Ukraine in Not – Wie kann ich helfen?

Seit Russland am 24. Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hat, ist die ukrainische Bevölkerung in grosse Not geraten. Um sich vor dem Krieg in Sicherheit zu bringen, verstecken sich die ukrainischen Bürger*innen im Keller oder versuchen das Land zu verlassen. Auch von der Schweiz aus kannst du Hilfe leisten und dich aktiv gegen den Krieg stellen.

Geldspenden

Die meisten Hilfsorganisationen versuchen mit den gesammelten Spenden, die Hilfsgüter wenn möglich direkt in der Ukraine oder in den Nachbarländern zu kaufen. Das ist günstiger, stützt die geschwächte lokale Wirtschaft und ist zudem auch noch umweltfreundlicher. Aber aufgepasst: Die Spendebereitschaft für die Ukraine ist derzeit sehr gross, was leider auch dazu führt, dass Betrüger unseriöse Spendensammlungen starten. Die Zertifizierungsstelle ZEWO hat auf ihrer Website Organisationen aufgelistet, bei denen Spenden an die Ukraine in guten Händen sind. Diese zertifizierten Hilfswerke werden von der ZEWO regelmässig auf den zweckbestimmten und effizienten Einsatz der Spenden kontrolliert.

Sachspenden

Hilfsgüter aus der Schweiz zu sammeln, zu verpacken und ins Zielland zu transportieren, ist sehr aufwendig. Nur wenige Hilfsorganisationen sammeln deshalb Sachspenden in der Schweiz, um sie in die Ukraine zu transportieren. Eine davon ist der Verein «Ukrainer in Basel», welcher zurzeit medizinische Produkte (Desinfektionsmittel, Bandagen, etc.), geladene Powerbanks, tägliche Hygieneartikel und viele weitere Produkte sammelt.  Lebensmittel werden vom Hilfswerk mithilfe von Geldspenden selbst eingekauft. Die ukrainische Botschaft in Bern sammelt zudem medizinische Güter (Defibrillatoren, sterile Handschuhe und Erste-Hilfe-Sets). Die Anmeldung der Spende erfolgt via Mail an UKREMBASSY.CH@gmail.com.

Geflüchtete aufnehmen

Kantonale Sozialämter und private Organisationen wie Host4Ukraine oder die Schweizerische Flüchtlingshilfe haben Plattformen erstellt, auf denen sich Gastgeber registrieren können, um Geflüchtete bei sich aufzunehmen. Es spielt dabei keine Rolle, ob man ein einzelnes Zimmer, eine Wohnung oder ein Ferienhaus zur Verfügung stellen kann. In der Schweiz ist die unentgeltliche Unterbringung von Flüchtlingen erlaubt, solange die Ukrainer*innen die erlaubte Aufenthaltsdauer nicht überschreiten. Eine spezielle Bewilligung seitens Vermieter*in oder Behörden ist demzufolge in den ersten 90 Tagen ab Ankunft in der Schweiz nicht notwendig. Was nach Ablauf dieser Frist passiert, entscheidet der Bundesrat demnächst. Die Schweizerische Flüchtlingshilfe kennt aufgrund vergangener Erfahrungen mit der privaten Unterbringung von geflüchteten Menschen die Bedürfnisse von Gastfamilien. Zurzeit werden in der Schweiz die notwendigen Strukturen aufgebaut, um eine professionelle Vermittlung und Begleitung von Geflüchteten und Gastfamilien sicherzustellen.

Sich engagieren

Diverse Wohltätigkeitsorganisationen wie #LeaveNoOneBehind und UkraineNow suchen Freiwillige, die sich engagieren möchten. Dazu gibt es viele Möglichkeiten wie beispielsweise Übersetzungen, Patenschaften oder Behördengänge. Zurzeit ist es noch unübersichtlich, wo und wann welche Hilfe gebraucht wird. Auf der jeweiligen Website kann man sich trotzdem jetzt bereits registrieren, damit Helfer*innen direkt kontaktiert werden können, sobald Unterstützung gefragt ist.

Um Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung zu zeigen und sich gegen die Invasion Russlands zu stellen, finden regelmässig Demonstrationen gegen den Krieg statt. Welche Demonstrationen zurzeit geplant sind, erfährst du über diverse Instagramkanäle oder auf der Facebook-Seite der ukrainischen Botschaft.

Sich richtig informieren

Die Lage in der Ukraine ist unübersichtlich und ändert sich rasch. Informiere dich bei verlässlichen Quellen über den Konflikt, damit insbesondere Social-Media-Propaganda und falsche Informationen nicht weiterverbreitet werden. Nicht alles, was wie ein News-Bericht aussieht, ist auch einer. Es gilt zu unterscheiden zwischen Fakt und Fake. Dies gelingt, indem man Quellen checkt, d.h. den/die Autor*in und seinen/ ihren Bezug zum Thema identifiziert. Insbesondere bei multimedialen Inhalten mit Foto, Video und Audio kann leicht getrickst werden. Überprüfe, ob der Inhalt tatsächlich die aktuellen Geschehnisse abbildet. Dazu ist es oft notwendig, eine weitere Quelle zu finden, die den Inhalt mit anderen Worten oder Bildern bestätigt. Grundsätzlich gilt es kritisch zu bleiben und sich zu informieren, welche Quellen vertrauenswürdige Inhalte liefern.

Wer sich etwas ausführlicher mit Präsident Putins Politik und dem zivilgesellschaftlichen Diskurs in Russland befassen möchte, besucht am besten einmal die Internetplattform dekoder. Dort werden unter anderem unabhängige, also nicht vom Staat gesteuerte russische Medien übersetzt, um damit Europäer*innen einen direkten Zugang auf den russischen zivilgesellschaftlichen Diskurs zu ermöglichen. Ausserdem sind darauf auch eigene Artikel zu finden, die mit Begriffserläuterungen sowie kulturellen und historischen Zusammenhängen ergänzt werden. Von daher rührt auch der Slogan von dekoder «Russland verstehen».

Andrina Schmitz

Während ihres Auslandaufenthalts in Kolumbien wurde Andrina klar, dass Politik gar nicht so langweilig ist, wie sie dachte. Seither gehören Diskussionen über aktuelle Themen genauso zu ihrem Alltag wie dunkle Schokolade und Grapefruitsaft. Wenn sie nicht gerade Sport treibt, kalte Pasta isst oder neue Pflanzen kauft, hat sie wahrscheinlich gerade genug vom Stadtleben und verzieht sich in die Berge, um ihr Gleichgewicht zwischen Alpenrosen und Steinböcken wiederzufinden.

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