Das Semester war lange, die Lernphase noch länger und von Bibliotheken und Vorlesungssälen hast du genug? Dann wird es Zeit, den Sommer zu planen und Energie für das kommende Semester zu tanken. Wenn du nicht unbedingt in den Urlaub fahren willst oder kannst, ist das nicht schlimm: Es gibt genug tolle Ausflugsziele rund um Basel, die viel Natur und Kultur versprechen. In einem ersten Teil unserer Ausflugsserie stelle ich dir die Ruine Landskron, das Kloster Mariastein und die Petite Camargue Alsacienne vor.
Ruine Landskron und Kloster Mariastein (mit Mittagessen und Tramfahrt ca. 5-6 Stunden)
Die Tramlinie 10 ist die längste in Basel und führt durch das idyllische Leymental bis nach Frankreich. In Leymen angekommen, beginnt zunächst der Aufstieg auf der Rue du Landskron durch den Wald. Aber keine Angst, auch wenn ihr nicht ganz so fit seid, der Aufstieg ist in etwa einer halben Stunde bis 45 Minuten bereits geschafft. Rund um die Ruine – die älteren Herren vom Verein Pro-Landskron, welche die Landskron erhalten, trinken nach getaner Arbeit auch gerne ein Bierchen auf der Burg – gibt es dutzende Feuerstellen für die Mittagspause, selbst im Innenhof der Burg. Die bietet neben zu entdeckenden Nischen und Ecken – nicht erschrecken bei der Puppe, die einen Gefangenen darstellt! – einen grossen Aussichtturm mit atemberaubenden Blick Richtung Basel-Stadt, Elsass und Schwarzwald.
Die Ruine Landskron wurde vermutlich im 11. Jahrhundert erbaut und von Adelsfamilie zu Adelsfamilie weitergereicht. Im 19. Jahrhundert zerstörte ein Brand den Adelssitz grösstenteils. Der Verein Pro-Landskron hat die Ruine aufgekauft und pflegt diese mithilfe von Spenden. Der Eintritt ist rund um die Uhr möglich und kostenlos.
Weiter geht es auf der anderen Seite des Hügels hinab, durch ein kleines Dorf dem Steinrain entlang wieder über einen Hügel nach Mariastein, einem berühmten Wallfahrtsort. Dort befindet sich das gleichnamige Benediktinerkloster, welches man besichtigen kann. Das Kloster ist sehr berühmt für ihre Gnadenkapelle, die sich in einer Grotte befindet und über einen endlos scheinenden Gang mit unzähligen Dankestafeln zu erreichen ist.
Wenn man keine Lust zum Bräteln hatte, gibt es hier auch einige Restaurants. Nach der Besichtigung geht es wieder den Steinrain zurück. Anstatt aber in den Tannenwaldweg, der zurück zur Landskron führt, einzubiegen, geht man den Weg weiter entlang nach Bättwil: Dort kann man an der Haltestelle Flüh wieder das Tram 10 Richtung Stadt nehmen.
Petite Camargue Alsacienne (mit Mittagessen und Velofahrt ca. 4-5 Stunden)
Die Petite Camargue ist ein wunderschönes Naturschutzgebiet nördlich von Basel im Elsass. Erreichbar ist es von Basel aus entweder mit dem Distribus 604 Richtung Saint-Louis oder mit dem Fahrrad über die Dreiländerbrücke und dann dem Huningue-Kanal entlang, ein sehr empfehlenswerter Radweg! Mit dem Rad ist man innerhalb von etwa vierzig Minuten bereits inmitten des Naturreservats.
Wie Katharina schon in einem früheren Artikel geschildert hat, führen verschlungene Wege kreuz und quer durch das Reservat. Alle paar hundert Meter gibt es Beobachtungshütten, wo man mit viel Geduld und Aufmerksamkeit einiges an wilden Tieren oder auch Pflanzen entdecken kann. Bei meinem Besuch beobachte ich Graureiher, Kormorane und Schwäne mit ihren Jungtieren, sowie Wasser- und Grasfrösche und viele verschiedene Insekten. Die bekannten Hochlandrinder konnte ich leider nicht erspähen, dafür habe ich aber aus nächster Nähe Bekanntschaft mit Eihörnchen gemacht. Nach einem stärkenden Kaffee im Schleusenhaus (maison éclusière) geht es dann zurück nach Basel.
Auch wenn man vielleicht nicht so viel Glück oder Geduld hat bei der Tierbeobachtung, lohnt sich der Besuch der Petite Camargue allemal: Der Wald wirkt verwunschen, weit und abwechslungsreich. Immer wieder blitzen weite Feldlandschaften zwischen dem Dickicht hervor, ab und zu begegnet man einer glasklaren Quelle oder Teichen voller Seerosen.
In den Dauerausstellungen kann man sich ausserdem mit der langen Geschichte des Reservates auseinandersetzten. Die Petite Camargue befindet sich nämlich auf einem Gebiet, in welchem im 19. Jahrhundert die kaiserliche Fischzucht betrieben wurde. Daran erinnern noch die alten Gebäude im Zentrum des Reservates, in denen sich heute die Forschungsstationen der Universität Basel befinden. Auch heute werden immer noch Atlantische Lachse in der Petite Camargue gezüchtet, um sie wieder im Rhein anzusiedeln. Die Ausstellungen befinden sich im CINE-Naturschutzzentrum und im Schleusenhaus.
Und es gibt noch mehr…
Im zweiten Teil unserer Ausflugsserie wird euch dann Blogger Chris die Isteiner Schwellen und das Hertener Loch vorstellen. Stay tuned!