Im Master Neues wagen

Für einige von euch ist es vielleicht bald so weit: Der Bachelor-Abschluss naht. Doch was macht man danach? Für viele ist der Fall klar. Man vertieft sein Bachelorfach. Oder lieber doch mal was anderes nach mehreren Jahren nur Wirtschaft oder nur Biologie? An der Uni Basel gibt es die Möglichkeit für Wagemutige, sich an etwas Neuem zu probieren und seine Fachrichtung mit etwas anderem zu verknüpfen. Zum Beispiel mit dem interdisziplinären Master of Sustainable Development. Ich traf Anna, eine MSD-Studentin im vierten Semester, um mir den fächerübergreifenden Studiengang etwas genauer erklären zu lassen.

Nachhaltigkeit studieren
Der MSD verbindet Natur-, Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaften und untersucht das Thema Nachhaltigkeit unter diesen drei verschiedenen Gesichtspunkten. Jeder Studierende wählt eine Vertiefungsrichtung. Und die muss nicht dieselbe sein wie im Bachelor. Viele wechseln zum Beispiel für den Master in die naturwissenschaftliche Richtung, obwohl sie vorher ein wirtschaftliches oder gesellschaftswissenschaftliches Fach studiert haben. Es treffen also drei Disziplinen aufeinander. Anna kommt aus dem Bereich der Wirtschaft und wählte auch dies im Master als Vertiefungsrichtung. Einfach normal weiter in der Richtung zu studieren kam aber nicht in Frage, denn es war ihr wichtig, dass sie Wirtschaft im Master interdisziplinär studiert. „Man muss lernen, die Wirtschaft aus anderen Sichtweisen zu betrachten.“, erklärt sie. Da sie sich in ihrer Freizeit auch mit Nachhaltigkeit beschäftigt, fiel ihre Wahl auf den MSD der Uni Basel, ein in dieser Art einzigartiger Master in der Schweiz.

Welche Vorlesungen besucht man?
Im ersten Jahr belegt man hauptsächlich Bachelorvorlesungen der beiden Richtungen, die man nicht als Vertiefung gewählt hat. Anna hat sich also mit gesellschaftswissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Themen auseinandergesetzt, mit denen sie seit der Matura nichts mehr zu tun hatte. Spannend! Im Kernbereich geht es dann ganz um das gewählte Vertiefungsfach. Belegt werden Mastervorlesungen der Wirtschaftswissenschaften. „Viel Angebot im Bezug auf spezielle Fächer der Nachhaltigkeit wie Umweltökonomie oder Ressourcenmanagement gibt es aber nicht.“, meint Anna. Ein wichtiger Teil des Studiums ist auch der Projektkurs, wo eine Fragestellung von allen drei Gruppen gemeinsam bearbeitet wird. Anna erklärt: „Das ist sehr interessant, da die Herangehensweise sehr unterschiedlich ist. Man lernt, wie unterschiedlich Probleme betrachtet werden. Ich denke, das ist eine wichtige Kompetenz für später. Wenn man in seinem Studienfach bleibt, lernt man das nicht kennen. Es wurde für mich zum Beispiel viel verständlicher, warum Naturwissenschaftler immer nur nach Daten fragen!“

Eine starke Verknüpfung der Fachrichtungen ist entscheidend
Das ist ganz klar ein Vorteil, doch der Nachteil liegt auf der Hand. Man beschäftigt sich eben auch eher mit Grundlagen und taucht nicht tief in ein Gebiet ein. Es handelt sich um ein Reinschnuppern. Wichtig ist also, dass eine starke Verknüpfung zwischen den verschiedenen Vertiefungsrichtungen besteht. In den ersten Jahrgängen war das laut Anna noch nicht so der Fall, aber dank der grossen Initiative der Studierenden entwickelt sich der Masterstudiengang immer weiter. Mittlerweile werden immer mehr Vorlesungen von Studierenden aller Vertiefungsrichtungen besucht. Auch in der Masterarbeit wird eine interdisziplinäre Fragestellung bearbeitet. „Wenn man sich alte Masterarbeiten anschaut, kann man oft vom Titel gar nicht sagen, in welcher Vertiefungsrichtung diese Masterarbeit geschrieben wurde.“, meint Anna. Die Verknüpfung hat also perfekt geklappt. Laut ihr lernt man im Master vor allem ganz verschiedene Sichtweisen und Möglichkeiten, Probleme anzugehen kennen, was im späteren Berufsleben sehr nützlich sein kann. Die Wege, die einem nach dem Studium offen stehen, sind damit sehr vielfältig. Und es sind wahrscheinlich andere, als wenn man doch beim gleichen Fach gelieben wäre.

Wer sich nun für den Master of Sustainable Development interessiert, kann man Master-Infoabend am 26.03.15 Studierende treffen und sich ein genaueres Bild machen.

 

 

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