Eine tänzerische Auseinandersetzung mit dem Frausein

versammelte Tanzcrew
Uni-T wagen sich in der aktuellen Tanzshow an ein sehr persönliches Thema (Bild: zvg)

Was erwartet mich bei einer Tanzshow, die «[in]sight» heisst? Die Uni-T Dance Company, die vom Unisport Basel unterstützt wird, wagt sich an eine tänzerische Interpretation persönlicher Geschichten. Für einmal ausschliesslich von Frauen.

12 tanzende Frauen erzählen auf der Bühne ihre ganz persönliche Geschichte und wollen damit zum Nachdenken anregen: Das ist das Programm der neuen Show von Uni-T. Das Besondere an dieser Performance sei, dass nicht versucht wird, alle Aspekte des Frauseins anzusprechen, erklärt Choreografin Letizia Ambrosetti. Denn das sei auch stark vom kulturellen und sozialen Hintergrund definiert. «Wir zeigen, was wir persönlich erleben. Es ist uns bewusst, dass nur ein kleiner Teil vom Spektrum wiedergegeben wird», erklärt mir Nelly, die als Tänzerin bei der Show mitmacht.

«Was sie wohl darstellen werden?». Diese Frage schiesst mir beim Interview durch den Kopf und das Fragezeichen hat sich bis heute noch nicht ganz gelöst. Nelly und Letizia enthüllen bewusst nicht zu viel, weil sonst die ganze Spannung und die Vorfreude weg wäre.

Der Titel der Show lautet «[in]sight» und ich verstehe ihn zunächst nicht ganz, aber jetzt, so im Nachhinein, finde ich diesen Titel sehr überlegt und passend gewählt. Die Künstlerinnen zeigen an vier Abenden einen Einblick in ihre Emotionen, Sorgen, Freuden und Gedanken und sprechen damit sicherlich nicht nur die weiblichen Gäste an. Ich kann mir gut vorstellen, dass einige Aspekte nicht geschlechtsspezifisch sind, sondern auf jede Person übertragbar – so meine Erwartungen an die Show.

Was ist Uni-T genau?

Das Wort Uni-T ist eine Abkürzung für «Universität tanzt». Seit 2009 wird dieser Verein vom Unisport Basel unterstützt und ist fester Bestandteil des Sportprogramms. Die Tänzer*innen sind nicht nur im Streetdance und Hiphop zuhause, sondern sind eine Crew, die verschiedene Stile tanzt und viele Interessen abdeckt. Der rote Faden ist der Fokus auf Ausdruck und Emotionen. Wie das genau aussieht, könnt ihr hier nachschauen.

Nelly erzählt mir, dass die Uni-T Dance Company nicht bloss eine gewöhnliche Tanzgruppe sei. «Wir sind wie eine kleine Familie eng zusammengewachsen in den letzten Jahren. Der Unterschied zu anderen Dance Crews aus meiner Vergangenheit ist, dass wir uns auch regelmässig abseits der Trainings und Shows treffen. Das ist sehr wertvoll für mich und spornt mich täglich an, mit Herzblut engagiert zu sein. Bei Uni-T finde ich wortwörtlich Unity.»

Porträt von Nelly

Nelly  ist eine der Tänzerinnen von Uni-T (Bild: zvg).

Nelly war Studentin in Basel und hat das Medizinstudium kürzlich erfolgreich abgeschlossen. «Ich tanze schon gefüh

lt mein ganzes Leben lang. Bei Uni-T habe ich gleich zu Beginn meines Studiums angefangen und bin nun seit sechs Jahren dabei.»

Letizia ist die Jüngste der Gruppe und Choreografin der Show. «Ich bin momentan Studentin an der Uni Basel, aber komme eigentlich aus dem Tessin. Ich tanze, seit ich 7 Jahre alt bin und war schon in diversen Crews.»  Seit 2019 ist Letizia Absolventin der International Dance Academy in Kopenhagen, eine der weltweit renommiertesten Tanzakademien.

Porträt Letizia

Letizia Ambrosetti übernahm für das aktuelle Stück die Aufgabe der Choreografin (Bild: zvg).

Wie wurde die Show auf die Beine gestellt? 

Es ist nicht einfach, 12 verschiedene Geschichten und Individuen in ein grosses Ganzes zu integrieren. Letizia stand daher vor einer ziemlich anspruchsvollen Aufgabe: «Als Choreografin bin ich verantwortlich, dieses Projekt zu verwirklichen. Wir geben uns grosse Mühe eng miteinander zu kommunizieren und dadurch zu gewährleisten, dass jede aus der Gruppe eingebunden ist.».

Und wie kam Letizia zu Uni-T? «Sie haben mich ehrlich gesagt zuerst gefunden!» Sie hat an einer Audition teilgenommen und mit ihrem Talent überzeugt. Diesen Januar kam dann die Anfrage, ob sie nicht Lust hätte, Choreografin zu sein. «Wir sind zwar mehrheitlich im urbanen Tanzstil beheimatet, aber in dieser Show zeigen wir ganz verschiedene Stile. Das ist eine der Überraschungen diesmal», so Letizia.

«Mit Letti haben wir eine ganz neue Choreografin und uns auf ein neues Abenteuer eingelassen. Ich sage meinen Freunden und der Familie immer, dass sie vergessen sollen, was sie bislang von Uni-T kennen und gespannt sein können auf was ganz Neues», erzählt Nelly. Ich sehe, wie beim Erzählen die Augen von Nelly funkeln und Letizia sie mit einem breiten Lächeln anschaut.

Neben dem Einüben der Choreografie erwartete die Tänzerinnen aber noch eine ganz andere Herausforderung: «Wir sind alle Laien was das Eventmanagement anbelangt und machen alles selber. Vom Aufbau der Bühne bis hin zum Ticketverkauf – alles wird von uns erledigt», so Nelly. «Einige von uns haben auch beruflich das Pensum reduziert, um diese Leidenschaft realisieren zu können.»

Tickets zur Show

Tickets für die Show gibt es online. Den Link findet ihr auf der Webseite oder sonst auch auf Facebook und Instagram. Für Student*innen sind die Tickets zu einem reduzierten Preis erhältlich. Es lohnt sich also, das Ticket noch im Vorverkauf bis zum 17. März zu sichern.

Flyer zur Show

Die neue Show startet ab dem 18. März (Bild: zvg).

Christin Kunnathuparambil

Früh war Christin klar, dass sie etwas machen will, mit dem sie anderen helfen kann. Im Jurastudium merkte sie dann, dass sie zwar sehr viel Literatur lesen muss, aber auch oft diskutiert wird – ganz zu ihrer Freude. Wenn sie nun doch einmal die Nase voll von den vielen hundert Seiten hat, dann entspannt sie sich gerne bei einem guten Film, gemütlich bei Freunden, in der Welt der Kunst oder beim Reisen in ferne Länder oder in ihre Heimat Indien.

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