Sie sind jung, schön und bereisen die ganze Welt. Das sind unsere Vorstellungen von den Influencern, die sich auf den Plattformen wie Instagram, Youtube und Tik Tok tummeln. Doch was steckt wirklich hinter dieser Arbeit? Wie wird man zum Influencer? Gastautorin Viktoria Stauffenegger hat mit Sandra Rodrigues Pinto gesprochen. Sandra hat an der Universität Basel Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet nun als Jungunternehmerin und Influencerin. Die gebürtige Baslerin mit portugiesischen Wurzeln erzählt, wie sie dazu kam, eine eigene Firma zu gründen, und wie ihr Weg bis zur etablierten Influencerin ablief.
Sandra, wann hast du mit Instagram angefangen und was waren deine Beweggründe dafür?
Ich habe 2012 mit der Uni begonnen und sechs Monate später mit Instagram angefangen. Damals habe ich mit meinem besten Kollegen Asmen Koç studiert und ihm erzählt, dass ich gerne einen Blog machen würde. Ich habe ihn gefragt, ob er mir dabei hilft. Wir hatten da noch keine Ahnung, wie Social Media funktioniert. In der Uni hatten wir immer die Kamera dabei und haben zwischen oder nach den Vorlesungen Fotos für Instagram gemacht. Das Business stand aber nicht von Anfang an im Vordergrund. Mein Hauptgrund war es, über Instagram ein Netzwerk aufzubauen und Leute vom Marketing kennenzulernen, da ich später in diesem Bereich arbeiten wollte.
Was hast du nach deinem Uni-Abschluss gemacht?
Nach meinem Abschluss habe ich im Bereich Marketing gearbeitet. Es gab dann aber einen Punkt, an dem mein Instagram ziemlich gewachsen ist und ich mich entscheiden musste, welche Richtung ich verfolgen möchte. Zu diesem Zeitpunkt habe ich mich dann entschieden als Influencerin zu arbeiten, das war 2018.
Welche Reaktionen gab es in deinem Umfeld, als du Influencerin wurdest?
Um ehrlich zu sein, waren die Reaktionen am Anfang sehr distanziert. Damals wusste man nicht viel über das Influencer-Marketing und besonders in der Schweiz war es noch ziemlich unbekannt. Meine Freunde und Familie waren allerdings sehr unterstützend und standen immer hinter mir.
Wann wurde dir klar, dass dein Instagram-Profil ein Business ist?
Mein Erfolgsrezept war es, dass ich es nie als Business angesehen habe. Mit der Zeit wollten aber immer mehr Unternehmen mit mir als Influencerin zusammenarbeiten. Da wurde mir bewusst, dass dies zu einem richtigen Business werden könnte. In meinen Anfängen konnte ich noch nicht viel Geld damit verdienen. Ich musste es mir über Jahre aufbauen, damit ich davon heute leben kann. Mir war es aber wichtig nie ‹nur› als Influencerin zu arbeiten. Der Tag, an dem ich mich dazu entschloss, meinen Job zu kündigen, war auch der Tag, an dem ich mich dafür entschied, meine Marke zu lancieren und das Modelabel ‹Lamarel› zu gründen.
Wann und wie kam die Idee zur Gründung deines eigenen Modelabels?
Meine eigene Kleidermarke zu haben, war schon immer mein Kindheitstraum. Schneidern lag mir nie, dafür aber alles andere, wie das Kreative und das Marketing. Die Idee dazu kam, als ich in Marakkesch im Urlaub war. Dort inspirierten mich die Leinenstoffe und die langen Kleider. Ich produzierte dort die ersten Prototypen, entschied mich dann aber, die Produktion nach Portugal zu verlegen.
Inwiefern konnte dir das Wirtschaftsstudium dabei helfen?
Mein wirtschaftliches Denken hat mir bei vielen Aspekten geholfen. Wenn man Wirtschaftswissenschaften studiert, lernt man strategisch zu denken. Da alles, was ich angehe, einen wirtschaftlichen Hintergrund hat, haben mir Vorlesungen wie Marketing und Buchhaltung besonders geholfen.
Was würdest du anderen, die selbst diesen Weg gehen möchten, als Rat mitgeben?
Das Allerwichtigste ist, sich selbst treu zu bleiben und nichts zu machen, nur weil es Mode ist oder von der Gesellschaft so verlangt wird. Der Erfolg kommt nicht gleich zu Beginn, man muss lange dafür kämpfen. Ich habe meinen Blog vor sechs Jahren angefangen und wirklich erfolgreich war ich in den letzten zwei Jahren. Ich habe vier Jahre vorgeleistet, musste hart darum kämpfen, immer dranbleiben und nicht aufgeben.
1 Kommentar
Mo, 10. Februar 2020 / 12:40 Uhr
Schön zu sehen, wie hübsch eine Frau mit einer Zigarette sexy aussehen kann.
Hoffentlich habt Ihr dafür Geld beantragen können.