«Heute spielt eine Band in meinem Garten!» ist das Motto von «Le Son d’été», was übersetzt «der Klang des Sommers» heisst. In Bern gibt es das Projekt bereits seit zwei Jahren. Diesen Sommer kommt es neu auch nach Basel und Zürich. Dabei geht es darum, Musikbegeisterte im kleinen Rahmen zusammenzubringen und gemeinsam eine schöne Zeit zu verbringen. Jeder kann mitmachen, auch ohne Garten.
Um was geht es?
Die Idee von Le Son d’été ist, dass Bands auf der Geburtstagsfeier, der WG-Party oder einfach so in einem Garten, auf dem Balkon oder im Wohnzimmer ein Konzert geben. Dabei spielt es eigentlich keine Rolle, wie viele Leute zuhören. Die Bands spielen auch im kleineren Rahmen. «Wichtig ist die gegenseitige Wertschätzung», sagt Mich Gehri, der Projektleiter für Basel. Obwohl das Projekt in Basel neu ist, sind schon einige Bands bereits gebucht worden: Vom talentierten Jungmusiker über semiprofessionelle Hobby-Bands bis zum Profi-Musiker ist alles dabei. Ein gewisses Niveau ist jedoch Voraussetzung. Nicht jeder, der eine Gitarre hat, kann mitmachen.
Wie buche ich eine Band?
Eine Band zu buchen ist ganz einfach: Im Kalender auf der Homepage sieht man, wann welche Musiker anbieten, ein Konzert zu geben. Wenn einem die musikalische Kostprobe gefällt und das Datum passt, einfach auf Buchen klicken. Dann muss man nur noch den Anlass beschreiben und eine Gegenleistung anbieten. Es liegt dann an den Musikern, ob sie akzeptieren oder nicht. Normalerweise tun sie das aber gerne. Eine Gage verlangen die Bands nicht. Mich Gehri schlägt vor, bei der Wahl der Vergütung Fantasie walten zu lassen. Auf der Homepage ist die Vergütung in vier Kategorien eingeteilt, aus denen die Bands auswählen können: Dienstleistung, Hutgeld, Naturalien, Wundertüte. Gerne lassen sich die Bands überraschen. Jeder gibt einfach, was er geben kann. Ob das nun die selbst gefangenen Forellen des Freizeitanglers, ein Gratisflug im Segelflieger des Hobbypiloten oder eine Überarbeitung der Band-Homepage ist – jeder hat etwas zu bieten, das dem anderen gefällt. Die Veranstaltenden müssen sich um die Location kümmern und dafür sorgen, dass alles ohne grössere Probleme abläuft. Die Bands sollten natürlich mit Essen und Getränken versorgt werden. Reist die Band aus einer anderen Stadt an, müssen ausserdem die Fahrtkosten übernommen werden.
Musikliebhaber treffen aufeinander – demnächst bei dir?
Ganz wichtig ist, dass die Musiker nicht als Hintergrunddarbietung geplant sind, sondern als eigener Programmpunkt! Die einen haben schliesslich Freude daran, Musik zu machen und die anderen daran, zuzuhören. So hat die Band die tolle Möglichkeit, einem neuen Publikum zu zeigen, was sie kann und in einer anderen Atmosphäre als dem Proberaum Musik zu machen. Es kam auch schon vor, dass eine Band nach ihrem Auftritt wieder gebucht wurden, zum Beispiel für eine Hochzeit oder ein Firmenfest. Solche grossen Veranstaltungen finden allerdings nicht im Rahmen von Le Son d’été statt. Sobald es sich um professionelle Parties handelt, ist eine Gage für die Musiker angebracht. Le Son d’été stellt dabei die Plattform für Musikmacher und Musikhörer. Das Ganze ist ein Non-Profit-Projekt. Auch alle Mitarbeitenden arbeiten auf freiwilliger Basis. Trotzdem hoffen sie, dass das Projekt weiter wächst. Letztes Jahr kamen in Bern etwa 60 Konzerte zustande. Und auch in Basel kommt die Sache langsam in Gang. Verständlich, denn wann hat man schon mal die Gelegenheit, ein Konzert im eigenen Garten zu veranstalten? Und auch wenn man keinen Garten hat, rät Mich Gehri: „Nur keine Hemmungen! Einfach mal machen! Denn schlussendlich geht es um eine gute Zeit!“ Also sucht euch eure Wunschband und schon wird die nächste WG-Party ein Erfolg!