Reisen kann teuer sein. Egal wie sehr man aufs Budget achtet, die Ausgaben, die täglich anfallen, steigen oft schneller als einem lieb ist. Ein Weg, um das zu vermeiden, ist Work and Travel, eine etwas langsamere Reiseart, bei der man sich die Kosten für eine Unterkunft und oft auch fürs Essen spart.
In meinem Zwischenjahr wollte ich unbedingt direkt nach dem Schulabschluss für ein paar Monate verreisen. Da ich zu dem Zeitpunkt aber noch nicht genug angespart hatte, musste ich mich nach alternativen Reisearten umschauen. Dabei entdeckte ich Workaway.
Workaway ist eine Online-Plattform, auf der man sich einen Account als Host oder als Traveller erstellen kann. Das Ziel der Seite ist die Vermittlung von Volunteers an Orte, die ein paar helfende Hände brauchen können.
Unterschiedlichste Jobs für jeden Geschmack
Das Angebot ist riesig. Als ich damals nach einem Host in Spanien suchte, war ich völlig überwältigt. Ich wusste überhaupt nicht, welche Art von Arbeit ich suchen sollte und es gab wirklich alles von Babysitting über Farming bis zu Bauarbeiten. Ich klickte stundenlang durch nicht enden wollende Listen an Hosts und speicherte die meisten von ihnen.
Schlussendlich habe ich mich an mehreren Orten beworben, von einigen zurückgehört und mich schliesslich für zwei Aufenthalte entschieden. Mein erster Ort war ein Yoga Retreat in den Hügeln Andalusiens irgendwo im Nirgendwo. Dort half ich in der Küche und durfte im Gegenzug gratis essen, wohnen und Yogastunden besuchen. Ich blieb für zwei Wochen und teilte mir die Unterkunft mit zwei anderen Volunteers.
Mein zweiter Stopp war ein Hostel in Malaga. Dort war ich zwei Monate lang Teil des Teams, verantwortlich für Frühstück, Check Ins und kleinere Putzarbeiten. Im Hostel durfte ich frühstücken und wohnen, meine restlichen Mahlzeiten musste ich selber bezahlen. Ich schlief in einem Zimmer mit sechs anderen Leuten und verbrachte die meiste Zeit mit meinen Mitarbeiter*innen und den Gästen, mit denen man sich schnell anfreunden konnte.
Worauf solltest du dich achten?
Ich hatte bei beiden Aufenthalten sehr grosses Glück. Die Hosts waren extrem nett und ich lernte viele tolle Leute kennen, musste relativ wenig arbeiten und konnte meine Zeit in vollen Zügen geniessen.
Auf Workaway solltest du, bevor du dich irgendwo bewirbst, das ganze Profil möglichst genau durchlesen. Viele Hosts haben besondere Ansprüche, erwarten gewisse Fähigkeiten von dir oder haben Anforderungen, denen nicht jede*r gerecht werden kann.
Genauso wichtig wie die Profile sind die Reviews. Alle Volunteers können nach ihrem Aufenthalt eine Bewertung für den Host hinterlassen. Lese dir diese Bewertungen gut durch, denn manchmal wird durch diese Rezensionen klar, dass der Host vielleicht eher nichts für dich ist und du noch ein bisschen weiterschauen solltest.
Ausserdem ist es natürlich wichtig, dass du abklärst, ob du in dem Land, welches du besuchen willst, überhaupt als Volunteer arbeiten darfst. Teilweise kann diese Art von unbezahlter Arbeit ein wenig eine Grauzone sein, darum ist es besser, dich im Voraus gut zu informieren und eventuell ein besonderes Visum zu beantragen.
Mach das Beste aus deinem Aufenthalt
Versuche die Zeit, die du an diesen Orten verbringst, so gut wie möglich zu geniessen. Als Volunteer verbringst du normalerweise etwas mehr Zeit an den unterschiedlichen Orten. Das bedeutet, dass du sowohl die Landschaft als auch die Leute und die Kultur besser kennenlernen kannst. Versuche hilfreich zu sein und das Angebot des Hosts nicht als selbstverständlich anzusehen.
Wenn du Glück hast und dich gut mit deinem Host verstehst, kannst du mit Workaway die tollsten Dinge erleben. Und vielleicht sogar irgendwann zurückgehen! So wie ich: Diesen Sommer darf ich nochmals im Yoga Retreat aushelfen und ein wenig die spanische Sonne geniessen.