Nebenjob: Versuchskaninchen

Wo liegt deine Schmerzgrenze?

fMRI-Studie (25 CHF/h) – zwei Stunden rechnen (60 CHF) – Schlafstudie (190 CHF) – Gesunde männliche Probanden (1500 CHF) … Auf der Suche nach Angeboten für Studienteilnehmer merkt man rasch, dass sich dahinter ein nicht ganz unattraktives Geschäft versteckt. Doch wie weit gehst du für Geld?

An der Uni begann ich die Teilnahme an Studien bald als interessanten Nebenerwerb zu entdecken. Umfragen ausfüllen, diverse Proben abgeben und mit Elektroden am Kopf schlafen – so lässt sich recht gut ein kleines Taschengeld dazu verdienen. Weiter wagte ich mich allerdings noch nicht – anders einige Mitstudierende: Für 300 Franken liessen sie kürzlich für eine Schmerzstudie Stromstösse und Capsaicin-Injektionen über sich ergehen. In Anbetracht des Zeitaufwands ein ziemlich guter Stundenansatz, aber – wo liegt eigentlich meine „Schmerzensgrenze“?

Grob gesagt lassen sich Studien in drei Kategorien aufteilen. Diese unterscheiden sich nicht nur im Aufwand, sondern auch in der Höhe der Entschädigung – und dem Ausmass des Risikos, das man dafür bereit ist, in Kauf zu nehmen.

Umfragen

Auf Portalen wie zum Beispiel www.umfragenvergleich.ch wird man für das Beantworten von Fragen belohnt, und auch auf dem Marktplatz der Uni Basel findet man immer wieder Online-Umfragen, für die Teilnehmer gesucht werden. Der Verdienst beschränkt sich meist auf eine Verlosung oder einen Einkaufsgutschein – was aber gerne mal zu einem neuen Buch oder tollen Kopfhörern führt.

Nicht medikamentöse Studien

Der Aufwand beträgt bereits etwas mehr – so aber auch die Entlöhnung. Diese Studien sind meist mit einem Besuch vor Ort verbunden: Tests am PC machen, Speichelprobe abgeben und – so bei der Schlafstudie – mit ein paar Elektroden am Kopf eine Nacht verbringen. Die Aufwandsentschädigung bezogen auf den Zeitaufwand ist meist ziemlich fair – und warum die neuen Schuhe nicht indirekt mit einer Speichelprobe und ein paar beantworteten Fragen bezahlen?

Klinische Studien

Nun geht es ums Eingemachte – jetzt kommen Medikamente ins Spiel. Je nach Phase der Arzneistoffentwicklung oder Untersuchungsgegenstand der Studie nimmt man ein kleineres oder grösseres Risiko in Kauf – ein gewisses (Gesundheits-)Risiko besteht aber in jedem Fall. Dies spiegelt sich auch in der Aufwandsentschädigung wider– welche teilweise bis in den vierstelligen Bereich reichen kann.

Für 100 Franken hätte ich an der erwähnten Schmerzstudie wahrscheinlich kaum teilgenommen … für 1000 Franken aber wohl ohne gross zu zögern. Wie weit ich für Geld gehen würde? Ich weiss es (noch) nicht. Was ich aber gerne wüsste: Nach welchen Kriterien wir wohl Dingen wie der Gesundheit einen monetären Wert zuschreiben und dessen Limite setzen?

1 Kommentar

  1. Lena
    Mi, 15. Januar 2014 / 00:10 Uhr

    Hallo…hat einer für mich ne gute Internetseite für klinische Studien ???

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