Plastik umgibt uns ständig und ist ein Teil unseres Alltags. Doch welche Auswirkungen unser Plastikkonsum hat, ist uns oft nicht bewusst. Die direkten Folgen sind meist zuerst in den weit entfernten Ozeanen zu entdecken. Welche Konsequenzen unser Verbrauch an Plastik für die gesamte Erde hat und wie wir diesen ganz einfach verringern können, erfahrt ihr hier.
Plastik ist nicht nur in der offensichtlichen Plastiktüte enthalten. Heutzutage findet man alle Arten von Kunststoffen in noch viel mehr Alltagsgegenständen, da es leicht formbar und sehr haltbar ist. Und diese Haltbarkeit wiederum ist ein grosses Problem, da sich Plastik extrem langsam zersetzt. Bis zu 450 Jahre braucht es, um eine Kunststoffflasche zu zersetzen. Und auch dann nicht komplett, denn die sogenannten Mikropartikel werden zwar kontinuierlich kleiner, aber nie komplett abgebaut. Über kurz oder lang gelangen sie in die Meere, wo sich mittlerweile sechsmal mehr Plastik als Plankton befindet! Fische halten die Mikropartikel für Plankton, so dass sich das Plastik in der Nahrungskette anreichert, bis wir es auf dem Teller haben. Im Blut fast jeden Menschen lassen sich inzwischen Plastikbestandteile nachweisen. Auch Vögel können Plastikteile nicht von Nahrung unterscheiden und verhungern so immer öfter mit vollen Magen, wie ein eindrucksvolles Fotoprojekt von Chris Jordan zeigt.
Dass Plastik ein immer grösseres Problem ist, ist vielen Menschen schon bekannt. Immer mehr Projekte werden entworfen, um die Ozeane von ihrer Plastikfracht wieder zu befreien. Doch noch besser ist es, das Problem an der Wurzel zu packen und den Plastikmüll gar nicht erst entstehen zu lassen. Denn die bis heute produzierte Plastikmenge würde reichen, um die gesamte Erde sechsmal in Plastikfolie einzuwickeln. Zeit, etwas zu tun. Doch wie?
- Es klingt vielleicht offensichtlich und doch machen es viele nicht: Keine Plastiktüten mehr verwenden. Derzeit benutzen Europäer im Schnitt 200 Plastiktüten pro Jahr. Dabei wäre es doch so einfach, immer eine Stofftasche mit zur Migros zu nehmen, oder?
- Genauso sollte man natürlich möglichst in Plastik eingepackte Produkte vermeiden. Die Äpfel lassen sich auch lose in den Sack packen. Praktisch geht das auf einem echten Markt. Bloggerin Manuela hat die Märkte der Region sogar schon für euch getestet.
- Vermeide Plastikflaschen. Das macht nicht nur mehr Müll, sondern winzige Plastikteilchen gelangen dadurch mit jedem Schluck in unseren Körper. Lecker? Einen grossen Schritt hat unsere Uni hier bereits mit dem refiller-Projekt getan. Mit einer refiller-Flasche im Unidesign kannst du so dein Lieblingsgetränk immer problemlos nachfüllen.
- Wie wäre es damit, dir selber einen leckeren Salat zu machen, den du für die Mittagspause in einem Gefäss mitnehmen kannst? So sparst du Geld, eine Supermarktverpackung und noch dazu schmeckt der hausgemachte Salat bestimmt besser.
- Der Verbrauch von Putzmitteln in Plastikverpackung lässt sich auch gut verringern. Denn Zitronensäure und Essig wirken Wunder. Probiert es mal aus, denn es schont zusätzlich die WG-Kasse.
- Ihr denkt, viele Produkte lassen sich aber einfach nicht plastikfrei kaufen? Schaut doch mal bei plasno rein. Alles dort ist plastikfrei und umweltverträglich – von der Fliegenklatsche bis zur Computermaus. Leider ist der Versand bis jetzt nicht in die Schweiz möglich, aber vielleicht kennt ihr ja jemanden, der euer plastikfreies Paket in Deutschland annimmt.
- Und am besten ist es natürlich immer noch zu reparieren anstatt wegzuwerfen. Ein recht neuer Trend ist das Upcycling. Dabei macht man aus gebrauchten Dingen etwas tolles Neues. Das macht nicht nur Spass, sondern spart Geld und schont die Umwelt. Solche Unikate verkaufen sich heute in Designershops für viel Geld. Für die Kreativen unter euch: probiert es doch mal selbst aus: Ich kann bestätigen, dass sich mit Hilfe von einem Bügeleisen, Nadel und Faden zum Beispiel ganz einfach einzigartige Taschen aus alten Plastiksäcken machen lassen. Falls ihr gefallen daran findet: 80 weitere Ideen findet ihr hier.
Die wenigsten werden komplett plastikfrei leben wollen, aber vielleicht könnt ihr ja das eine oder andere umsetzen. Und oft machen die kleinen Dinge einen Unterschied. Überleg dir also beim nächsten Mal, ob du wirklich einen Strohhalm brauchst. Und schau nach, ob die Weinflasche einen echten Korken hat. Schmeckt eh besser, genauso übrigens wie ein Eis in der Waffel anstatt im Plastikbecher.