Bloomsday – Basel feiert James Joyce

Ihr kennt den Bloomsday nicht? Das sollte sich schnellstens ändern, denn der erfreut sich weltweit riesiger Beliebtheit. Millionen Menschen tauchen am Bloomsday in die Welt von „Ulysses“ ein. Auch die Uni Basel feierte das literarische Hauptwerk von James Joyce auf besondere Art und Weise.

Die gesamte Handlung von Ulysses spielt an nur einem einzigen Tag. Am Bloomsday leben Literaturbegeisterte den Tag der Hauptfigur Leopold Bloom nach. Sie wollen das Gleiche erleben, wie Bloom im Roman.

Gleicher Status wie St. Patrick’s Day
In Irland geniesst der Bloomsday den gleichen Status wie der St. Patrick’s Day und vor allem in Dublin herrscht an diesem Tag Ausnahmezustand. Das hat auch Michelle Witen, Organisatorin des Bloomdays Basel, schon miterlebt. „Die Leute feiern in zeitgemässen Kostümen (1904) und zelebrieren alle Szenen des Buches verteilt in der ganzen Stadt. Es war ein tolles Ereignis. Nur das Frühstück, das James Joyce in Ulysses auftischte, schmeckte mir gar nicht.“ Kein Wunder, besteht Blooms Lieblingsspeise doch aus Insekteninnereien und gegrillten Hammelnieren. „Da gefällt mir die Basler Variante mit einer vielfältigen Grillade und Kuchen viel besser“, so die gebürtige Kanadierin

Schon zum zweiten Mal führte sie am englischen Institut den Bloomsday durch. „Ich will meine Leidenschaft für den Roman weitergeben“, erzählt sie mir kurz vor den Feierlichkeiten. Sie schrieb ihre Doktorarbeit über den Roman und ist ihm seither verfallen.

Feierlichkeiten am englischen Seminar
Die Studierenden am englischen Seminar scheuten keinen Aufwand für den Bloomsday. „Die Organisation und der Aufwand waren riesig. Aber es hat sehr viel Spass gemacht“, so Michelle.

In einem Freiluftspektakel im Innenhof des englischen Seminars spielten sie verschiedene Szenen in einem gut einstündigen Programm nach. Und dies auf beeindruckende Art und Weise samt Kostümen und perfektem britischen Akzent.

Die Vorstellung war auch für Nichtkenner des Romans einen Besuch wert. Bier und Wurst kann man schliesslich auch zu englischer Literatur und nicht nur zu WM-Spielen geniessen.

Nach dem Theater spielte eine irische Band und die Stimmung war grossartig. Jedoch kam es nicht gross zu einer Durchmischung des Publikums und es waren überwiegend Englischstudierende dort. Aber nächstes Jahr könntet ihr euren Horizont sinnvoll erweitern und den Bloomsday Basel besuchen.

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