Voller Kühlschrank dank Gemüse aus dem Gemeinschaftsgarten

Bild: Jan Chudozilov

Endlich wieder mal selber in einem Garten arbeiten und erfahren, wo unsere Lebensmittel tatsächlich herkommen. Diesen und weitere Punkte wollen die Initiatoren der CSA-Nuglar Gärten klären und uns Studenten wieder näher an die Lebensmittelproduktion führen.

Zoé Beutler (25) und Bastiaan Frich (26) sind seit der ersten Stunde beim Projekt mit den Gemeinschaftsgärten in Nugla dabei und sind massgeblich daran beteiligt, dass es dieses Jahr nun endlich richtig losgehen kann.

In Nuglar, einem Ort lediglich eine halbe Stunde von Basels Stadtzentrum entfernt, haben sie 6.5 Hektar Land gepachtet. Dort wollen sie mit der Hilfe von Professoren und Anbauexperten Grundnahrungsmittel anpflanzen und so eine Alternative zum Supermarkt schaffen. „Die Konsumenten werden bei uns nicht mehr für das einzelne Endprodukt zahlen sondern für dessen Produktion, den Anbau und die Pacht. Dies schafft ein ganz anderes Bewusstsein für die Lebensmittel, die man dann konsumiert“, ist Zoé überzeugt. Dieses Konzept der Community Supported Agriculture (CSA) hat den Vorteil, dass die Mitglieder alle gemeinsam die Verantwortung tragen –für die Gewinne (Ernteerträge) sowie die Verluste (Ernteausfälle). Die Interessenten am ersten Infoabend, der kürzlich stattfand, reagierten sehr positiv auf diesen Ansatz und laut Zoé war die Begeisterung gross.

Was angepflanzt wird entscheiden alle

Doch Zoé und Bastian sehen sich nicht als Leiter des Projekts. „Jeder, der sich engagieren will kann seine Ideen und Ansichten miteinbringen. Wir wollen eine basisdemokratische Einheit bilden, in der alle gleichberechtigt sind und es keine hierarchischen Strukturen gibt. Wer jetzt zum Projekt dazu stösst, kann seine Ideen verwirklichen und beim Aufbau eines interessanten Projekts helfen. Es wird alles partizipativ gestaltet“, so Zoé Beutler.

Die Mitglieder entscheiden selber, auf welcher Parzelle was angepflanzt wird. Es geht bei dem Projekt auch darum, als Gemeinschaft ein Ziel zu erreichen. „Wir haben keinen Druck Gewinn erzielen zu müssen. Wir können uns im Gestaltungsprozess Zeit lassen und die Ziele ausgiebig diskutieren. Wie wir diesen Prozess als Gemeinschaft meistern, finde ich fast ebenso spannend wie die Wissensvermittlung in Sachen Lebensmittelproduktion“ sagt Zoé mit einem euphorischen Strahlen in ihren Augen.

Denn die Idee brodelte schon länger in Zoé, der angehenden Studentin des Masters of Sustainable Development – also nachhaltiger Entwicklung. Die Mitgründerin und Co-Präsidentin der Lebensmittel Gemeinschaft Basel beschäftigt sich schon länger mit Lebensmitteln. Vor allem mit deren Herkunft und Produktion. „In der heutigen Supermarktgesellschaft geht leider vielen Leuten das Bewusstsein für die Herkunft der Lebensmittel ab. Die Tomaten liegen verlässlich bei jedem Einkauf am gleichen Ort. Egal ob im Winter oder Sommer. Nur wer die Hintergründe der Produktion kennt, kann die Versuchungen und Blendungen im Supermarkt richtig einordnen“.

Gerade Menschen, die in der Stadt leben, so wie die meisten von uns Studierenden, fehlt der Bezug zu Gemüse und Früchten. Diese Lücke soll das Projekt CSA Nuglar Gärten (auch dank der Hilfe des 4seasons-Projektes) schliessen.

Uni Basel ist führend bei Nachhaltigkeitsprojekten

Das Projekt mit den Gärten in Nuglar ist neben dem Projekt „4seasons“ das zweite studentischen Projekt des Vereins UniGärten Basel, welches von der Schweizerischen Universitätskonferenz (SUK) als wichtiges Nachhaltigkeitsprojekt unterstützt wird.  Auch das Projekt [WERT|Stück], weches hier auf dem Blog bereits vorgestellt wurde, gehört zu den, von der SUK unterstützen Projekten. Damit hat keine andere Universität der Schweiz mehr Projekte, die von der SUK unterstützt werden als Basel. Alles zu den Nachhaltigkeitsprojekten der Universität Basel findet ihr unter: (http://nachhaltigkeit.unibas.ch/projekte/)

Zu einem späteren Zeitpunkt stellen wir euch dann auch die Köpfe hinter „4seasons“ vor, welche mit Workshops und Exkursionen, eine saisongerechte Ernährung thematisieren und eng mit den Nuglar Gärten zusammenarbeiten. Sowohl „4seasons“ als auch das CSA Nuglar-Projekt gehören zur Dachorganisation „Urban Agriculture Netz Basel“, welche von Bastiaan Frich co-präsidiert wird. (http://www.urbanagriculturebasel.ch)

Mitmachen kann beim Projekt CSA Nuglar Gärten jeder, der sich gerne mal im Freien betätigen würde und sich für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion engagieren möchte. Am besten meldet ihr euch direkt unter: kontakt@nuglargaerten.ch. Auch diejenigen, die sich anderweitig am Projekt beteiligen möchten (z.B. in der Planung, Kommunikation oder Finanzierungsmodelle), können sich gerne melden.

Weitere Infos zum Projekt findet ihr unter:

http://nachhaltigkeit.unibas.ch/projekte/nuglargaerten/

www.lebensmittelgemeinschaft.ch/nuglar-gärten

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