige Lebensmittel schaffen. Es geht nicht nur ums Kochen. Die Kurse sind soziale Events, wo auch der Plausch im Vordergrund stehen soll“, betonen sie. Ihr könnt in den Kursen also euren CO2-Fussabdruck verkleinern und dabei noch Spass haben.

Den Nerv der Zeit getroffen
Kennengelernt haben sich die vier Studentinnen über den Verein Unigärten Basel. Dort entwickelten sie ein Gefühl für die Herstellung und vor allem Herkunft und Produktion von Lebensmitteln. Sie beobachteten, wie sich ihre Affinität zum Kochen dadurch veränderte. Die Lebensmittel sollten saisonal und lokal sein – und trotzdem ins Studenten-Budget passen. Sie merkten, dass dies sehr wohl möglich ist. Diesen Grundgedanken wollen sie mit dem Projekt an alle Studierenden der Uni Basel weitergeben.

So entwickelten sie das Konzept für 4seasons und werden nun – so wie die Nuglar-Gärten, die ihr aus meinem letzten Blog-Eintrag kennt – von der Schweizerischen Universitätskonferenz gefördert. Dies zeigt, dass sie mit ihrer Idee genau den Nerv der Zeit getroffen haben. „Wir merken, dass die Leute gerne etwas für die Umwelt tun würden, aber oft denken, dass sei mühsam und mit Verzicht verbunden. In unseren Kursen geben wir ihnen – hauptsächlich für die Küche – einen kleinen Werkzeugkasten mit“, so Moana.

Mensa 2.0: Chance, die Kochkünste anderen Studierenden zu präsentieren
Wer das Thema rund um die nachhaltigere Ernährung spannend findet, aber lieber nur nachhaltig essen statt kochen will, der sollte mal die Mensa 2.0 besuchen. Da kochen Studierende für euch Mittagsessen für höchstens 5 Franken pro Person oder ihr könnt selbst den Kochlöffel in die Hand nehmen und aus biologischen Produkten etwas Feines für Mitstudenten zaubern. Ihr könnt sehr spontan, zum Beispiel während der Vorlesung um 9 Uhr die Angebote unter https://sites.google.com/site/mensa2punkt0/checken und euch mit eurem Banknachbarn für ein Mittagessen eintragen. So lernt ihr neue Menus und Studenten aus allen Fakultäten kennen.

„Bis jetzt war das Essen immer hervorragend und die Gespräche am Tisch waren um ein Vielfaches spannender als die meisten Vorlesungen“, so Moana und Lina, die regelmässig an solchen Essen teilnehmen. Wie ihr seht, ist für jeden was dabei. Das M-Budget Joghurt und das schon etwas trockene Brot könnten vielleicht schon bald der Vergangenheit angehören. Noch mehr Informationen zu 4seasons findet ihr unter http://nachhaltigkeit.unibas.ch/4seasons/

1 Kommentar

  1. Susanna Haller
    Fr, 28. Februar 2014 / 15:45 Uhr

    Guten Tag
    ein Super-Projekt, das uns von dialog-gesundheit Schweiz sehr interessiert.
    In der Gemeinde Zollikofen starteten wir im November 2012 das Generationen-Projekt „Suppenzirkus“, das eine ähnliche Grundlage hat, saisonal, regional, nachhaltig/Umwelt.
    Wir suchten eine Möglichkeit auch als Schularzt die Schüler neugierig zu machen in Richtung „Nahrung, Bewegung, Umwelt“ – gleichzeitig Senioren für die Schule zu interessieren.

    Unterdessen haben wir das Konzept überarbeitet, um es an der MAGISTRA14 in Luzern als à la carte-Kurs den Lehrpersonen und weiteren Interessierten vorzustellen; dh. wir planen mit den Teilnehmenden das Grundkonzept gemeinsam zu einer „Werkbox“ für den Lehrplan zu gestalten, und natürlich gemeinsam eine Suppe zu kreieren, die wir dann auch zusammen geniessen wollen.

    Ich interessiere mich, wie Sie weitergehen in Ihrem Konzept und Projekt und danke schon jetzt, hoffend auf einen spannenden Austausch :-)
    Herzliche Grüsse aus Bern und allzeit „e Guete“ ..
    Susanna Haller
    Co-Leitung dialog-gesundheit Schweiz
    Leitung Projekte

    Die Daten der Kurse unter:
    DIE 40. MAGISTRA FINDET IN LUZERN STATT!
    Sie findet vom 8. bis 16. Juli 2014 in den Sporthallen der Kantonsschule am Alpenquai statt.
    http://www.swch.ch – Schule und Weiterbildung Schweiz

    Kurse dialog-gesundheit Schweiz:
    Di, 8. Juli 2014 / Kurs 167, Nachmittag 13.30 – 17.00 Uhr
    Suppenzirkus – die Lust auf eine andere Ernährung
    Do, 10. Juli 2014 / Kurs 188, Nachmittag 13.30 – 17.00 Uhr
    Suppenzirkus – die Lust auf eine andere Ernährung

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