Moira Häner setzte sich für die Klimagerechtigkeitsinitative ein, die im letzten November von der Basler Stimmbevölkerung angenommen wurde. Im Stichentscheid gewann zwar der Gegenvorschlag. Moira will nun dafür sorgen, dass die Uni vorwärts macht.
Im Kollegienhaus warte ich auf die 22-jährige Moira, die an der Universität Basel Philosophie und Deutsch studiert. Lächelnd begegnet sie mir bei der Begrüssung und ihre Augen beginnen zu strahlen, als sie beginnt über ihr Engagement für die Initiative zu sprechen. In der Cafeteria des Kollegienhauses machen wir es uns gemütlich, um über das Thema Nachhaltigkeit und die Klimagerechtigkeitsinitiative zu sprechen.
Um was ging es bei der Klimagerechtigkeitsinitiative Basel2030?
Wenn du stimmberechtigt in Basel-Stadt bist, solltest du zwar bereits Bescheid über die Initiative wissen, doch falls du noch nie davon gehört hast: Die Klimagerechtigkeitsinitiative forderte für den Kanton Basel-Stadt Klimaneutralität bis 2030. Dafür soll der CO2-Austoss stark vermindert werden. Ausserdem soll sie die Klimagerechtigkeit herstellen: Menschen im globalen Süden sowie zukünftige Generationen sollen nicht auf einer von reichen Industrienationen beschädigten Erde leben müssen. Basel-Stadt soll hier eine Vorreiterrolle einnehmen.
Wie kam Moira dazu?
Moira kam diesen Sommer zur Klimagerechtigkeitsinitiative – durch einen Aufruf in ihrer Lokalgruppe im Laufental. Moira wirkt dort schon länger in einer Lokalgruppe mit, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzt.
Der Nachhaltigkeit widmet sie sich, weil sie die Notwendigkeit der Veränderung sieht, um den Klimawandel zu stoppen. Sie begann sogleich, kleine Aufgaben in der Arbeitsgruppe für die Kampagne und Kommunikation zu übernehmen. Und sie durfte zusammen mit anderen auswählen, welche Slogans für die Kampagne verwendet würden. Die Slogans wurden später in der Stadt und an der Universität verteilt. Moira war dabei aber vor allem im Hintergrund tätig.
Der Wahlsonntag als grosser Höhepunkt
Einige der Initiant*innen durften am Wahlsonntag vor Ort im Rathaus dabei sein, doch ein Grossteil ass gemütlich im Quartiertreffpunkt zu Mittag. Auch Moira war dort. «Es gab Musik und sehr berührende Wortbeiträge von Personen, die bereits lange an der Ausarbeitung der Initiative feilten und auch selber sehr gerührt von der Gemeinschaft waren, die sich schlussendlich aufgebaut hatte», erzählt sie.
Insgesamt sind rund 115 Menschen aktiv bei der Klimagerechtigkeitsinitiative. Grosse Freude herrschte unter den Initiant*innen, als verkündet wurde, dass die Initiative angenommen wurde. «Natürlich war es auch eine grosse Enttäuschung, dass das Zieljahr 2030 nicht durchgekommen ist. Aber wir waren happy, dass so viele Basler*innen die Dringlichkeit der Klimagerechtigkeitsinitiative und deren Veränderungen sehen.»
Das Ergebnis sei auch ein klares Zeichen an die Politik, dass eine Mehrheit der Stimmberechtigten nichts dagegen habe, wenn das Ziel «Netto-Null» für Basel noch vor 2037 erreicht würde, meint Moira optimistisch.
Wie geht es für Moira nach der Abstimmung weiter?
Bei der Klimagerechtigkeitsinitiative wird Moira nun etwas kürzertreten und nicht mehr im Kernteam mitwirken, sondern in der Student*innengruppe. Dieses Team möchte die Universität motivieren, bereits 2030 die Klimaneutralität anzustreben. Der Kampf geht also weiter.