LIYSF 2: Wie es weiter ging…

LIYSF-Teilnehmende
Nach zwei intensiven LIYSF-Wochen bleiben viele Freundschaften (Bild: zvg).

Am LIYSF traf ich motivierte, interessierte junge Erwachsene, die von Fremden zu Freunden wurden. Ich lernte viel über die aktuelle Forschung wurde durch die Begegnungen nachhaltig geprägt. Teil 2 von meinem Bericht aus London.

Viele der Organisator*innen meinten zu Beginn des LIYSF, dass dieses Forum bereits das Leben vieler verändert habe. Auch einige der Dozierenden, die von ihren eigenen Erlebnissen erzählten, liessen verheissen, dass diese beiden Wochen ganz aussergewöhnlich würden. Um ehrlich zu sein: Ich war sehr skeptisch.

Ein Forum, das mein Leben innerhalb von zwei Wochen so stark prägen konnte, war für mich unvorstellbar. Gegen Ende dieser Zeit muss ich zugeben, dass ich die Dozent*innen und Organisator*innen etwas besser verstehen kann: Die Zeit am LIYSF war durchaus sehr einzigartig.

Einblick in die Forschung

Während des Forums durften wir Teilnehmer*innen eine grosse Vielfalt an Vorlesungen in verschiedensten Feldern besuchen. Insgesamt gab es 15 Vorlesungen, wovon vier in Form von Specialists Lectures angeboten wurden. Diese durften wir selber aussuchen. Mir blieben besonders die Vorlesungen von Emma Morris und Becky Parker in Erinnerung. Beide sprachen mit sehr viel Enthusiasmus über ihre Forschung.

Allgemein war die Passion der Forschenden am Forum immer wieder spürbar. Morris forscht zu gene editing und versucht, Therapien für Immunerkrankungen zu entwickeln. Mit grosser Klarheit und sehr anschaulich brachte sie uns näher, was die Grundlagen bei Immunkrankheiten sind und wie Therapien gegen solche Krankheiten entwickelt werden.

Parker steht kurz davor, eine Plattform namens «Biojoyversity» zu veröffentlichen. Durch die Website sollen sich Jugendliche und Forschende zu Nachhaltigkeits- und Umweltfragen austauschen können. So können beispielsweise erfahrene Forscher die Ideen über die Plattform unterstützen.

Saskia (rechts) beim Pool-Spiel

Mit jedem Poolspiel wuchsen die LIYSF-Teilnehmenden immer mehr zusammen (Bild: zvg).

Ausflüge mit Gleichgesinnten

Neben dem vielen Wissen, das uns vermittelt wurde, durften auch die Sightseeing-Touren durch London, das tägliche Mittagessen im Hyde Park und die optionalen Wochenendexkursionen nicht fehlen. Genauso waren die abendlichen Poolspiele sehr erfrischend.

Hierbei geht es nicht um ein Schwimmbecken, sondern um einen verlotterten Pooltisch, der uns über die zwei Wochen immer mehr zusammenwachsen liess. Mir bleiben zwar sehr viele Erinnerungen von Ausflügen und Erlebnissen, um jedoch den Rahmen nicht zu sprengen: Eine Sonntagsreise nach Cambridge und ein Spontantrip mit dem Zug nach Brighton bleiben mir in äusserst guter Erinnerung.

Der Hitze entkommen

In Cambridge lernten wir auf einer geführten Tour etwas über die Geschichte der Stadt und vor allem auch über ihre berühmten Wissenschaftler. Wir hatten viel Freude, vor dem Nachwuchs des «Newtonbaums» zu posieren (der Baum, unter dem Newton die Gravitationskraft der Erde bemerkte). Nach dieser Fotosession besuchten wir das Pub, in dem Watson und Crick verkündeten, dass sie die Struktur des Erbgutes aufgeschlüsselt hatten.

Brighton war dann eher eine spontane Angelegenheit, als klar wurde, dass an einem Nachmittag keine Vorlesungen stattfinden würden. Deshalb machten wir uns auf die Suche nach dem Meer. England ist bekanntlich eine Insel und die Hitzeperiode, die Europa diesen Sommer im Griff hatte, machte keinen Halt vor den Toren des Vereinigten Königreiches. Daher war das Schwimmen im Meer eine gern gesehene Abkühlung, gepaart mit einem leckeren «Gelato» und einer kleinen Rundtour durch einige Strassen.

Was vom LIYSF bleibt …

Die Teilnehmer*innen warten am Zebrastreifen und schauen in die falsche Richtung.

Nach den zwei Wochen LIYSF bleiben unter anderem auch wundervolle Freundschaften, die sich gebildet haben viele nun bekannte Gesichter, von überall aus der Welt. Auf dem Bild zusehen sind: Elin, Nina, Henriette, Jan, Julia, Marik und Julia (Bild: Saskia Durisch).

Nach dem Forum kann ich sagen, dass es einige meiner Ansichten verändert hat. Einmal mehr wurde mir bewusst, was für ein Privileg es war, so viele herzliche und interessierte Menschen in zwei Wochen getroffen zu haben. Neben den Erinnerungen an die Vorlesungen und Besuche bleibt daher vor allem die Freundschaft. Diese kurzen und doch intensiven Begegnungen, die sich hoffentlich nicht einfach im Sand verlaufen, sondern ein Teil meines Lebens bleiben.

Die Zusammengehörigkeit, welche die verschiedensten Kulturen und Welten miteinander vereinte und die Erlebnisse, mit allen Gesprächen und Geschichten, die wir Teilnehmer*innen wieder Nachhause in unsere sehr individuellen Leben zurücktragen, machen das LIYSF auch aus. Daher werden wir wahrscheinlich alle den Sommer 2022 nicht vergessen und können die Freundschaften weiter in unserem Herzen tragen.

Den ersten Teil könnt ihr hier nachlesen.

Saskia Durisch

Saskia Durisch

Neugierig und Unvoreingenommen durchs Leben ziehen: Diesem Motto versucht Saskia treu zu bleiben. Neben den faszinierenden Vorlesungen in der Biologie geniesst sie auch gerne ruhige Stunden im Garten oder eine Abkühlung beim Rhyschwimmen. Den kleinen und grossen Wundern des Lebens auf den Grund zu gehen und schriftlich weiter zu teilen ist ihre Passion. Daneben erlebt sie den üblichen Alltag einer jungen Erwachsenen mit vielen Interessen. Beim Gärtnern oder kochen im Studentenwohnheim, beim Wandern in den Bündner Bergen oder dem tanzen und Feiern auf Festen: Saskia ist bei allem gerne dabei und ihr wird selten langweilig.

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